Mittwoch, 14. Januar 2015

Dunkel

Heute kommt mein Kopf nicht mit dem Tag klar. Um elf Uhr morgens ist es immer noch so dunkel wie um halb acht, ich erwache nicht richtig und habe den starken Drang, mir ganz einfach die Bettdecke über den Kopf zu ziehen. Einziges Problem: Meine Bettdecke hat es nicht mit mir ins Büro geschafft, sondern liegt in diesem Moment gemütlich Zuhause auf meinem Bett. Unfair, oder?

Wenn ich gerade bei den dunklen Seiten des Lebens bin: Am Wochenende habe ich mich mit dem Steueramt herumgeschlagen, respektive ich fürchte, ich werde mich noch herumschlagen müssen. Elf Monate nach Einreichung der Steuererklärung (GEGENWARTSBESTEUERUNG wohlgemerkt) kam ein 7-seitiger Brief mit gefühlten 356 Punkten, die wir nachliefern müssen. Sämtliche Punkte, die das Haus etc. betreffen, ignoriere ich gekonnt, sprich ich überlasse das meinem Mann.

Dummerweise hat es auch viele Punkte, die ich nicht an ihn abschieben kann. Ich habe zwar damals vor elf Monaten alles fein säuberlich eingereicht, jeden Zahlungsbeleg beigelegt, schön chronologisch geordnet. Nun muss ich aber trotzdem noch eine Zusatzzusammenstellung dazu liefern (warum weiss ich nicht), plus meinen Lebenslauf, meinen Stellenbeschrieb und vermutlich meine Schuhgrösse und Nasenlänge. Ob das überhaupt mit dem Datenschutz vereinbar ist? Höchst fraglich.

Also nichts wie los, frag ich doch meinen Chef einfach nach einem Stellenbeschrieb. Gibt es nicht. Nun hat mir das Personalbüro extra wegen dem Steueramt einen Stellenbeschrieb erstellt, den ich selbstverständlich brav einliefern werde. Das genügt aber noch immer nicht, ich muss den Stelleninhalt auch noch in Prosa ausformulieren (zum Glück schreibe ich so gerne Texte).


Zudem möchten sie noch einmal sämtliche Unterlagen, die ich schon für die vergangene Steuererklärung eingereicht habe. Und die mittlerweile natürlich in meinem papierlosen Büro nicht mehr vorhanden sind (schliesslich reden wir ja, siehe oben, von Gegenwartsbesteuerung, nicht wahr?). Meines Wissens wurden diese Unterlagen damals auf der Gemeinde eingescannt und sicher für die nächsten 75 Jahre im Archiv abgelegt. Aber ich muss nun alles noch einmal zusammensuchen, sprich meinen ehemaligen Vermieter kontaktieren, damit er mir den Mietvertrag noch einmal zusendet, das Polizeiinspektorat in Bern anrufen, damit ich eine Kopie des nicht mehr gültigen Wochenaufenthalts-Scheins erhalte, etc. Ich bin gut und gerne einen Tag beschäftigt, um Unterlagen zusammenzustellen, die ich bereits geliefert habe.

Ich weiss also schon jetzt, was meine Pläne für das kommende Wochenende sind. Wie gut gibt es das Steueramt!! (Ich habe kein Problem mit Steuern zahlen, aber mit der bodenlosen Bürokratie habe ich meine Mühe…)

Widmen wir uns also wieder den helleren Seiten und schauen aus dem Fenster.
 Immer noch dunkel, hmpf…

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