Dienstag, 19. Januar 2016

Weisheiten, wirklich weise?



Wer wenig schläft hat mehr vom Leben… wer auch immer diese Weisheit erfunden hat, ich war’s nicht! Ich habe das nämlich gestern unfreiwillig empirisch überprüft und bin entschieden dagegen.

Ein konzentrierter Arbeitstag gefolgt von zwei intensiven Abend-Sitzungen liessen mich nicht wirklich durchschnaufen. Um Mitternacht fiel ich ziemlich erschöpft ins Bett, um viertelnachfünf (es war noch stockdunkel, und vor allem eiskalt) klingelte der Wecker wieder. In weiser Voraussicht wählte ich kein Klingeln oder Schrillen, sondern ein sanftes Wellengeplätscher mit Vogelgezwitscher. Aber vor dem Aufstehen bewahrte mich natürlich beides nicht. Also raus aus dem warmen Bett und meine müden Knochen (vom Geist gar nicht zu reden) gegen die Kälte stählen, die ihnen so ganz unbekannt erscheint. 

Jetzt, einige Stunden später, muss ich feststellen, dass ich die obige Erkenntnis nur dann unterschreiben kann, wenn sie eigentlich sagen möchte, dass man mit wenig Schlaf mehr vom Leben hat, weil man länger und intensiver müde ist und sich die Stunden nur zäh in Richtung Feierabend verziehen. Der Tag scheint somit länger (hingegen in keiner Weise angenehmer). So gesehen stimmts also doch… bloss vermute ich, dass der Erfinder das irgendwie anders gemeint hat. 

Meine Erkenntnis: Ich brauche mindestens acht Stunden Schlaf pro Nacht, um die Anzahl Stunden pro Tag so richtig leben (und nicht durchleiden) zu können. Zudem schlafe ich so gerne, dass ich das locker auch zum Leben zählen kann.



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