Freitag, 4. September 2015

Tankstelle kaputt



Was, wenn einem plötzlich das Öl ausgeht? Einen kleinen Vorgeschmack gibt es, wenn genau das mit dem Büro-Öl geschieht. Natürlich ist das nur ein Kataströphchen in meinem persönlichen Nano-Bereich, nichtsdestotrotz zeigt es unseren Hang dazu, alles als selbstverständlich anzunehmen.

Unser Büro-Öl, sprich Kaffee, ist zwar nach wie vor vorhanden, allerdings ist die Tankstelle kaputt. Gemeinerweise sieht die Kaffeemaschine aus als ob sie tadellos funktioniere, alle Lichter stehen auf grün, sie ist aufgeheizt und zwinkert mir vergnügt zu. Ich stelle meine Elchtasse hin, drücke auf "Kaffee", höre das Mahlwerkt, frischer Kaffeeduft steigt mir in die Nase. Ein wenig Milch und Zucker komplettieren meinen Treibstoffbedarf für einen guten Start in den Tag.

Zurück am Arbeitsplatz stelle ich die Tasse neben den Bildschirm (und jaaaaa, weit entfernt von der Tastatur zwecks Vermeidung eines ungewollten Kaffeebads) und nehme die Arbeit in Angriff. Ein paar Minuten später nehme ich voller Freude einen grossen Schluck, nur Millisekunden später jedoch jaulen meine Geschmackspapillen empört auf.
Das ist ja nur lauwarme braune Brühe mit Milch und Zucker, aber null Kaffeegeschmack! Das geht aber gar nicht als erste Empfindung am Morgen. Ganz offensichtlich erweckt die Maschine nur den Anschein eines voll funktionstüchtigen Geräts, die Hauptessenz jedoch gelangt nicht einmal bis zum Tassenrand. Was nun? Wir schauen uns verzweifelt an, meine Tasse und ich, kurz darauf höre ich ein paar Meter nebenan ein Glucksgeräusch gefolgt von einem schockierten Aufschrei. Nun hat wohl auch mein Kollege gemerkt, dass er sich zu früh auf seine tägliche Ration Koffein gefreut hat.

Wir erinnern uns, dass es im luxuriösen Empfangsbereich unseres Gebäudes eine (zähneknirsch) Starbucks-Maschine hat, die höchstwahrscheinlich kooperiert und somit unseren so nötigen Treibstoffbedarf decken wird. Noch vorher aber (jedoch erst NACH einem, leider erfolglosen, Reset wie es sich für ein Software-Unternehmen gehört) kleben wir einen Zettel an unsere Tankstelle, damit den anderen Kollegen diese morgendliche Enttäuschung erspart bleibt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen