Posts mit dem Label Whatsapp werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Whatsapp werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 3. Mai 2015

Moderne Technik, Teil 2



Vor einigen Tagen frühmorgens im Büro: Mein Arbeitskollege und ich schleichen gerade in Richtung Kaffeemaschine, es ist totenstill, um diese Zeit herrscht noch Leere bei uns. Ab und zu sitzt da auch ein dritter Kollege in der Gegend herum, meist noch mit zerknittertem Gesicht und kleinen Augen. Grüsst man ihn, muss man dies ganz sachte tun, damit ihm vor Schreck nicht das aufgestützte Kinn aus den Händen auf die Tischplatte knallt.
An diesem besagten Morgen sitzt er bereits am Tisch, ausserordentlich wach und gut gelaunt wie immer. Trotz guter Laune jedoch legt sich seine Stirn schon (wieder) in tiefe Falten, nachdem sich diese eben erst geglättet haben. Er kämpft mit der modernen Technik und ist kurz vor dem Verzweifeln. Warum?

In einer Anleitung, die er verfassen muss, verwendet er das Wort „kommentierbar“. Nun verwendet der neuzeitliche Word-Benutzer ja sicherheitshalber die automatische Rechtschreibe-Korrektur zur Verhinderung peinlicher Fehler. Allerdings kennt eben diese Rechtschreibe-Korrektur offenbar das Wort „kommentierbar“ nicht, und will es auch nicht lernen. Es ist der Überzeugung, dass hier jemand einen tierischen Text basteln will, aber ganz sicher keine technische Anleitung. Dies führt dazu, dass es „kommentierbar“ in „kommentier-bär“ ändert.

KOMMEN

                                        TIER



















Ich finde, dass das Rechtschreibe-Programm durchaus Sinn macht und sogar intelligent ist. Es denkt, dass er einen Text über Bären schreiben möchte, und macht gleich einen ganzen Satz aus einem einzigen Wort. So wird aus kommentierbar „kommen – Tier – Bär“, mit ein paar wenigen Anpassungen ist der Text also pfannenfertig (auch wenn er nicht das aussagt, was der Verfasser ursprünglich wollte).

Besagter Verfasser reibt sich verwundert die Augen bevor ihm einfällt, dass sein Autokorrekturprogramm im Smartphone dieselbe Selbstständigkeit besitzt. Seine Nachrichten beginnt er meist mit „Salü XY, …“. Und stets korrigiert es „Salü“ in „Salz“. Was natürlich keinen Sinn macht, aber der Anrede eine ganz neue Dimension gibt. Spontan fällt mir ein: „Salz Patrick, wie geht es dir?“ oder „Zucker Susanne, steckst du immer noch in der Krise?“ oder „Butter Onkel, war dein neulich gebackener Kuchen ein Genuss?“ Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Einen Lachanfall provozierte letztens auch eine Whatsapp-Konversation mit integrierter Auto-Korrektur:

Da wird aus einem schönen Nachmittag plötzlich eine Reise nach Namibia, aus wir wird wit und wo… höchst amüsant und lehrreich, dies alles dank (oder trotz?) neuster Technik.

Donnerstag, 12. März 2015

Ach du liebes Alter

Ab und zu erhalte ich Themenvorschläge für meinen Blog, vielen Dank! Meist sind sie wirklich lustig und ich kann sie problemlos verwenden. Hier also mal wieder ein Text, den ich mir nicht selber aus den Fingern saugen musste/durfte, resp. der Text stammt schon von mir, nicht aber das Thema.

Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir (arbeitet nota bene als Informatiker) wehrt sich standhaft gegen ein Smartphone, und sogar gegen ein ganz normales Handy, mit dem man einfach nur telefonieren kann.

Er hat zwar eines, aber das wurde ihm höchst wahrscheinlich (das ist jetzt meine Interpretation, er wird mich berichtigen) von seiner Frau aufs Auge gedrückt, damit sie ihn erreichen kann, wenn er weg ist (zum Beispiel mit mir im Biergarten). Strom hatte es nie wirklich genug, auf Mann hatte er es auch nie, nur wenn er nach dem Ausgang zufälligerweise das Ding im Auto liegen sah und es sieben Anrufen drauf hatte, wusste er, dass er ein Problem hatte (oder haben wird).

Was zwischen unserem letzten Bier und heute passiert war, weiss ich leider (noch) nicht, Tatsache ist, dass er (xy) mir unten stehenden Mailverkehr mit seiner Frau (uz) hat zukommen lassen. Ich schliesse daraus, dass er einen technologischen Quantensprung im Bereich "Erreichbarkeit" gemacht hat. Übrigens publiziere ich diesen Brief-, äh, Mailwechsel mit ausdrücklicher Erlaubnis von ihm und seiner Frau. Hoffe ich wenigstens, ich vertraue jetzt einfach mal auf seine Aussage, vielleicht hätte ich besser seine Frau gefragt. Naja, ich werde es zu hören bekommen.

Sein letztes Mail an mich beinhaltete die Frage, ob er nun wirklich alt sei, wenn er kein Handy und schon gar kein WhatsApp haben will. Lieber xy, ich kann dir diese Frage nur unter dem Gesichtspunkt deines wirklichen Alters beantworten, und da lautet sie leider "JA" (du bist schliesslich ein paar Monate älter als ich).

Von: uz
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:35
An: xy
Betreff: vergiss dei handy nicht!
Hast du dein super instrument schon geladen und ready für diese woche gemacht? Vergiss es nicht, ich will es heute mal in natura sehen.
(Anmerkung der Redaktion: Dieser Satz bezieht sich ausschliesslich auf das Thema "Neues Handy", auch wenn er ziemlich viel Interpretationsspielraum lässt…)

Von: xy
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:35
An: uz
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Ist schon in der jacke…
(Anmerkung der Redaktion: Auch diese Aussage liess mich verwundert die Augen reiben…)

Von: uz
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:36
An: xy
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Super dann kann ich überall hin im haus what ups schicken……

Von: xy
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:37
An: uz
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Hör mir bloss auf mit dem modernen zeugs!

Von: zu
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:38
An: xy
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Und du sagst mir immer ich darf dir nicht alt sagen? Nimm das moderne zeug an und sei jung, flexibel und dynamisch…..

Von: xy
Gesendet: Montag, 9. März 2015 10:42
An: uz
Betreff: AW: vergiss dei handy nicht!
Ohne Worte

Übrigens: Seine Frau kenne ich auch, und bis anhin hatten wir ein freundschaftliches Verhältnis;-)