Und plötzlich ist er da, völlig unerwartet, ohne Ansage,
ohne nix. Bis gestern Morgen war Faserpelz oberstes Gebot, sobald die Sonne
nicht mehr wirklich stark schien (also ungefähr zwischen 19.00 Uhr abends und
04.00 Uhr morgens, ächz, ich brauche Augenklappen für ein paar Stunden Schlaf!). Tagsüber waren meist lange dünne Hosen montiert, ein
T-Shirt und zur Sicherheit eine Jacke in Griffnähe.
Heute nun, etwas weiter nördlich als gestern, fühlte ich
mich als Bratwurst (ein Huhn vom Grill wäre ja noch besser, das dreht sich
wenigstens in regelmässigen Abständen). Die Sonne scheint unglaublich stark,
auch wenn die Temperatur angenehme 25 Grad beträgt. Es brutzelt wie im
Backofen, der Haarboden kräuselt sich und die Haut jault laut auf (auch MIT
Sonnenschutzfaktor 389…).
Am Meer wäre es mit einer kühlen Brise mehr als angenehm,
bloss fühlen sich die Steine am Strand eher wie Lava an, man hat also die Wahl
zwischen stehend die Brise geniessen oder sitzend zusätzlich zum roten Kopf
auch noch ein rotes Hinterteil einzufangen. Wir entschieden uns für die zweite
Variante, und nein, es gibt KEIN Foto dazu.
Am Sonntag werden wir, sollte das Auto nicht vorher
zusammenbrechen, mitsamt unserem gesamten Hausrat Stockholm erreichen. Dort
logieren wir für drei Nächte eher luxuriös, bevor zehn äusserst karge Tage
folgen. Wir wissen einzig und allein, dass wir seeeeehr einfach wohnen, bisher
ist weder das Vorhandensein einer Herdplatte noch dasjenige eines Kühlschranks
zugesichert. Wir sind sehr gespannt was uns in unserem selbstgewählten
„Arbeitslager“ in Sibirien, äh, Schweden erwartet, natürlich nebst
tatsächlicher Arbeit wie Haus frisch streichen, See ausbaggern, Elektrizität
basteln, Bäume fällen, Moskitos erschiessen, Möbel bauen, etc.
Ob ich dort meinen Blog füttern kann, weiss ich nicht,
vermutlich je nach Mondstand in Kombination mit Elchdichte. Sollte ich mich
erst wieder gegen Ende Juli melden, dann hat mich entweder ein Krokodil vom
Bagger weggefuttert, ein Troll in die Höhle verschleppt oder ich hatte kein
Netz in der Mitte von nirgendwo.
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