Samstag, 12. September 2015

Jassturnier vorbei, Alpenluft daher



Petrus hatte durchzogenes Nachsehen mit unserem Plausch-Jassturnier vom Freitagabend. Nachdem wir täglich Meteo studiert haben, anfangs Woche mit bangem Blick, dann immer entspannter, je näher der Freitag kam, waren wir am Donnerstagabend sicher, dass uns von oben keine Gefahr drohen würde. Guten Mutes bereiteten wir alles vor, inklusive Grillstelle, Ersatzholz, gedeckte Tische, Gläserrechen. Eine Stunde vor Beginn dann fragten wir uns plötzlich, weshalb es im Wohnzimmer so dunkel ist? Ein Blick zum Himmel – ach du meine Güte! Kohlrabenschwarz kam die Wand daher, in Siebenmeilenstiefeln, begleitet von Blitz und Donner, und natürlich grossen nassen Regentropfen.

Nach 15 Minuten ausdauerndem Wolkenbruch zeigte sich dann wieder die Sonne. Wir hatten fast das Gefühl, dass Petrus einfach nur zeigen wollte, wer der Stärkere ist, respektive wer weniger lang braucht um alles zu durchnässen. Egal, wir stellten uns kurz ins Trockene, was uns gleichzeitig die Gelegenheit bot, ein paar kürzlich erstandene Biersorten zu degustieren.

Pünktlich wie die SBB erschienen die ersten Gäste, standen fröhlich in der Sonne, der Grill rauchte noch ein wenig vor sich hin, bis die letzte Feuchtigkeit verdampft war, Würste brutzelten, selbstgebackene Kuchen wurden angeliefert (DANKE!), Jassteppiche verlegt und die 4-Liter-Weinflasche mit kleinen technischen Tücken geöffnet. Es konnte losgehen, die erste Runde noch etwas verunsichert ob der eher ungewohnten Jass-Gebote, dann immer flotter.

Nach vielen Runden Gelächter, fiesen Sprüchen, leeren Gläsern, einzelner Wursträdchen, dampfenden Kaffees, klebrigen Kuchens und teils chaotischen Zusammenzählens und Quersummeberechnens schritten wir zur Rangverkündigung. Selbstverständlich inklusive Champagnerdusche für den Sieger und Wurstometer für das Würstchen, sprich den Verlierer, welcher sein nicht-vegetarisches Schicksal mit Fassung trug.

Zwischendrin mal wieder in paar Regentropfen, aber auch ein neues, grosses Grillfeuer, und der Heizofen stand ebenfalls nicht vergebens im Zelt herum. Für uns als Gastgeber ein rundum schöner Abend mit einem Haus voller herzlicher Menschen, viele lustige Erinnerungen, lachende Gesichter und keine Minute Stress, was ausschliesslich an unseren entspannten Gästen lag, welche sich auch mal selber einen Grappa einflössten oder Kaffee holten. Ich freue mich schon sehr auf unser nächstes Jassturnier, aber zuerst erholen wir uns in der frischen Alpenluft (das unerwartete Upgrade in die Junior Suite nahmen wir natürlich dankend an).


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