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Sonntag, 10. Januar 2016

Fata Morgana einmal anders



Was soll ich bloss tun an diesem verregneten, grauen Wochenende? Ich könnte an einigen angefangenen Projekten weiterarbeiten, aber fühle mich noch nicht ganz fit und mag darum nichts tun, das meine grauen Zellen anstrengt. Rausgehen? Hm, wenn es querregnet und kalt ist? Und der Schirm nach zehn Sekunden vom Wind umgestülpt wird? Und man morgens um zehn noch immer eine Stirnlampe braucht, um den Weg in die Küche zu finden? Nein, irgendwie hat dieses Wetter wirklich kein Suchtpotenzial.

Mir fällt ein, dass der Boden in unserem Sauna-Raum schon längst einmal gereinigt werden sollte. Ursprünglich gestrichen in einem schönen, frischen Rot-Ton sieht er nach den Bauarbeiten gräulich aus und hat den Nachteil, dass man den Schmutz mit den nassen Füssen in die Sauna schleppt und dort auf dem Holz verteilt. Da fällt mir ein, dass im Weinkeller ein Gerät steht, das aussieht wie ein Staubsauger, aber eigentlich mit Wasser reinigt, oder so ähnlich (das Ding haben wir von unserem Vor-Besitzer übernehmen müssen). Das wäre perfekt für mein Vorhaben, denn wie sonst soll in einem schrubberlosen Haushalt ein Boden mit Wasser gereinigt werden?

Ich suche mir die geschätzten 137 Einzelteile zusammen, sogar die Bedienungsanleitung finde ich. Sieht aus wie ein Baukasten-Satz, und muss zuerst mal gereinigt werden, bevor es selber zur Reinigung verwendet werden kann. Dann geht es mit gefülltem Wassertank in Richtung Keller. Auf dem Boden sitzend versuche ich, die Anleitung so zu entziffern, dass sie irgendwie Sinn macht. Ein schwieriges Unterfangen. Irgendwann gebe ich die Suche nach der Funktion „Wasser aufsaugen“ auf, leider erst NACHDEM ich den ganze Boden schon nass eingedampft habe. 

Google wird Rat wissen, also gebe ich „Fata Morgana saugt nicht mehr“ in die Suchzeile ein. Können Sie sich vorstellen, was da an Lösungen angeliefert wird? Und was kann ich denn dafür, dass Saeco einen Dampfsauger namens Fata Morgana erfindet? Nun ja, jedenfalls habe ich auch einige Einträge gefunden, in denen es tatsächlich um Dampfstaubsauger geht. Genützt hat das trotzdem nichts, weil ganze 95% der Einträge Folgendes anraten: "Hände weg vom Fata Morgana Dampfsauger, ist viel zu kompliziert!“ Hätte ich das bloss früher gewusst, dann müsste ich jetzt nicht auf allen Vieren auf dem Kellerboden herumkriechen mit dem Ziel, den bereits durchnässten Boden doch noch irgendwie sauber und vor allem trocken zu bekommen. 

Irgendwie habe ich mir bisher unter Fata Morgana immer etwas Schönes, Traumhaftes, Unwirkliches mitten in der Wüste vorgestellt... ich muss jetzt wohl tapfer sein und mir künftig halt einfach noch einen Staubsauger unter der Palme vorstellen.


Freitag, 24. Juli 2015

Fertig Rapunzel...



Fertig Rapunzel, und die Runzeln wurden weniger (vergleiche letzter Blog)! Der Aufenthalt im Wasserturm war definitiv denkwürdig, nicht nur der Wadenmuskeln wegen. Obwohl, diese wurden täglich mehrmals trainiert, und wer zu wenig voraus denkt, keucht noch ein paar Mal mehr die Treppen hinauf und wieder hinunter (da lachten mich diese beiden oft laut aus...).

Denkwürdig war der Turm natürlich vor allem seiner selbst wegen. Noch nie hatten wir eine Ferienunterkunft, die uns auf allen Ebenen zusagte. Mit der Liebe zum kleinsten Detail umgebaut, den schwierigen Grundriss optimal ausgenützt, die Beleuchtung und Beschallung perfekt geplant, die Küche klein, aber auch für Gericht mir mehr als 2 Töpfen geeignet, absolute Ruhe in der Nacht (und tagsüber sowieso), im obersten Stock 360-Grad-Panoramablick bis an den Horizont (den wir uns in Wiesendangen so gar nicht vorstellen können, da meist schon Nachbars Hausmauer da steht).

Und nun mit zwei weinenden Augen wieder unterwegs, aber eins davon lacht auch schon wieder, wir sitzen nämlich auf der Fähre in Richtung Norden. Nun ja, das Thema Wetter sollte ich jetzt wohl bleiben lassen, denn ich bin heilfroh, nicht in der kochend heissen Schweiz zu sein, aber nach der Konsultation des Wetterberichts für Südschweden ist die Laune meiner besseren Hälfte etwas getrübt bis quasi nass. Regen und 13 Grad sollen uns nächste Woche begleiten. Was solls, Regenhut auf, Regenhose montiert, und ab ins Freie (oder aufs Sofa, ein gutes Buch und ein Glas Wein… hm, oder ein Glas Wasser? Ja nach Dauer der Schlechtwetterphase könnte das Glas Wein gepaart mit ohne Bewegung allenfalls negative Folgen haben).
(dieser Engel hatte wohl schon etwas zuviel Wein?? Zu finden in einer wunderschönen Kirche in Lüdingworth, mit einer bemalten Holzdecke und einer Orgel, die ihresgleichen sucht...)
Jetzt freuen wir uns aber erst mal auf eine Nacht mitten auf dem Meer, auf die Reise weiter nach Norden im gemütlichen Zimmer im obersten Stock, noch mit Blick auf Kiel, aber bald nicht mehr. 

Impressionen Nordsee: 




Sonntag, 4. Mai 2014

Regenwetter



Eigentlich müsste es ja Regenwurmwetter heissen, um die Stimmung richtig zu umschreiben. Aber bevor ich mich in dieses Thema vertiefe, hier erst mal ein grosses Dankeschön an den lieben Petrus (und an die nette Frau Holle, die diesen Frühling zum Glück durch Abwesenheit glänzt). Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir, auch wenn es jetzt gerade 3 Tage regnet, einen wunderbar sonnigen, warmen Frühling. 

Im Februar vor einem Jahr haben wir mit einem Umbau begonnen, und ich erinnere mich ausschliesslich an Samstage, die wir triefend vor Nässe und mit roten Nasen draussen auf der Baustelle verbracht haben. Mit klammen Händen lässt sich ein Presslufthammer wirklich nicht so gut bedienen, und die triefende Nase verhilft auch nicht zu einer besseren Konzentration. 
Woche für Woche hat es geregnet, zur Abwechslung auch mal geschneit - es gibt nach meinem Geschmack zu viele Beweisfotos, die unsere Baustelle mit Schnee überdeckt zeigen. Auch wenn ich mich nicht zu den wetterfühligen Menschen zähle, die Regenwetter nicht ausstehen können: Der letzte Frühling hat auch bei mir ab ungefähr April Zähneknirschen und Morgenknurren hervorgerufen.

Ganz im Gegensatz zu diesem Jahr. Ich weiss nicht, wie viele Sonnenstunden ich schon im Liegestuhl (im nun fertig umgebauten Garten) verbracht habe. An den richtig warmen Tagen sogar bereits mit einem Glas Mojito in der Hand (was normalerweise erst im Hochsommer aktuell wird), natürlich mit Pfefferminzblättern aus dem eigenen Garten versehen. Luxus pur!

Aber zurück zum Regenwurmwetter: Jeden Morgen, an dem es regnet, wird es schlimmer, das Regenwurmwetter. Die nassen Dinger, die von oben auf mich herabtropfen auf dem Weg zum Bahnhof sind an sich kein Problem. Was mir aber richtig Bauchweh macht ist der Geruch auf der Strasse. Je mehr Regenwürmer unterwegs sind (oder eben nicht mehr unterwegs), desto stärker riecht es nach verrottenden Tieren. Unzählige plattgewalzte Würmer liegen auf dem Trottoir, und geben entsprechende Düfte von sich. Das ist wirklich ein Geruch, der mir den Magen umdreht, vom Anblick ganz zu schweigen. Ich versuche auszuweichen, aber offensichtlich gibt es viele Menschen (und deren Rollkoffer), die emotionslos Regenwürmer platttreten (eigentlich ein schönes Wort, wenn man nicht an seine Konsequenzen denkt) und nicht einen einzigen kleinen Schritt zur Seite machen. Ob diese Menschen auch den Geruch nicht wahrnehmen, sondern einfach blindlings durch die Gegend laufen?

In meiner Welt gibt es fortan einen Unterschied zwischen Regenwetter und Regenwurmwetter. Regenwetter herrscht dann, wenn es zwar regnet, aber die Regenwürmer Zuhause bleiben (weil es ihnen zu kalt ist), Regenwurmwetter hingegen ist demzufolge immer dann, wenn die Würmer unterwegs sind. 

Einfaches Regenwetter (Winter) ist mir deutlich lieber, aber der Anteil an Regenwurmwetter (Frühling, Sommer, Herbst) ist nun mal saisonal bedingt grösser. Vielleicht könnte man zusätzlich zu den „Achtung Igel“-Tafeln auch „Achtung Regenwurm“-Tafeln aufstellen. Ob man mich wohl gleich verhaften/einliefern würde, wenn ich das dem Gemeinderat vorschlage?