Montag, 30. März 2015

Zufällig jazzig

Zufallstreffer sind manchmal absolute Glückstreffer (nicht immer, man denke nur mal an Dinge, die vom Himmel fallen und GENAU auf die Schulter treffen, GENAU dann, wenn man keine Ersatzkleider dabei hat, GENAU dann, wenn man einen wichtigen Termin hat… Sie wissen, was ich meine… dasselbe kann auch von unten passieren, Hunde sind da eher die angesprochenen Übeltäter…) Aber zurück zu den Glückstreffern.

Am Freitagabend suchten wir in der Altstadt von Ascona ein Lokal, das unsere leeren Mägen mit einer leckeren Ticino-Spezialität füllen sollte, idealerweise begleitet von einem guten Glas Tessiner Wein, natürlich in authentischer Umgebung, ein Grotto wäre perfekt (da Hotel ist bezogen, Seesicht, alles ganz wunderbar). Wir spazieren also durch die noch fast leeren Gassen und sehen einen schönen Wegweiser, der auf ein Art Hotel mit Trattoria hindeutet. Ein kurzer Blick um die Ecke und schon war der Entscheid gefällt: Da gehen wir hin, ins Hotel Riposo, und schauen nach. Durch einen kleinen romantischen Innenhof (inklusive Goldfischteich, der aber zum Glück recht unauffällig ist) gelangt der gwundernasige Gast an die Rezeption. Hier werden wir ausserordentlich freundlich und sympathisch empfangen, nach unseren Wünschen gefragt und sogleich ins "Cantinaccio" (oder so??) geleitet.

Heute ist zufälligerweise Neueröffnung des Hotels und insbesondere des Cantinaccio. Dieses ist ein kleiner Weinkeller, oder vielleicht eher eine Keller-Bar, oder eine Art Grotto, allerdings nicht im Keller. Apérohäppchen lachen uns an, der Wein wird serviert und wir finden als die ersten Gäste eie gemütliche Sitzgelegenheiten (das Sofa ist einiges sicherer als die schönen roten Stoffstühle, die nur auf drei Beinen stehen und bei der kleinsten Bewegung nach links oder rechts kippen, auch ohne Wein. Das war vermutlich nicht die Idee des Erfinders…). Die Weinempfehlung erweist sich als sehr gut, es bleibt nicht beim einen Glas. Immer mehr Menschen treffen ein, die Stimmung ist fröhlich und bunt, Hotelgäste, Handwerker, externe Gäste, der Küchenchef.... 

Die Gastgeber, ein Geschwisterpaar um die dreissig, empfängt die Gäste persönlich, je nach Wunsch auf Schweizerdeutsch, Italienisch und höchstwahrscheinlich auch Französisch und Englisch sowieso, Russisch und Chinesisch von ihnen zu hören würde mich auch nicht wundern, siehe weiter unten.

Etwas später ziehen wir schweren Herzens weiter, werden aber vorher noch über das "Jazz und Dine" vom Samstagabend informiert. Die Gastgeber spielen zusammen mit ihrem Vater live Jazz-Musik, begleitet von einem, natürlich, Glas Wein mit anschliessendem "Dine". Klar melden wir uns an! Die Musik kann nur gut sein nachdem was wir hier gesehen, gehört und erlebt haben. Oh ja, und die Dachterrasse sei nicht zu vergessen! Diese merken wir uns für den Samstags-Vor-Vor-Apéro vor (hübsche Satzkombination…).

Bei schönstem Wetter steigen wir also am Samstag wieder hoch zum Riposo, werden mit Namen (!!!) begrüsst und nach der Bestellung gefragt. Weiter geht es bis aufs Dach, der Wein wird per Warenlift nach oben gefahren. Wir blicken auf den See, die Dächer von Ascona, hinter uns der Pool, und sind einfach nur glücklich, hier gelandet zu sein. Eine halbe Stunde später wandern wir wieder nach unten in den Innenhof und harren gespannt der Dinge, die da kommen mögen (ich bin sehr heikel, wenn es um gute Musik geht). Der Hof füllt sich bis mehr als auf den letzten Platz, dann geht es los. Die Familie stellt sich kurz vor und beginnt zu spielen. Mir kommen noch immer fast die Tränen, beim blossen Zurückerinnern. Noch selten habe ich eine solch geballte Ladung Begabung mit Herz gesehen/gehört. Wundervolle jazzige Stimme, perfektes Auftreten, super Saxophonklänge, typisch jazzige Klavieruntermalung (wobei Untermalung eine grosse Untertreibung ist) mit Schlagzeugbegleitung. (Ob das Ding mit dem Video wirklich funktioniert? Falls nicht, an einem Samstagabend zwischen März und Oktober einfach mal nach Ascona fahren und Jazz und Dine buchen, es lohnt sich! Übrigens erhalte ich keine Provision für diese Werbung;-)) 
Einfach ein unglaublich schönes Erlebnis, seltsam, wie gewisse Menschen nicht nur Ausstrahlung haben, sondern auch noch musikalisch begabt sind, sympathisch das Publikum in Bann ziehen, spielend Zeit für absolut lockeren Humor haben, spontan sind, sprachtalentiert alle mitreissen, und natürlich auch noch gut aussehen. Und das alles als Familie, die eine schier unglaubliche Harmonie verströmt (und ja, etwas später legen alle drei auch im Service, als Abräumer oder als Casserolier Hand an).


Dann das "Dine": Ein Antipasti-Buffet von noch nie gesehener Vielfalt, und sooooooo etwas von gut! Eigentlich kann ich hier aufhören zu beschreiben, denn ich müsste Geschmack und Geruch in den Text einarbeiten können, und das kann ich leider leider leider nicht. Kurz gesagt: DER perfekte Abend, bei perfektem Wetter, in perfekter Umgebung, mit perfekten Gastgebern. Albergo Riposo, ci vediamo! Und dann nicht nur als externe Gäste, die zufälligerweise hier gelandet sind, sondern als "richtige" Hotelgäste mit Punktlandung. A presto!

Mittwoch, 25. März 2015

Alltagsgelächter

Letztens im Büro: Zurück von der Mittagspause öffnete ich gerade die Türe mit dem Sicherheitsbadge (den muss man auf eine Platte ausserhalb der Türe halten bis das grüne Licht leuchtet, dann erst lässt sich die Türe öffnen), als ich hinter mir Schritte hörte. Eine Gruppe Arbeitskollegen spazierte daher. Als grundsätzlich freundlicher Mensch spielte ich also Türöffner und wartete, bis mich alle passiert haben. Das Schlusslicht der Gruppe war eine Frau (bei uns eher eine Seltenheit), sie war in ein Gespräch mit ihrem Kollegen vertieft, blieb jedoch stehen und hielt ihren Badge auf die Platte. Sie blieb stehen und stehen und stehen und wartete auf das grüne Licht und den Klickton, doch nichts geschah. Ich beobachtete ihr Gesicht während dieser ganzen Aktion und wartete auf den Moment, in dem sie realisierte, dass die Türe ja bereits weit offen war und alle ihr Kollegen schon im Gang standen.
Plötzlich realisierte sie, dass ich ihr ja noch immer die Türe offen hielt und sie gar nichts zu tun brauchte ausser hindurch zu gehen. Was für ein Gelächter!! Wir erholten uns kaum mehr, und immer mal wieder wurde ich an jenem  Nachmittag von Lachsalven heimgesucht, wenn mir ihr perplexer Gesichtsausdruck wieder erschien.



Ein ganz anderes lachauslösendes Erlebnis hatte ich mit einem unserer Kunden. Unsere Projekte durchlaufen Qualitätsprüfungsschlaufen, sowohl intern als auch beim Kunden selber. Nach sage und schreibe fünf solcher Runden (was mehr als normal ist) und unzähliger Korrekturen durfte der englische Original-Text schliesslich in die Übersetzung. Zu diesem Zeitpunkt muss er tadellos sein, weil nachträgliche Korrekturen jeweils nach-übersetzt und eingefügt werden müssen, was nicht nur zeitraubend, sondern vor allem auch teuer ist (aber zum Glück in der Verantwortung des Kunden liegt). Nun also war das Ding in der Übersetzung, aber als ich eines frühen Morgens vom Kunden ein Mail mit dem Hinweis erhielt, dass er doch noch einen Fehler gefunden habe, und zwar einen, der allenfalls übersetzungsrelevant ist (im Gegensatz zu kleineren Tipp-Fehlern),
 
wurde ich doch ein wenig blass. Ich öffnete den Anhang und stellte fest, dass ich diesen Fehler eigentlich lieber nicht korrigieren, sondern abwarten möchte, wie die Übersetzer damit umgehen. Ein winziger Fehler, zwei Buchstaben vertauscht, niemand hat es gesehen, aber die Bedeutung ändert komplett. Geschrieben stand da „Be fair to our costumers.“ Klingt nett, nicht wahr? Auf den ersten bis fünften Blick macht es offensichtlich auch Sinn so. Aber beim sechsten Blick stellte sich dann doch die Frage, ob das Zielpublikum dieses Kunden wirklich “Kostümiers” sind… ich wage es zu bezweifeln. Natürlich hätte da eigentlich „Customers“ stehen müssen, aufgefallen ist es niemandem. Ich wüsste jetzt liebend gerne, ob die Übersetzer den Kostumier ernst genommen hätten oder nicht. Auf jeden Fall hatten der Kunde und ich ziemlichen Spass am „Verschreiber“ und waren froh, dass wir im letzten Moment eine internationale Krise verhindern konnten.
 
Eine ebenfalls englisch-humorige Diskussion gab es in Barcelona. Wir liessen uns im Hotel vom Guest Relations-Manager beraten betreffend Samstagabend-Programm. Er sollte uns eine Tapas-Bar empfehlen, was er auch mit Begeisterung tat. Nicht nur eine, sondern gleich vier hatte er zur Hand, drei davon praktischerweise an derselben Ecke der Stadt. Dahin wanderten wir also frohen Mutes, vorbei an der ersten Empfehlung (die hatte noch geschlossen zur frühen Stunde abends um sieben, Hungääär!), die zweite (gemäss Aussage des leicht angegrauten Hotel-Mannes „something new, modern style, seems strange, but try it out“) liessen wir vorerst mal noch links liegen, das dritte überzeugte uns auf Anhieb. Und tatsächlich, feinste Tapas, freundliche Bedienung (eher selten in Barcelona) und der passende Wein dazu. Nachdem unser Hunger gestillt war machten wir uns auf die Suche nach einem Drink, und für diesen wagten wir uns ins „Bananas“ (Empfehlung Nummer 2). Schlechte Entscheidung! Wir waren total uncool für diese Lokalität, wurden lange nicht bedient, dann knallte man uns den Mojito um die Ohren (also auf den Tisch). Dieser, also nicht der Tisch, war mit weissem Kristallzucker und Sirup angerührt, natürlich ohne Limetten, und genauso schmeckte er auch. Nun sind wir ja in einem (auch schon leicht ergrauten) Alter, in dem man sich nicht mehr alles antun muss, insbesondere keinen schlechten Cocktail.
Also nichts wie los, Rechnung verlangen und schnellstmöglich raus aus dem „Bananas“. Dass die Drinks in der Hotelbar sehr gut schmecken, wussten wir bereits (ja, aus Erfahrung, nicht aus Erzählungen), also war die logische Folge, dass wir uns dorthin verpflanzten. Am Eingang stand wieder unser Guest Relations-Manager und fragte nach. Natürlich schwärmten wir ihm von den feinen Tapas und dem guten Wein vor, und bedankten uns für den guten Tipp 3. Wir ahnten, dass die Frage nach dem „Bananas“ kommen würde… „And how was the Bananas?“ – Einfache Antwort unsererseits: „The Bananas is totally bananas.“ Er schaute uns etwas schockiert an, bevor wir beide losprusteten und er erleichtert mitlachte. Immerhin schien er verärgert, dass dieses neue Lokal ihn frech angerufen und sich in den höchsten Tönen empfahl für seine Kunden, dann aber nichts anderes als eine billige (bewusste Wortwahl) Spelunke ist. Ich bin sicher, dass er nie wieder einen seiner Gäste dorthin schicken wird, und bei uns hat es immerhin für einen Lacher gesorgt, das bananas Bananas.

Samstag, 21. März 2015

Barcelona - Kultinarik

Barcelona ist voller historischer Schaetze, es gibt unzaehlige Museen, und noch mehr roemische Steinmauern, die man sich unbedingt ansehen sollte. Das alles wurde mir schon lange vor der Abreise ans Herz gelegt (warum hat mir niemand von den noch viel unzaehligeren Tapas und regionalen Weinen und Bieren erzaehlt?). Nun ja, ich weiss, dass ich ein grober Kulturmuffel bin, ich lasse all die jahrtausende alten Steinbrocken schnoede links liegen und wende mich lieber der Markthalle zu (die uebrigens ganz sicher auch uralt ist und irgendwo noch gotische Wurzeln hat). Hier sieht es naemlich aus wie an einer Chilbi, nur haengen da statt der quietschenden gelben schiebbaren Plastikenten halt einfach Schinken an den Staenden:
Aehm, ich esse ja schon Fleisch, aber das war mir dann doch irgendwie zuviel des Guten (uebrigens, jeder, der schon mal mit einer spanischen Tastatur geschrieben hat, weiss, dass ich spaetestens jetzt schon total genervt vor dem Computer sitze (welcher erst noch ein APPLE ist!!!!!), denn alle z und y und so sind vertauscht, ae und oe weiss ich nicht wo finden... aechz!!! und dann all die umgekehrten Satzzeichen, wo sind denn bloss die richtigen¿?¿?!¡!¡)

Wetter ist ja auch immer spannend, wenn eine(r) eine Reise tut, nicht wahr? Ich wusste, dass es keine sommerlichen Temperaturen geben wird, was mir aber sowieso recht war. Mit dem starken Sturm gestern habe ich allerdings dann doch nicht gerechnet, er hat meine Freundin so ziemlich in ein haariges Biest (aexguesi den Ausdruck) verwandelt (aber dank dem Wind kann ich nun ihr Foto publizieren, ohne dass sie zu erkennen ist...):
(...der leicht verkrampfte Gesichtsausdruck kam vom nicht genau wissen wie man ein Selfie macht, wir sind eben nicht mehr die Juengsten und hatten mit der Technik zu kaempfen...)
Ah, genau, nach diesem stuermischen Wetter waren wir definitiv reif fuer unsere erste Tapas-Erfahrung. Und wie das eine Erfahrung war¡¡ (ah, diese falschen Ausrufeyeichen und y und z machen mich gany kribbelig¿¿¿¿) Bis heute haben wir doch schon einen grossen Erfahrungsschatz in Sachen regionalem Bier (gut, auch Heineken wurde uns hier schon vorgesetzt), gutem Wein (weniger guten haben wir noch keinen bekommen), aber auch frischem Orangensaft und Kaffee (ohoh, da fallen mir die beruehmten Churros ein, diese fett-triefenden Teigstangen, die hier zum Zmorge gefuttert werden, ich werde grade wieder etwas gruen im Gesicht... das war eine einmalige Erfahrung...).
Und dann gaaaanz wichtig: JA, wir haben die Sagrada Familia besucht¡¡¡¡ (hier duerfen die Ausrufezeichen verkehrt sein, halt echt spanisch). Also, genau genommen spazierten wir nichts ahnend da hin, (war ziemlich weit vom Hotel), beschlossen aber, als wir DAS hier sahen:
Kilometerlange Schlange, nein, nicht um hineinzukommen, sondern erstmal um Tickets zu kaufen!! Dann haben wir noch die Schlange der tatsaechlichen Besucher abgeschaetzt und uns in ein Kaffee gesetzt. Dann doch lieber eine Wanderung zurueck Richtung Meer, mit Abstecher ueber den Arc de triomphe (mhm, wir dachten auch, wir seien nach Barcelona geflogen, anscheinend eben doch leicht verfehlt).
Auffallend hier in Barcelona sind uebrigens die vielen Ueberwachungskameras, Big Brother is watching you (manchmal auch ganz offensichtlich...). Ob die das wirklich brauchen?? Hunderte von Augen an der Aussenmauer eines Hotels... wohl ein architektonischer Einfall passend zu den vielen kleinen elektronischen Aeuglein ueberall.

Sonntag, 15. März 2015

Barcelonaaaaahhhhhh!!!!



Barcelona olé! Am Donnerstag ist es endlich so weit, ich fliege mit meiner Freundin für vier Tage in den Süden, ans Meer, zu den Tapas, und ok, auch zu den Meeresfrüchten und den Langfingern (so zumindest hat man mich vorgewarnt). Normalerweise finde ich solche Städtetrips nicht wirklich berauschend, und für nur gerade vier Tage einen Flug zu unternehmen widerspricht mir ökologisch ziemlich. Und trotzdem habe ich mich vor ungefähr sechs Monaten voller Freude mit meiner Freundin getroffen, Ziel war die Einigung auf ein Hotel in Barcelona, das uns beiden gefällt (warum wir genau nach Barcelona fliegen, weiss ich wirklich nicht mehr, vielleicht weil es wie Berlin mit B beginnt? An der Sprache kann es nämlich nicht liegen... sie kommt mir irgendwie spanisch vor).

Nachdem sie mich während meiner Zeit in Berlin für ein paar Tage besuchen kam und wir feststellten, dass wir es zusammen in einer Stadt sehr gemütlich hatten, dank äusserst ähnlichen Vorlieben (sprich italienisches Café für den morgendlichen Cappuccino und das Cornetto zu finden, dann einen gemütlichen Ort für den Apéro und danach ein Restaurant für das Abendessen auskundschaften), nahmen wir uns vor, jedes Jahr eine Städtereise zu machen. Barcelona sollte es im Jahr 2015 sein. Wir suchten uns also jede für sich je 10 Hotels aus, die uns gefielen, von diesen wollten wir uns dann auf eines einigen und buchen. Unglaublicherweise (es gibt ja nicht wenige Hotels in Barcelona) stimmten damals von den 10 Hotelnamen ungefähr 7 überein, die Wahl fiel uns also weder schwer noch war es ein Kompromiss.

Das war vor sechs Monaten, nun steht der Abflug  kurz bevor. Auf das Hotel freue ich mich riesig, und nachdem ich mich seriös auf die Stadt vorbereitet, also im Tripadvisor geschaut habe, welche Tapas-Bars sich im Umkreis von 200 Metern vom Hotel befinden und gut bewertet sind, kann ich den Abflug kaum erwarten. Einziger Wermutstropfen: Die bestbewertet Tapas-Bar (mit dem kreativen Namen „taps“) hatte eine falsche Verlinkung auf Tripadvisor. Ich suchte also anhand der Adresse, fand nichts, google+ war auch nicht sehr aussagekräftig, und versuchen Sie mal, mit google in Barcelona ein Lokal namens „taps“ zu finden. Ein Ding der Unmöglichkeit, weil google nämlich  denkt, er sei schlauer als ich und ich hätte mich nämlich vertippt, suchte also stattdessen nach Tapas, und nicht nach Taps.

Irgendwie logisch, aber total ärgerlich! Der soll doch einfach nicht immer mitdenken und davon ausgehen, dass ich mich vertippt habe! Ich suche WIRKLICH nach Taps, und nicht nach Tapas, lieber Herr Google! Naja, es bleiben mir ja noch einige Stunden für die Recherche. Barcelona, wir kommen! Ich kann die Meerluft schon förmlich riechen.


Donnerstag, 12. März 2015

Ach du liebes Alter

Ab und zu erhalte ich Themenvorschläge für meinen Blog, vielen Dank! Meist sind sie wirklich lustig und ich kann sie problemlos verwenden. Hier also mal wieder ein Text, den ich mir nicht selber aus den Fingern saugen musste/durfte, resp. der Text stammt schon von mir, nicht aber das Thema.

Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir (arbeitet nota bene als Informatiker) wehrt sich standhaft gegen ein Smartphone, und sogar gegen ein ganz normales Handy, mit dem man einfach nur telefonieren kann.

Er hat zwar eines, aber das wurde ihm höchst wahrscheinlich (das ist jetzt meine Interpretation, er wird mich berichtigen) von seiner Frau aufs Auge gedrückt, damit sie ihn erreichen kann, wenn er weg ist (zum Beispiel mit mir im Biergarten). Strom hatte es nie wirklich genug, auf Mann hatte er es auch nie, nur wenn er nach dem Ausgang zufälligerweise das Ding im Auto liegen sah und es sieben Anrufen drauf hatte, wusste er, dass er ein Problem hatte (oder haben wird).

Was zwischen unserem letzten Bier und heute passiert war, weiss ich leider (noch) nicht, Tatsache ist, dass er (xy) mir unten stehenden Mailverkehr mit seiner Frau (uz) hat zukommen lassen. Ich schliesse daraus, dass er einen technologischen Quantensprung im Bereich "Erreichbarkeit" gemacht hat. Übrigens publiziere ich diesen Brief-, äh, Mailwechsel mit ausdrücklicher Erlaubnis von ihm und seiner Frau. Hoffe ich wenigstens, ich vertraue jetzt einfach mal auf seine Aussage, vielleicht hätte ich besser seine Frau gefragt. Naja, ich werde es zu hören bekommen.

Sein letztes Mail an mich beinhaltete die Frage, ob er nun wirklich alt sei, wenn er kein Handy und schon gar kein WhatsApp haben will. Lieber xy, ich kann dir diese Frage nur unter dem Gesichtspunkt deines wirklichen Alters beantworten, und da lautet sie leider "JA" (du bist schliesslich ein paar Monate älter als ich).

Von: uz
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:35
An: xy
Betreff: vergiss dei handy nicht!
Hast du dein super instrument schon geladen und ready für diese woche gemacht? Vergiss es nicht, ich will es heute mal in natura sehen.
(Anmerkung der Redaktion: Dieser Satz bezieht sich ausschliesslich auf das Thema "Neues Handy", auch wenn er ziemlich viel Interpretationsspielraum lässt…)

Von: xy
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:35
An: uz
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Ist schon in der jacke…
(Anmerkung der Redaktion: Auch diese Aussage liess mich verwundert die Augen reiben…)

Von: uz
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:36
An: xy
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Super dann kann ich überall hin im haus what ups schicken……

Von: xy
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:37
An: uz
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Hör mir bloss auf mit dem modernen zeugs!

Von: zu
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:38
An: xy
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Und du sagst mir immer ich darf dir nicht alt sagen? Nimm das moderne zeug an und sei jung, flexibel und dynamisch…..

Von: xy
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:42
An: uz
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Ohne Worte

Übrigens: Seine Frau kenne ich auch, und bis anhin hatten wir ein freundschaftliches Verhältnis;-) 

Samstag, 7. März 2015

Bloggade



Ich kann nicht mehr schreiben, bin ich jetzt etwa bloggiert? Wer weiss…

Jedenfalls hat es gut getan, heute einfach mal den Frühling zu geniessen und die Hände in frische (naja, relativ) Gartenerde zu stecken. Natürlich habe ich sie nicht einfach nur hineingesteckt um abends den Dreck unter den Fingernägeln herauszustochern (das ist nämlich ziemlich mühsam, am besten macht man dann gleich anschliessend an die Gartenarbeit einen Brotteig, dann sind auch die Schmutzränder unter den Fingernägeln weg. Ups, ab sofort isst wohl kein Besuch mehr selber gebackenes Brot bei uns.) Ich hatte tatsächlich ein Motiv für meine Hände, nämlich den Kräutergarten auf Vordermann zu bringen.

Dieser sieht nun wieder schön aus, frisch bepflanzt mit Krauspeterli und Zitronenmelisse. Die beiden bekommen nächstens noch einen Kollegen (oder zwei) dazu, sobald es Pfefferminze zu kaufen gibt. Die Ureinwohner des Gartens wie Rosmarin, Salbei, Schnittlauch oder Kriechoregan sind jetzt zurechtgestutzt und bereit zum Weiterwachsen (was sie seltsamerweise den ganzen Winter über schon getan haben, danke!).

Ob ich mich jetzt im Gewerbeverein qualifiziere? Immerhin habe ich jetzt schmutzige Hände, und das war ja das Hauptkriterium gegenüber der KV-Heinis (was ich ja eigentlich auch überhaupt nicht bin). Ich werde ihnen mal das Foto schicken und anfragen, wer weiss?
Ich würde dann als Gegengeschäft meine Hirnleistung etwas reduzieren, oder ist das jetzt ganz ganz gemein? Eigentlich ungefähr gleich gemein wie über die KV-Heinis zu schimpfen, oder? Zudem sollte man Menschen wohl nicht danach einschätzen (einordnen), ob sie abends dreckig sind oder nicht, man kann ja nicht immer wählen, in welchem Beruf man landet. Ich hätte zurzeit deutlich viel lieber Schmutzränder unter den Nägeln und Muskelkater vom streng Arbeiten statt ein schmerzendes Hinterteil und eine Sehnenscheidenentzündung von den vielen Mausklicks pro Tag (also das schmerzende Hinterteil kommt wohl eher vom vielen Sitzen als von den Mausklicks, nehme ich mal an). (Und natürlich hoffe ich, dass mein Chef genau DIESEN Blog nicht liest;-))

Jetzt gehe ich noch einmal nach draussen, die strengste Arbeit steht nämlich noch an: Den Liegestuhl aus der Garage zu tragen und den Weinkühler am Brunnen montieren. Prost!
(...leider noch ohne Weinkühler, den muss ich erst noch vom Winterrost befreien...)