
Sie passen je
nach Jahreszeit ihr Blattgewand an, oder lassen die Hüllen auch mal ganz fallen
(seltsamerweise dann, wenn wir Menschen das
Gegenteil von „Hüllen-Fallenlassen“ machen). Sie riechen gut, auch wenn man das
meist nur noch im Wald wirklich intensiv geniessen kann. Sie machen keinen
Lärm, sagen nicht viel (mit einer Ausnahme: Bei der Kartause Ittingen steht ein
schwatzender Tannenbaum), helfen mit ihrem ganz leisen und beruhigenden Blätterrauschen
beim Einschlafen.

Dies alles
macht einen Baum in meinen Augen zu einem Wesen. Aber dass er zusätzlich zu all
den oben genannten Eigenschaften auch noch als Lachsack auftritt, war mir
bislang unbekannt.
Neulich abends in Winterthur: Ich war unterwegs in Richtung
Bahnhof, schlenderte gemütlich durch die Unterführung, und achtete nicht
sonderlich auf meine Umgebung. Plötzlich jedoch weckte etwas vor mir meine
Aufmerksamkeit. Das Ding bewegte sich in Richtung Perron, hatte, wie ich, zwei Beine, zwei Füsse… aber die obere Hälfte unterschied sich ganz
klar von allen anderen Dingen, die sich da sonst noch auf dem Perron
herumtrieben.
Ein
Wanderbaum! Vor lauter Lachen konnte ich kaum ein Foto schiessen, dies gleich auch als Erklärung für die schlechte Bildqualität. Und natürlich überlegte ich mir
zwischen meinen Lachsalven, ob es nun erlaubt ist, den Baum abzulichten oder
nicht? Aber schliesslich ist ja nichts zu erkennen, ausser ein paar Blätter, eine Handtasche und
die Schuhe dazu. Schön, dass mich mein Lieblingswesen mit einer ganz neuen
Eigenschaft überrascht hat, DANKE.
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