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Sonntag, 23. November 2014

Zeit und vorweihnächtliche Herausforderung

Wie, schon wieder Sonntag, sprich Blog-Tag? Unglaublich… die Zeit vergeht wie im Flug, eben erst waren wir noch in Schwedens Hochsommer, November war noch laaaange nicht und Weihnachten sowieso. Und jetzt? Am Donnerstag war ich in Winterthur, da blendete mich doch tatsächlich schon die Weihnachtsbeleuchtung. Und morgen in einem Monat ist Heiliger Abend, ich kann es kaum fassen.
Vielleicht stimmt es tatsächlich, dass die Zeit schneller vergeht, je älter man wird? Mir auf jeden Fall scheint es so, und ich hoffe schwer, dass sich das Aussehen nicht ähnlich schnell ändert, die Falten dürfen gerne etwas hinten nach hinken.
 
 
 
 
Auf jeden Fall hat mir der 1. Dezember nun das Messer deutlich an den Hals gesetzt, ich bin nämlich zuständig für die Adventskalender-Geschenke an den ungeraden Tagen. Soviel Zeit bleibt also nicht mehr, und wenn ich kurz überschlage, wie viel Stunden ich benötige, um 12 Geschenke zu verpacken, hetze ich innerlich schon Richtung Geschenkpapierkorb. Mit einrechnen muss ich auch, dass ich bezüglich Verpackungsgeschick definitiv NICHT die Gene meiner Mutter geerbt habe, leider. Das beschert mir stilistisch unterdurchschnittliche Geschenkverpackungsresultate, geschundene Finger, hohe Beiträge in die Fluchkasse und generellen Vorweihnachtsfrust.
Wie dagegen angehen? Eine Option ist die Streichung des Adventskalenders, oder noch besser, mein Mann wird zuständig für 24 Tage, nicht nur für die Hälfte davon. Klingt vernünftig, finde ich. Es könnte jedoch sein, dass er diesen Vorschlag nicht gleich schätzt wie ich. Option zwei ist also gefragt. Geschenke extern verpacken lassen? Ist mir zu unpersönlich, auch wenn sie hübscher daher kommen. Option drei ist - Option drei? Hallo? Option drei?? Mist, sie hat sich davon geschlichen, meine Option drei.

Dann wähle ich halt Option Null: Geschenke selber verpacken, geschundene Hände, monatelang Sekundenkleber an den Fingerkuppen (und fragt jetzt bitte nicht, wofür ich beim Geschenkeverpacken Sekundenkleber brauche!!), Muskelkater vom Frustboxen, interessante Geschenkt-Stylings und viel Freude beim Auspacken-Zusehen. Auch gut, und die kommenden 365 Tage nutze ich, um meinen Mann von der Option eins zu überzeugen.

Dienstag, 4. November 2014

Kultur? Politik? See? Winterthur?



Ich beschäftige mich zurzeit gerade mit einem Anlass, und zwar „Swiss Green Economy Symposium“. Das klingt leicht öko-alternativ angehaucht, ist es aber beileibe nicht. Nein, sondern eine Plattform, auf der sich Politik, Wirtschaft, Umwelt und NGOs treffen um gemeinsam über eine nachhaltige Wirtschaft in der Schweiz zu diskutieren, sich auszutauschen und natürlich zu netzwerken (naja, dieses Wort ist mir nach wie vor nicht sympathisch, aber "um zu netwörken" klingt auch nicht eleganter).

Treffen tun sich da unter anderem unser Wirtschaftsminister, der Bundesrat Schneider-Ammann, oder der CEO der Swisscom, oder der CEO des WWF Schweiz, und viele solcher hochkarätiger Personen, die mir zwar ein Begriff sind (nun ja, zumindest ein Teil der beeindruckenden Referentenliste), aber die ich noch nie in Person gesehen habe.


Ich sehe also zum ersten Mal einen „echten“ Bundesrat aus nächster Nähe! Und dafür musste ich 38 Jahre alt werden, das ist ja sehr peinlich, finde ich. Natürlich habe ich während meiner Zeit in Bern häufig Bundes- und andere Räte gesehen, aber nur auf der Strasse vorbeihastend, nie mit genügend Zeit, sie mir wirklich aus der Nähe anzusehen. Das klingt jetzt sehr nach Ausstellungsobjekt, das man sich ganz genau aus allen Perspektiven anschaut, nicht wahr? Was mich gleich auch zum nächsten Punkt bringt (und was ich natürlich NICHT machen werde):
Das Symposium hat nämlich eine Begleitausstellung (nein, NICHT der Bundesrat): Thema ist „Element Wasser“, respektive wie Nachhaltigkeit auch in der Kultur umgesetzt werden kann. Darauf bin ich wirklich unglaublich gespannt. Da ist unter anderem nämlich jener Herr dabei, der mal einen See für Winterthur machen wollte. Ich finde die Idee nach wie vor bestechend, dann müsste ich nämlich nicht nach Zürich oder Konstanz, nur um das See=Ferien-Feeling zu erleben.  Nein, ich könnte mich hier aufs Velo schwingen und wäre in knapp 5 Minuten tatsächlich an einem See!


Wer weiss, vielleicht wird  seine Idee doch einmal noch Wirklichkeit? Immerhin ist auch die Standortförderung Winterthur am Symposium dabei, und das wäre doch ganz klar eine Förderung des Standorts Winterthur, zumindest touristisch gesehen (spontan fällt mir zusätzlich noch ein: Fischerei, Segelunterricht, Schwimmunterricht, Wasserski, Kreuzfahrten, oder greife ich da zu hoch??). Mal sehen, ob sich diesbezüglich wieder etwas bewegt. Luft nach oben (oder besser Wasser nach unten) gibt es auf alle Fälle.
(...nur leider eben noch ohne See...)

Wer hat Lust, mich an das Symposium zu begleiten? Hier gibt’s das Programm…

Samstag, 29. März 2014

Hilfe, die Ferien rücken an!



Diejenigen unter euch, die lieber nur einen Blog pro Woche hätten, muss ich leider enttäuschen. Nach der ersten Biketour dieses Jahres müsste ich mindestens 2 Blogs aussetzen, würde ich mit den Beinen oder meinem Hinterteil (dann wohl noch viel länger) tippen. Aber eben, da ich nach wie vor mit den Fingern Buchstaben aneinander reihe, kommt auch dieser Blog pünktlich und zum zweiten Mal in dieser Woche. Allerdings besteht nach wie vor kein Lesezwang (ok, ein bisschen schon;-)).
 
Heute Morgen allerdings stand zuerst eine Zügelaktion an, meine Freundin verfrachtete ihren gesamten Haushalt von Winterthur nach Oberneunforn, im Mai dann von dort in ihre endgültige Bleibe, die noch im Bau ist. Also früh aus den Federn, mit einem Kaffee die müden Geister wecken, Anhänger ans Auto und los. Zum Glück war alles sehr gut vorbereitet, kurz vor Mittag war der Spuk bereits vorbei.

Dann schlich sich die Frage nach sportlicher Betätigung an: Anfangs Mai (und das ist schon fürchterlich bald) fahren wir zu viert an den Gardasee, und dorthin fährt man eigentlich nur, wenn man Hardcore-Biketouren machen möchte (allerdings in einer wunderschönen Umgebung und einer Piazza, die nach jeder Tour zum Aperitivo einlädt). Meine Fitness lässt bis jetzt sehr zu wünschen übrig, und mittlerweile ist der Druck, endlich mal wieder auf mein Zweirad zu sitzen, ähnlich hoch wie am letzten Sonntag betreffend Steuererklärung. Es blieb noch zu entscheiden, ob das Leiden allenfalls am Sonntag besser zu ertragen wäre. Nein, ist es nicht, also bringe ich es lieber hinter mich, damit ich morgen mit gutem Gewissen den Liegestuhl in Beschlag nehmen kann. Die Motivation für Bewegung ist mässig, das Wetter hingegen zeigt sich mal wieder von seiner Schokoladenseite, es gibt also keinen Ausweg mehr.

Kurz nach dem Mittag also jammert mein Bike (und ich) bei der ersten Steigung schon leicht vor sich hin, aber die Sonne und die Wärme tun der Seele gut, wenn auch nicht meinen Beinen. Der Frühling ist überall spür-, hör-, riech- und sichtbar, herrlich! Auch keuchend kann man sich offensichtlich an den  vielen Schlüsselblumen, Osterglocken, Vögeln und grünen Wiesen freuen. Ich bin froh, dass die heutige Tour nicht von Hügel zu Hügel geht, sondern zweimal direkt den Berg hoch und natürlich wieder hinunter. Ich fahre nicht gerne in den Hügeln, sondern lieber an einem Stück einen richtigen Berg hoch, also muss ich immer gut überlegen, wie die Strecke gewählt wird. Im Flachland um Winterthur sind die „richtigen“ Berge ja eher spärlich gesät.

Zugegebenermassen hat das Bergauffahren heute eher mittelmässig Spass gemacht, was ausschliesslich an meiner nicht vorhandenen Kondition liegt. Diese muss eindeutig noch trainiert werden bis zu den Ferien, denn Italien besteht in meinem Fall nicht nur aus „Dolce Vita“, sondern auch aus steilen Bergen und spannenden Abfahrten (und ja, auch aus Pasta, Pizza, Birra, Vino, Cappuccino e sole).

Stichwort Abfahrt: Die hat heute trotz müder Beine mehr als Spass gemacht. Ein Singletrail im Wald, schmal, kurvenreich und bergab, nicht allzu grober Schotter, und inklusive Treppen. Eine ist fahrbar nach dem Motto „Augen zu und durch“, die andere ist so steil, dass sie kaum zu Fuss zu bewältigen ist, geschweige denn mit einem fahrbaren Untersatz. Dieser lässt sich zum Glück tragen, so dass der Höhenunterschied trotzdem machbar ist. Selbstverständlich hat mir die zu fahrende Treppe sehr viel mehr Freude gemacht, so sehr, dass ich für ein Blogfoto gleich dreimal nacheinander hinunterraste (und natürlich nach jeder holprigen Fahrt das Bike und meine müden Beine wieder hochschleppen musste).


Ich freue mich auf die nächste Tour, aber noch viel mehr auf gebirgige Ausflüge in und um Riva del Garda. Nicht, dass ich nach dieser heutigen Tour viel fitter bin als vorher, aber immerhin hat mich mein freundliches Velo kein einziges Mal abgeworfen (ja, gut zureden hilft tatsächlich) und der Spassfaktor war deutlich höher als erwartet.  




(Der ganz grosser Pluspunkt nach einer wunderschönen Tour ist, dass ich nun schreibend im Garten sitzen darf, während mein ziemlich schmutziges Bike gereinigt und gepflegt wird. Was will frau mehr?)


Sonntag, 9. März 2014

Zurück eingewandert



Vor drei Tagen bin ich wieder zurück in die Schweiz eingewandert (habe ich also zur Masseneinwanderung beigetragen? Dafür würde ich mich selbstverständlich schon jetzt vielmals entschuldigen, ich wüsste zwar nicht bei wem, aber das ist wohl nicht so von Bedeutung). Das frühlingshafte Wetter hat es mir leicht gemacht, mich schnell einzuleben, obwohl das emissionsstarke Vogelgezwitscher mich am Morgen nicht ausschlafen lässt. Die Sonnenstunden im Garten und die ersten Bienen haben mich jedoch sofort wieder entschädigt für die gestohlenen (oder sind sie nun geschenkt, weil ich viel früher erwachte?) Schlafminuten.

Am Montagmorgen früh pendle ich nun also zum ersten Mal in Richtung Zürich zu meinem neuen Arbeitgeber und bin gespannt was mich dort erwartet. Die Stellenbeschreibung klingt interessant, die Menschen, die ich bisher kennenlernen durfte, machen einen äusserst sympathischen Eindruck, es kann also nichts schief gehen, vorausgesetzt ich finde die Adresse. Vermutlich hätte mein Chef keine Freude, wenn ich zwei Stunden zu spät erscheine, nur weil ich das Gebäude nicht finden konnte (liegt aber durchaus im Bereich des Möglichen bei meinem ausgeprägt schlechten Orientierungssinn). Immerhin hatte ich vier Wochen „Orientierungssinn-Trainingslager“ in Berlin, auch wenn ich das eher „Kartenlese-Training“ nennen würde. Ich bin aber zuversichtlich und habe mich selbstverständlich intensiv mit dem Wegfindungsprozess beschäftigt. Wenn sich nun einige Leser fragen, weshalb ich allenfalls mein Büro nicht finden könnte, da die Vorstellungsgespräche ja sicher vor Ort stattgefunden hätten: Das stimmt natürlich, bloss wurden die Arbeitsplätze in der Zwischenzeit temporär verlegt, was mich wieder auf mein Kartenstudium zurückbringt.

Zuversicht gibt mir auch, dass ich meine Schweizer Besuche mehr oder weniger kartenlos (nicht kreditkartenlos) durch Berlin führen konnte. Nach all den Spaziergängen wusste ich mit ziemlicher Sicherheit, ob zumindest die Himmelsrichtung stimmt oder der Fernsehturm gefühlsmässig an der richtigen Stelle steht. Für jemanden wie mich, der in einem Tal aufgewachsen ist, in dem es naturgemäss nur aufwärts oder abwärts geht, ist das schon eine grosse Leistung, finde ich (ja danke, klopft mir nun bitte auch auf die Schulter). 

Vortrainiert habe ich übrigens in der Region Winterthur, da gibt es zwar Himmelsrichtungen, aber keinen Fernsehturm, an dem ich mich hätte orientieren können. Anfangs war das ein Schock, keine Velotour verging, ohne dass ich nicht auf 90% der Strecke keine Ahnung hatte, wo ich war, und das über Jahre! Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen, dass statt lediglich Fahrtrichtung auf- und abwärts plötzlich 360⁰ möglich waren. Mittlerweile habe ich mich leicht verbessert, trage aber trotzdem noch oft zur Erheiterung (oder Ernüchterung ob solch grossem orientierungsmässigen Unvermögen) meiner fahrradfahrenden Umgebung bei (Autos haben mittlerweile ja zum Glück einen Kompass eingebaut).

Ich werde mich jetzt noch einmal dem Kartenstudium widmen, mir den Weg für Montagmorgen gut einprägen und dann noch ausgiebig das 360⁰-Panorama an der Sonne geniessen, idealerweise vom Liegestuhl aus, so kann ich mich am wenigsten verirren.

Und nun geniesst den Frühling, ob mit oder ohne Himmelsrichtungen, Hauptsache die Sonne scheint.