Posts mit dem Label Schweden werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Schweden werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 25. August 2015

Danke, mein liebes Hintergrundbild



Was ein Hintergrundbild an einem Computer nicht alles ausrichten kann… unglaublich! Und erst noch kostenlos. Sobald ich mein Bild ansehe, entspannen sich sämtliche Nerven, Knöpfe im Hirn lösen sich auf, meine Augen werden wieder klar und meiner Seele geht es auf der Stelle wieder wunderbar.


Innerhalb von Sekunden, ohne komplizierte Yoga-Übung, ohne Atemtechnik, ohne Entspannungs-CD, ganz einfach so. Und die Montage des Bilds hat mich vermutlich eine halbe Minute Zeit gekostet, Spassfaktor inklusive.

Nach einem Tag wie heute, der für Augen und Kopf sehr anstrengend war, geniesse ich die Aussicht auf den See umso mehr, die Gedanken reisen zurück an die schöne, ruhige Zeit in Schweden. Niemand wollte etwas von mir, ich konnte einfach aufs Wasser blicken und nichts tun. Gar nichts, nichts denken, nichts reden, nichts planen, nichts müssen, nichts fürchten (höchstens nasse Füsse), nicht auf die Uhr schauen, nicht einkaufen, nada-nix-niente-nothing.

Wenn ich mir das etwas genauer überlege, ist dies für mich die entspannendste und schönste Komponente meiner Ferien: Ich brauche keine Uhr, weil der Tag nicht verplant ist, weil ich kein Programm habe. Knurrt der Magen, wird gekocht; jammern die Beine, geht’s in den Wald; beklagen sich die Hirnzellen, erhalten sie ein gutes Buch oder ein Sudoku; regnet es, werden Pläne geschmiedet für die nächsten Ferien; fallen die Augen zu, ruft das Bett. Und gar niemand durchkreuzt diesen Frieden, weder andere Menschen (ausser mein lieber Ehemann, aber der gehört zum Frieden), ...
Menschen, mit denen sogar Nichtstun Spass macht,
sollte man unbedingt behalten!
... noch Gedanken, noch Probleme, noch Tagesschau oder sonstige News. 
Höchstens erschrickt mich mal ein Fisch, wenn er nach einer Mückenjagd eine Bauchlandung macht, oder eine Gans, die mit lauten Flügelschlägen über den See gondelt. Mein Wunsch? Gaaaaanz viiiel Schweden!


Freitag, 24. Juli 2015

Fertig Rapunzel...



Fertig Rapunzel, und die Runzeln wurden weniger (vergleiche letzter Blog)! Der Aufenthalt im Wasserturm war definitiv denkwürdig, nicht nur der Wadenmuskeln wegen. Obwohl, diese wurden täglich mehrmals trainiert, und wer zu wenig voraus denkt, keucht noch ein paar Mal mehr die Treppen hinauf und wieder hinunter (da lachten mich diese beiden oft laut aus...).

Denkwürdig war der Turm natürlich vor allem seiner selbst wegen. Noch nie hatten wir eine Ferienunterkunft, die uns auf allen Ebenen zusagte. Mit der Liebe zum kleinsten Detail umgebaut, den schwierigen Grundriss optimal ausgenützt, die Beleuchtung und Beschallung perfekt geplant, die Küche klein, aber auch für Gericht mir mehr als 2 Töpfen geeignet, absolute Ruhe in der Nacht (und tagsüber sowieso), im obersten Stock 360-Grad-Panoramablick bis an den Horizont (den wir uns in Wiesendangen so gar nicht vorstellen können, da meist schon Nachbars Hausmauer da steht).

Und nun mit zwei weinenden Augen wieder unterwegs, aber eins davon lacht auch schon wieder, wir sitzen nämlich auf der Fähre in Richtung Norden. Nun ja, das Thema Wetter sollte ich jetzt wohl bleiben lassen, denn ich bin heilfroh, nicht in der kochend heissen Schweiz zu sein, aber nach der Konsultation des Wetterberichts für Südschweden ist die Laune meiner besseren Hälfte etwas getrübt bis quasi nass. Regen und 13 Grad sollen uns nächste Woche begleiten. Was solls, Regenhut auf, Regenhose montiert, und ab ins Freie (oder aufs Sofa, ein gutes Buch und ein Glas Wein… hm, oder ein Glas Wasser? Ja nach Dauer der Schlechtwetterphase könnte das Glas Wein gepaart mit ohne Bewegung allenfalls negative Folgen haben).
(dieser Engel hatte wohl schon etwas zuviel Wein?? Zu finden in einer wunderschönen Kirche in Lüdingworth, mit einer bemalten Holzdecke und einer Orgel, die ihresgleichen sucht...)
Jetzt freuen wir uns aber erst mal auf eine Nacht mitten auf dem Meer, auf die Reise weiter nach Norden im gemütlichen Zimmer im obersten Stock, noch mit Blick auf Kiel, aber bald nicht mehr. 

Impressionen Nordsee: 




Mittwoch, 21. Januar 2015

Euro Franken

Krise? Um das zu beurteilen kenne ich mich zu wenig aus im Finanz-Dschungel. Was mich hingegen doch ziemlich überrascht: Nein, nicht die Flut einkaufswütiger Schweizer, die über die Grenze nach Konstanz schwappt, auch nicht die seltsamen Gestalten, die letzte Woche die Bankomaten stürmten um 500 Euros zu holen (wozu?). Mich überrascht viel mehr die Wirkung, die es hat, wenn der Herr Jordan in Bern ein wenig am Franken herum schraubt. Das hat tatsächlich globalen Einfluss, kaum zu fassen.

Im Sommer waren wir in Schweden in den Ferien und nach zwei Monaten Umrechnungskurs 1:7 schon sehr geübt im Kopfrechnen. Nun habe ich zufälligerweise (ich habe nach etwas anderem gesucht in Schweden) gesehen, dass der Kurs neuerdings 1:10 ist. Hervorragend! Und zwar nicht mal weil für uns jetzt alles günstiger wird (scheint), sondern weil ich viel weniger lang vor einem schwedischen Gegenstand stehen muss, bis ich den Preis in Schweizer Franken umgerechnet habe. Es ist mir nämlich peinlich mit dem Taschenrechner im Laden zu stehen.


Was natürlich unsere Ferienvorfreude ganz kurz (aber wirklich nur sehr kurz) etwas getrübt hat, ist die Einsicht, dass Schnellzahler manchmal den Kürzeren ziehen. Ich bin ein Mensch, der Ferien bucht (meist WEIT im Voraus, schliesslich ist Vorfreude die schönste Freude), und dann die kompletten Ferienkosten gleich auch bezahlt. Danach kann ich mich beruhigt zurücklehnen und auf die Ferien warten, ohne dauernd daran denken zu müssen, dass ich noch die Restzahlung für das Ferienhaus/die Fähre/das Hotel, etc. machen muss.

In diesem Fall habe ich also wie üblich im Dezember (vielleicht war es auch noch Oktober, aber Dezember klingt etwas vernünftiger, wenn es um die Sommerferien geht) Ferien gebucht und sämtliche Rechnungen für Zug, Fähre, Hotel und Ferienwohnungen beglichen. Ist die Rechnung bezahlt vergesse ich sogleich, dass sie jemals existiert hat (oder etwas hoch war). Ausser letzte Woche. Ich wusste noch nicht einmal, dass die SNB die Bindung an den Euro aufgehoben hat, da hatte ich schon ein etwas seltsam anmutendes Mail in der Inbox: "Schade, dass wir so früh bezahlt haben, das hat uns ziemlich viel mehr Geld gekostet." Ich habe nur Bahnhof verstanden ohne das Wissen um den SNB-Entscheid, habe also verständnislos zurück gefragt, wie ich das interpretieren soll. Kurz danach fiel auch bei mir der Zwänzger (dauert bei einem mechanischen Gehirn einfach etwas länger bis alles in die Gänge gekommen ist). Hätten wir die Restzahlungen, die erst im Mai fällig gewesen wären, nicht schon im Dezember bezahlt, wäre unser Ferienkonto nun dank der SNB deutlich besser gepolstert. Verblüffend, was das ausmachen kann!
Der Nebelspalter siehts voraus, Tourismusregionen reagieren bereits;-)

Nun könnte ich mich darüber ärgern, dass wir "Geld verloren" haben. Haben wir aber nicht, denn wer hätte ahnen können, dass die Situation sich so drastisch ändert? Wir mussten mit den ganz normalen Umständen rechnen, was meiner Ansicht nach auch vernünftig ist. Also sehe ich es positiv und freue mich für unsere Vermieter, ähm, oder für unsere Bank. Die ist nämlich froh um jeden Franken, den sie NICHT auf dem Konto lagern muss für uns. Auch das eine sehr unlogische Vorstellung: Ich bezahle Strafe dafür, dass ich vorsichtig mit dem Geld umgehe und es auf die Bank trage. Im umgekehrten Fall müsste mir die Bank ja in Zeiten wie diesen eine Belohnung geben, wenn ich mein ganzes Vermögen abhebe, oder mache ich da eine Fehlüberlegung? Ich frage am besten mal bei meiner Hausbank nach (die wird mich lieben, ich weiss es jetzt schon, aber nach dem Steueramt kann ich ja gleich auch noch die Bank auf den Arm nehmen).

Mittwoch, 20. August 2014

ICH BIN NICHT DA

Bin mich suchen gegangen.
Wenn ich wieder da bin, bevor ich zurückkomme, sagt mir: „Ich soll auf mich warten.“


Nach zwei Monaten Schweden, Einsamkeit, Ruhe, Entspannung, Langsamkeit und wenig bis null Hirnakrobatik sitze ich wieder im Büro. Bis zum Hals eingedeckt mit Arbeit, die ohne angestrengtem Nachdenken zu keinem Resultat führt. Leider waren sich meine grauen Zellen nicht alle einig über den genauen Zeitpunkt der Rückkehr ins Arbeitsleben. Dies hat zur Folge, dass ich nun hier sitze und mir ab und zu die Augen reiben muss, um zu verstehen, was ich denke.

Ein Teil meiner Gedanken ist immer noch auf dem Weg nach Nirgendwo, auf der Suche nach mir, oder wartet irgendwo darauf, von mir gefunden zu werden. Bloss wo? Und wann? Sollte dieser Teil in Schweden geblieben sein, muss ich wohl auf ihn verzichten bis frühestens im kommenden Sommer. Sollte er unterwegs irgendwo untergetaucht sein, könnte die Suche allenfalls noch länger dauern. Am besten finde ich mich wohl einfach damit ab, dass ein Teil von mir im Norden zurückgeblieben ist. Dort ist das Wetter sowieso besser als hier… die Tiere sind grösser, schöner und meist pelziger, die Welt ist ruhiger, die Luft ist besser – es gibt also keinen Grund, mir um diese grauen Zellen Sorgen zu machen, denen geht es mit Sicherheit blendend.
Bleibt noch die Frage, wie die verbliebenen „Arbeiterzellen“ das Fehlen ihrer Kollegen kompensieren können. Vielleicht mit mehr Freizeit? Das verkürzt die Regenerierung. Mit mehr Ruhe? Das verlängert den Zeitraum bis zur geistigen Erschöpfung. Mit mehr Schlaf? Das hilft bei der Verarbeitung des Erlebten. Mit gutem Essen? Zugegebenermassen hilft das meinem seelischen Wohlbefinden mehr als meinen strapazierten Hirnzellen, ist aber trotzdem angenehm. Mehr Bewegung? Würde ganz sicher helfen, ist aber anstrengend für alle anderen Körperteile. Einen Spiegel ins Gehirn einbauen? So denkt die verbleibende Hälfte, sie sei zwei Hälften und somit wieder voll funktionstüchtig.

Ich werde darüber brüten, eine Nutzwertanalyse machen, diese zu verstehen versuchen, in Worte fassen und niederschreiben. Leider habe ich schon wieder nicht gehört, was ich soeben gedacht habe, wie war das nochmal mit der Nutzwertanalyse? Ich lasse es einfach bleiben und warte auf mich, sooo wichtig sind diese grauen Zellen nun auch wieder nicht.


Donnerstag, 24. Juli 2014

Wasser (glücklicherweise nicht von oben)



Schweden wird langsam aber sicher zu meiner Lieblingsdestination, mal abgesehen von den Temperaturen (dazu dann später). Obwohl ich so ziemlich das Gegenteil einer Wasserratte bin, liebe ich die vielen grossen und auch etwas kleineren Seen, über die man hier fast im 10-Meter-Takt stolpert. 


Heute waren wir mit unseren Mountainbikes unterwegs, damit sie auch mal wieder etwas frische Luft und Bewegung bekommen, die ärmsten. Ab durch herrliche Waldlandschaften, etwas hügelig (das ist nicht unbedingt mein Lieblings-Terrain, aber hier gibt’s ja keine richtigen Berge), und wohin das Auge reicht Seen. Meist sind die Ufer komplett unbewohnt, allenfalls steht irgendwo versteckt ein hübsches Schwedenhaus, mit Steg und Ruderboot, wie im Bilderbuch.


Die Wälder hier sind von ganz besonderem Reiz: Nicht nur flächendeckend grün, sondern mit einem Waldboden, der mich immer wieder staunen lässt. Dicke Moose übersäen die Erde, die Steine, die alten Baumstrunke, es riecht abwechslungsweise nach Walderdbeeren, Pilzen oder Birkenholz. Wir haben Falken auf der Mäusejagd beobachtet, und Entenfamilien bei der Erziehungsarbeit. Paradiesisch und unvorstellbar ruhig, heute sind wir auf der ganzen Tour nicht einer einzigen Menschenseele begegnet. Für Schweizer Verhältnisse und in Anbetracht der Hochsaison, die hier herrschen soll um diese Zeit, ein absolutes Wunder und einfach nur ein ganz grosser Genuss.


Nun noch kurz zu den Temperaturen, die mein Paradies ein wenig trüben: Das ganz grosse Wetterglück begleitet uns seit unserer Abreise in der Schweiz, immer nur Sonne und ein paar wenige der typischen Schweden-Wolken am Himmel. Mittlerweile jedoch herrschen hier gefühlte 40 Grad (ok, leicht übertrieben, aber wer mich hier sitzen sieht mit tomatenfarbigem Gesicht glaubt mir aufs Wort), laut Wetterbericht sind es „nur“ 30. Die Sonne hat viel mehr Kraft als in der Schweiz, es fühlt sich an als würde sie die Haut schmoren. Wenn ich nicht wüsste, dass man in einem Backofen nicht Velofahren kann, hätte ich mich heute einen Grossteil der Bike-Tour genau in einem solchen gewähnt.


Immerhin bieten die vielen Seen regelmässige Abkühlungsmöglichkeiten, und nach der Rückkehr gab‘s gleich noch einmal ein kühles (naja, relativ kühl mit deutlich über 20 Grad) Bad. Aber danach musste ich für längere Zeit an den Schatten flüchten, bevor es heute Abend wieder in Richtung Sonnenuntergang und Elchtour geht (die letzte war ziemlich erfolgreich mit 5 Elchen, inklusive einem kleinen Kalb, aber wer weiss, vielleicht sehen wir heute wieder welche? Und ganz gerne erspähen würde ich natürlich auch einmal einen Troll, die verstecken sich bisher ganz gut).