Donnerstag, 28. Juli 2016

Kärcher klaut meine Lust am Schreiben! Oder doch nicht?



Hat jemand meine Schreiblust gesehen? Falls ja, bitte umgehend einfangen und zu mir zurückbringen, ich wäre sehr dankbar. Dass ich nur keine Lust mehr habe zu Schreiben ginge ja noch, was mich deutlich viel mehr beunruhigt ist die Tatsache, dass ich stattdessen meine Zeit mit Putzen verbringe!

Es ist ja nicht so, dass ich lieber an den Fenstern herumpoliere als zu schreiben… dachte ich zumindest. Aber ich hab da so ein Gerät bekommen, also ausgeliehen, und das macht richtig Spass! (Hm, diese Aussage macht mir nun wirklich Sorgen...) Dieses Gerät, so ein gelbes Kärcher-Ding, ist ein Fenster-Staubsauger. Genaugenommen ein Fenster-Nichtstaub-Sondernwassersauger. Da kann man tatsächlich einfach mit einem richtig schön nassen kalten Lappen (bei diesem Wetter ideale Kombination für mich) über die Scheiben fräsen und dann mit dem Wassersauger drüber. Resultat: Perfekt geputzte Fenster. Ähm, und daran habe ich Freude? Help! Dafür ist das Leben doch zu kurz!


Spass am Scheibenputzen wegen eines Kärcherdings, und was ist wohl die nächste Stufe?
Spass am Abstauben wegen einer neuen lustigen Erfindung? Nein, das kann nicht sein. Ab sofort verbiete ich mir zu putzen, egal womit. Ich fessle mich sofort an den Stuhl (natürlich erst nachdem ich den Laptop strategisch optimal platziert habe) und bleib da sitzen bis ich den nächsten Blogtext geschrieben habe. Und danach darf ich wieder Putzen?? Öhm, nein, darf ich nicht und will ich nicht. Es gibt ja schliesslich noch andere häusliche Tätigkeiten, die Spass machen. Zum Beispiel den neuen Grill, der auf den klingenden Namen Ascona hört (den hab nicht ich ihm gegeben), zusammenzuschrauben, oder Wachsflecken vom Holztisch zu entfernen, oder den zweijährigen Blütenstaub von den meterlangen Storenlamellen zu jagen, oder die Algen aus dem Brunnen zu fischen, und und und… 

Warum schreibe ich nicht mehr öfter? Genau, ich habe ja gar keine Zeit! Und das, obwohl (oder vermutlich gerade weil) ich im Juli nur 50% gearbeitet habe. Das ist jetzt wohl das typische Pensionierten-Leid: 0% bei einem Arbeitgeber beschäftigt, aber plötzlich so viel vor, dass diese Leute wie vom Erdboden verschwinden und sich auch nur noch schwerlich auf ein Datum zum Beispiel für ein Abendessen festnageln lassen. Ich bin darum überzeugt, dass die bevorstehende Erhöhung von 50 auf 80% Beschäftigungsgrad mein Zeitproblem lösen wird und ich plötzlich wieder stundenlang Zuhause vor dem Laptop die Tastatur klimpern lasse. Klingt irgendwie nach Phänomen… welches ich dann beim nächsten Blogtext (eventuell) näher betrachten werde.


Donnerstag, 21. Juli 2016

Fahr-Spass!


Als Glückspilz erfuhr ich während meiner langen Ferien, dass ich ein richtig gutes Mountainbike gewonnen habe. Offensichtlich nahm ich im vergangenen Jahr an einer Umfrage bei Graubünden Tourismus teil (da mache ich sowieso immer mit, unabhängig von in Aussicht gestellten allfälligen Trophäen), und irgendeine Glücksfee (oder ein Glücksfeerich? Gibt es keine männlichen Glücksfeen? Und wenn doch, wie nennen sich diese?) hat ein Jahr später nun meinen Namen ausgelost, DANKE!

Nach einigen Anpassungen konnte ich am Sonntag endlich die erste Tour mit meinem neuen Gefährt unternehmen. Ein bisschen Wehmut (ehrlich gesagt, VIEL Wehmut) fuhr mit, da mein „altes“ Bike immer ein treuer Begleiter war und mich auch fast nie abgeworfen hat. Mein Eseli und ich (jaja, ich weiss, in meinem Alter gibt man seinem Velo keine Kosenamen mehr…) haben uns immer sehr gut verstanden und nun steht es mit hängenden Ohren in der Garage und wird wohl demnächst versteigert werden (pssst, das weiss das Eseli noch nicht!).
Oder vielleicht findet sich doch noch ein freier Platz irgendwo bei uns, wo es sein Gnadenbrot bekommt? (Pssst, das weiss mein lieber Mann noch nicht!!) Oder wir finden eine andere Unterkunft, wo es gut bereut und genutzt wird?

Aber zurück zur ersten Tour mit meinem nigelnagelneuen Scott: Im Prinzip ist es ja auch nur ein Mountainbike, und trotzdem fährt es sich komplett anders (leider noch immer durch reine Muskel(nicht)kraft betrieben). Alles ist anders, alles ist neu, und alles passt besser als vorher. Unglaublich, was Technologie bewirken kann. So lässt sich beispielsweise die Sattelhöhe ganz bequem vom Lenker aus verstellen, ich muss vor einer steilen Abfahrt nun nicht mehr anhalten, um den Sattel tieferzustellen. Ich drücke lediglich kurz auf einen Knopf, und mit einem leisen Säuseln schwebt der Sattel (mitsamt mir obendrauf) in eine tiefere Position. Nach der Abfahrt drücke ich wieder kurz auf den Knopf, um wieder in die aufrechte Position zu gelangen (während mein Mann entweder anhalten oder mit der Kindervelo-Einstellung weiterfahren muss). 

Für all jene Leser, die sich dieses Gefühl nicht vorstellen können: Erinnert ihr euch noch an eure Fahrten auf dem Einhorn oder dem Elefanten im Chilbi-Karussell?

So fühlt sich das an, was wohl meine grosse Freude an dieser Funktion erklärt. Die Federungen lassen sich ebenfalls vom Lenker aus arretieren und wieder lösen, ich kann also per Knopfdruck vom Chilbi-Gefühl wieder in die harte Realität zurückkehren.
 
Vor lauter Freude an den Gampiross-artigen Bewegungen durchfuhr ich jedes Schlammloch und jede noch so tiefe Pfütze (stimmt nicht ganz, einige habe ich zu spät gesehen und darum nicht erwischt). Konsequenz war dann leider eine dringend nötige Reinigungsaktion bei hochsommerlichen Temperaturen (ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass dies das Vertrauen zwischen meinem neuen Gefährt (das übrigens auf den Namen Traktörli hört) und mir stärkt, was hoffentlich dazu führt, dass es mich ebenfalls nie abwirft).


Ich freue mich schon sehr auf meine nächste Tour, und erst recht auf die nächsten Bikeferien, wo und wann auch immer diese sein mögen (genau, jetzt mache ich mich an die Bikeferien-Planung, gute Idee!!).

Mittwoch, 13. Juli 2016

Organisation, bitte melden!



Nach etwas mehr als zwei Wochen bin ich (bei weitem) noch immer nicht im Alltag angekommen. Eigentlich schön, finde ich. Nur bleiben gewisse Stärken (und hoffentlich auch Schwächen) auf der Strecke. Im Idealfall kommen sie in den nächsten paar Monaten ja wieder zurück (vermutlich liegen sie irgendwo an der Costa Verde in der Hängematte).
Sicht meiner streikenden Stärken
aus der Hängematte..
Im Prinzip sollte ich mich um meine nachgeholte Geburtstagsfeier kümmern, und als Organisationsgenie müsste mir dies erstens Freude machen und zweitens problemlos passieren. Nur: Freude machts sehr, aber ich kann mich nicht konzentrieren! Ab und zu denke ich panisch, dass ich dringend noch Dinge erledigen sollte für das Fest, und dass ich ganz sicher etwas Wichtiges vergessen habe. Aber was? Und dann ist der Gedanke schon wieder weg. Ich hoffe jetzt einfach, dass es trotzdem ein gelungener Abend wird, Hauptsache, meine Gäste haben genug zu essen und zu trinken (ähm, und warm genug...). Ach ja, und sitzen können sie auch, sogar trockenen Hauptes, sollte es dann doch noch regnen. OBWOHL.....

Ein anderes Indiz, dass ich geistig noch nicht angekommen bin, ist meine Nachlässigkeit im Mails Beantworten oder Blogtexte Schreiben. Ich kann mich schlicht nicht überwinden, nach der Arbeit noch einmal in den PC zu starren oder in die Tasten zu hauen. Viel lieber setze ich mich mit meinem Mann gemütlich in den Garten, um die nächsten Ferienpläne zu diskutieren.

Ich bin sicher, dass der Normalzustand wieder eintreten wird, oder vielleicht ist DAS hier der Normalzustand und die Jahre vorher waren der Ausnahmezustand? Egal, ich fühle mich wohl, so wie es ist, und immerhin ist mein „Bürokopf“ aus den Ferien zurück. Schliesslich wäre es suboptimal, würde dieser noch immer zusammen mit meinem Organisationsgeschick und der Blogtextschreiblust am Strand liegen.