Dienstag, 28. April 2015

Moderne Technik (oder Tücknik?)



Moderne Technik sollte doch eigentlich unser Leben erleichtern und keine zusätzlichen Tücken einbauen, sonst hiesse es ja Tücknik und nicht Technik. Gut, da gibt es ein paar Verfechter der Papieragenda (die mich schon fast wieder dazu überreden konnten, zurückzukehren in die schöne Zeit ohne Synchronisationsprobleme und den daraus resultierenden peinlichen Doppelbuchungen für den Apéro am Dienstagabend), und da gibt es ein paar wenige Individuen ohne Smartphone. Aber ohne Computer?

Meist bin ich sehr froh um die digitale Unterstützung und das künstliche Gedächtnis, das nie etwas vergisst und selten etwas durcheinander bringt. Heute aber, heute kratze ich mich ratlos am Kopf und frage mich, wie das nur geschehen konnte.

Mein Mann und ich sitzen beide am Tisch, je vor einem Laptop, beide mit Schweissperlen auf der Stirn (und nein, wir sind nicht nach Hawaii ausgewandert, es ist auch bei uns winterlich kalt). Wir SUCHEN! Wir suchen eine Datei, die ich vor einigen Wochen erstellt und ihm anschliessend per Mail geschickt habe (die Brieftauben waren gerade im Streik).

Nun muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich respektive mein Laptop sehr gut organisiert sind. Meine Ablage ist (zumindest für mich) logisch, ich finde mit einigen Klicks genau das, wonach ich gesucht habe. Aber dieses eine Dokument, es hat sich in Luft aufgelöst (ok, es war ja auch nie mehr als Luft, Papier kannte es ja Zeit seines Lebens nicht). Der konzentrierte Mitleser wendet spätestens hier ein, dass mein Mann und/oder ich doch einfach in den Mails wühlen können und entweder er das Dokument als Anhang in seinen von mir empfangenen Mails findet oder ich in den an ihn gesendeten.

Leider weit gefehlt: Es ist wie verhext! Weder in seinen Mails noch in meinen, weder in meiner Ablage noch im Papierkorb, weder bei der Post noch bei der Brieftaube, es ist einfach nirgends. Was natürlich eine Schande ist… aber immerhin dazu geführt hat, dass ich meine Ablage mal wieder durchforstet und alle Dateileichen entsorgt habe. Wir suchen weiter…oder fragen am besten mal bei der NSA nach.


Freitag, 24. April 2015

Oh du mein Porsche...



Heute Morgen habe ich einen langen Text über einen Porsche geschrieben (nicht ganz freiwillig). Interessant, wohin mich meine Textereien so führen. Plötzlich habe ich Porsche-Wissen (was vermutlich für eine Blondine gar nicht so unpassend ist), ich weiss zum Beispiel jetzt, dass ein Porsche einen Heckantrieb und einen Heckmotor hat, somit also das perfekte Winterauto ist. Bloss, wo montiert man die Skis, wenn man in die Berge fährt? Für den Transport im Innern des Autos liegen wohl grade noch knapp Big Foot als skibarer Untersatz drin. Eventuell könnte man die Latten auch aufs Dach binden? Nicht sehr aerodynamisch, und auch nicht sehr stilvoll. Aber mein Freund Guugel hat auch hier wieder kreative Vorschläge von sportlich bis Endlösung:
JA, ich weiss übrigens, dass das KEIN Porsche ist
Die End-Lösung... ohne Cabriofahrten im Sommer












Meine Lösung (hätte ich denn einen Porsche) wäre schlicht, dass ich mich nicht dem Skisport, sondern dem Après-Ski widme, natürlich nur, weil das so absolut perfekte Winterauto keine Skitransport-Möglichkeit hat. Allenfalls könnte man ja noch auf den Schlitten ausweichen, der hätte wohl sogar in einem Porsche Platz (brav angeschnallt auf dem Beifahrersitz gäbe das ein hübsches Bild).

Naja, auch mit dem neu angehäuften Wissen werde ich unser Auto nicht austauschen. Nicht weil ich sonderlich Freude daran habe, sondern weil es so schön angeschrieben ist. Wir können es also erst verkaufen, wenn der Aufkleber wegfällt. Was auch gut zu wissen ist.

Ich könnte mir aber immerhin schon mal zu überlegen beginnen, wie unser nächstes Auto denn sein soll. Ganz offensichtlich braucht man ja einige Vorlaufzeit für die Evaluation eines neuen Gefährts, die meisten von uns spazieren (ähm, fahren) wohl nicht einfach zum Autohändler und kaufen sich eins, wie wenn es eine Packung Milch wäre. Obwohl auch das keine schlechte Taktik ist, man macht sich dann keine Vorwürfe nach einem Fehlgriff (und ja, ich rede aus Erfahrung, aber der Aufkleber hat mir immerhin zu einer Hassliebe verholfen).
Es gibt auch wirklich sinnvolle Aufkleber;-)


Montag, 20. April 2015

Neues Gewand

Manchmal brauchts gar nicht viel für ein neues Design...
Vergleicht man das vergangene Wochenende mit demjenigen der Woche vorher fällt auf, dass sich die Bäume und Sträucher ein neues Gewand zugelegt haben. Die Farben explodieren förmlich, frisches Grün, wie es nur die Natur hinbekommt, dasselbe mit den Rapsfeldern, die zwar nicht mehr so häufig anzutreffen sind, dafür umso gelber leuchten.

Ich habe mir den Frühling als Vorbild genommen, und nein, nicht meine Garderobe erneuert, sondern das Design meines Blogs. 





Die Kombination der physischen Bücher (nun gut, auch sie sind nicht WIRKLICH physisch) mit dem digitalen Text hat mir so sehr zugesagt, dass ich es wagte, ein ganz neues Kleid auszuprobieren.

Sollte sich jemand nicht mehr zurecht finden und/oder das Design himmelschreiend finden, dann bitte einfach melden (ich würde die Kritik dankend zur Kenntnis nehmen und selbstverständlich nichts ändern;-))


In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen wunderschönen, farbigen, frischen, fröhlichen, kreativen und bereichernden Frühling (hoffentlich ohne Heupfnüsel und Sonnenbrand, dafür mit viel Sonnenschein).
Pech gehabt, wer im falschen Land wohnt...

Freitag, 17. April 2015

Die Power des Point (oder die Kraft des Punkts)



Viele von uns kennen Powerpoint, und wohl alle von uns haben Powerpoint schon einmal gesehen, bewusst oder unbewusst. Das praktisch grenzenlos einsetzbare Tool wird ÜBERALL verwendet, sei es im Unterricht, an Sitzungen, an Vorträgen, auf Messen, an Hochzeiten und vermutlich demnächst auch für Scheidungen (hierfür könnte man schliesslich auch Feste anbieten, eine Scheidung ist ja zumindest für eine der beiden Parteien meist ein Grund zur Freude, und für die nicht so erfreute Partei wäre ein Fest sowieso gut zur Stimmungsaufheiterung).

Am Mittwoch war ich an der Swiss Professional Learning, einer Fachmesse für E-Learning-Menschen oder solche, die sich dafür halten (ich bin weder noch und durfte auch nur teilnehmen, weil ich einen Keynote-Speaker für die Messe vermittelt habe). Besagter Keynote-Speaker (ein Klick hier drauf lohnt sich, auch wenn man nicht Hello-Kitty-Fan ist) hat mir bezüglich Unterricht und Powerpoint die Augen geöffnet (und hoffentlich nicht nur mir). Zu Zeiten, als Powerpoint "frisch" erfunden war und jeder damit arbeiten wollte, geschah Seltsames.

Früher (zu meinen Schulzeiten zum Beispiel, ist schon eine Weile her) stand der Lehrer vorne in der Mitte des Schulzimmers und vermittelte uns sein Wissen (das wir mehr oder weniger begeistert aufnahmen oder auch nicht). Dann kam Powerpoint, und plötzlich stand der Lehrer/Professor/Dozent/Coach/etc. am Rand des Zimmers, die Kraft des Punkts hat gewonnen (den Hellraumprojektor musste man immerhin noch vor Ort bedienen). Bis heute steht nun dieses Bild im Zentrum, und fast niemand macht sich Gedanken über Sinn oder Unsinn dieser kompletten Veränderung in der Unterrichtslandschaft.

Die Tatsache alleine, dass der Lehrer nur noch eine Randfigur ist, wäre ja bei gewissen Lehrern nicht SOOOO schlimm, aber können wir wirklich lesen und hören gleichzeitig, und wenn möglich auch noch schreiben? Ich kann das ehrlich gesagt nicht (aber ich bin auch das Gegenteil von multitask-fähig, ich kann nicht mal Sprechen und gleichzeitig Salat rüsten, da landet garantiert die Rüeblischale in der Salatschüssel und das Rüebli auf dem Kompost). Da lief also etwas deutlich schief und läuft immer noch genauso schief wie vor einigen Jahren (sind heutige Studenten deswegen nun weniger intelligent?).

Im jetzt heiss gehandelten Zeitalter des Online-Learnings frage ich mich, ob der Lehrer ganz von der Bildfläche verschwindet. Oder ist es gar eine Chance ihn damit zurück auf die Bühne, ins Zentrum, zu rücken? Ich teile die Ansicht von Mark. hinsichtlich Wissensvermittlung: Er meint, dass die Hauptaufgabe des Lehrers nicht mehr die eigentliche Wissensvermittlung ist, sondern die Hilfestellung im dichten Dschungel des verfügbaren Google-Wissens. Wie und wo findet man welche Informationen, welche kann man nutzen, welche eher nicht? Ich habe zwar innert Sekundenbruchteilen Antworten auf fast alle Fragen des Lebens (ausser vielleicht auf diejenige, wie alt ich werde, und auch dafür gibt es unglaublicherweise online-Berechnungen), aber ich erhalte pro Frage nicht nur EINE Antwort, sondern Hunderttausende. 
Welche wählen? Arbeite ich mich durch den ganzen Berg und bekomme dabei graue Haare, oder gibt es bessere und schlechtere Wege zum Ziel? Hier muss mich jemand an der Hand nehmen und mir zeigen, wie ich suchen muss, um schnell zur richtigen Information zu kommen. Ich möchte nicht dasitzen und einer monotonen Stimme zuhören, die mir von der Powerpoint-Vorlage vorliest, was eine Ablauforganisation ist, das finde ich nämlich im Internet. Nur eben finde ich leider tausende von Links dazu, und welchem davon soll ich nun glauben?


Schwierig… aber was Mark. auch noch gesagt hat, und was ich sofort mit einem Kopfschütteln abtat, dummerweise jedoch trotzdem noch einmal reflektierte und zum Schluss kam, dass er womöglich eventuell allenfalls tatsächlich richtig liegt: Wissen kann man sich nicht ausschliesslich online aneignen ohne jeglichen Kontakt zu Mitstudenten oder einer Fachkraft. Ich als online-Lern-Spezialistin, die am liebsten alles ausschliesslich und zu 100% online lernt, weil mir jegliche Stundenpläne den Lernappetit verderben, höre das natürlich ungern, denn das hiesse ja, dass meine Online-Studiengänge gar keinen Nutzen hatten. Stimmt so natürlich nicht, aber ein seit Mittwoch nagt nun doch ein gewisser Zweifel an mir (Mark. sei Dank). Zwar habe ich die Online-Studiengänge immer sehr schnell durchlaufen und mit guten Noten abgeschlossen, aber wenn ich mir überlege, was wirklich in meinem Kopf hängen geblieben ist, dann – ok, hier überlege ich nicht mehr weiter, ich weigere mich!

Immerhin weiss ich, wie man online seine zu erwartende Lebensdauer ausrechnen kann. Das ist doch wirklich sinnvoll, nicht wahr? Und man kann diese dann gleich auch mit derjenigen der Kollegen vergleichen, was natürlich noch viel mehr Sinn macht.