Samstag, 10. Oktober 2015

Arbeit vs. Ferienplanung



Eigentlich müsste ich ein Sponsoringkonzept erstellen, aber meine Gedanken schweifen ständig ab. Das liegt nicht etwa daran, dass mich der Auftrag langweilt (das Gegenteil ist der Fall) oder dass ich müde bin. Ich bin schlicht und ergreifend in Ferienplanungs-Stimmung. Und wenn mich diese einmal gepackt hat, lässt sie mich nicht so schnell wieder los.

Um mich selber psychisch zu überlisten, habe ich jetzt hinter mir auf dem Boden eine gefühlte 10 Quadratmeter grosse Spanien-/Portugalkarte ausgebreitet, über die ich nun jedes Mal, wenn ich einen Kaffee hole, stolpere. Und sie wird dort liegenbleiben bis mindestens Sonntagabend. 

Nun gut, in meinem Fall müsste ich mich ja eher von meiner Ferienplanungs-Stimmung ablenken, hin zu meinem Auftrag. Insgeheim hoffte ich aber, dass das Prozedere von Karte erst mal suchen (leider sind wir aber genau wenn es um Ferien geht so gut organisiert wie sonst nirgends, d.h. ich habe sie sofort gefunden), dann richtig in die Hand nehmen, ausbreiten, feststellen, dass sie nun eben doch auf der genau falschen Seite zu liegen kam, wieder vorsichtig umdrehen und noch einmal einen Blick auf das vollbrachte Werk werfen meine Feriengedanken genügend zufrieden stellt, so dass ich wieder ganz ruhig weiter arbeiten kann.
Weit gefehlt! Denn zwar starre ich jetzt auf den Bildschirm, weiss aber genau, dass HINTER mir auf dem Fussboden die groooosse verlockende Ferienkarte liegt, ich sie aber ignorieren muss, weil VOR mir Arbeit wartet. Jetzt sitzt mir also die Karte im Nacken, und es ist grausam schwierig ihr zu widerstehen, aber ich gebe nicht nach, mein Wille ist stark!!!
 
(1 Stunde später) Oder ich gebe doch auf… und knie mich auf den Boden, fahre mit dem Finger der geplanten Route nach, stelle mir die schönen Ferienhäuser vor, die Aussicht, die Wanderungen und Biketouren, das feine Essen, der gute Wein, Tapas, mal eine Stadt, dann wieder Ruhe in den Wäldern oder am Meer… und schon bin ich total entspannt, vergessen ist der Computer, der etwas beleidigt auf dem Tisch steht und wartet, bis ich mich wieder ihm zuwende.

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