Sonntag, 6. Juli 2014

Sommer!



Und plötzlich ist er da, völlig unerwartet, ohne Ansage, ohne nix. Bis gestern Morgen war Faserpelz oberstes Gebot, sobald die Sonne nicht mehr wirklich stark schien (also ungefähr zwischen 19.00 Uhr abends und 04.00 Uhr morgens, ächz, ich brauche Augenklappen für ein paar Stunden Schlaf!). Tagsüber waren meist lange dünne Hosen montiert, ein T-Shirt und zur Sicherheit eine Jacke in Griffnähe.

Heute nun, etwas weiter nördlich als gestern, fühlte ich mich als Bratwurst (ein Huhn vom Grill wäre ja noch besser, das dreht sich wenigstens in regelmässigen Abständen). Die Sonne scheint unglaublich stark, auch wenn die Temperatur angenehme 25 Grad beträgt. Es brutzelt wie im Backofen, der Haarboden kräuselt sich und die Haut jault laut auf (auch MIT Sonnenschutzfaktor 389…). 

Am Meer wäre es mit einer kühlen Brise mehr als angenehm, bloss fühlen sich die Steine am Strand eher wie Lava an, man hat also die Wahl zwischen stehend die Brise geniessen oder sitzend zusätzlich zum roten Kopf auch noch ein rotes Hinterteil einzufangen. Wir entschieden uns für die zweite Variante, und nein, es gibt KEIN Foto dazu.

Am Sonntag werden wir, sollte das Auto nicht vorher zusammenbrechen, mitsamt unserem gesamten Hausrat Stockholm erreichen. Dort logieren wir für drei Nächte eher luxuriös, bevor zehn äusserst karge Tage folgen. Wir wissen einzig und allein, dass wir seeeeehr einfach wohnen, bisher ist weder das Vorhandensein einer Herdplatte noch dasjenige eines Kühlschranks zugesichert. Wir sind sehr gespannt was uns in unserem selbstgewählten „Arbeitslager“ in Sibirien, äh, Schweden erwartet, natürlich nebst tatsächlicher Arbeit wie Haus frisch streichen, See ausbaggern, Elektrizität basteln, Bäume fällen, Moskitos erschiessen, Möbel bauen, etc.

Ob ich dort meinen Blog füttern kann, weiss ich nicht, vermutlich je nach Mondstand in Kombination mit Elchdichte. Sollte ich mich erst wieder gegen Ende Juli melden, dann hat mich entweder ein Krokodil vom Bagger weggefuttert, ein Troll in die Höhle verschleppt oder ich hatte kein Netz in der Mitte von nirgendwo.

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