Manchmal wünschte ich mir Schubladen im Kopf. Keineswegs zwecks
Schubladisierung meiner Mitmenschen (was ich möglichst zu vermeiden versuche), sondern zwecks Ordnung meiner Gedanken.

Wenn nun (in diesem Beispiel) mein Chef eine Frage zu einem bestimmten Projekt
stellt (an dem ich gerade nicht arbeite), sehe ich mich förmlich in meinen
Gehirnwindungen umherirren. Ich versuche, die richtige Information zum
richtigen Projekt zu finden, und zwar auf dem direktesten Weg. Natürlich sind sämtliche
Informationen elektronisch abgelegt, aber auf die Schnelle dahin zu manövrieren
ist meist genauso zeitraubend wie wenn ich versuche, die korrekte Information in
meinem Kopf zu orten.
Schwierig ist es vor allem dann, wenn ich völlig
konzentriert an einem Thema arbeite, und plötzlich mit einer Frage, die eigentlich ganz einfach zu beantworten wäre, aus dem Kontext gerissen
werde.
Gelegentlich ertappe ich mich dann dabei, dass ich mich unklar ausdrücke, oder eine
falsche Information gebe und zwei Stunden später plötzlich vom Stuhl
hochschiesse, zu meinem Chef rase und ihm sagen muss, dass ich ihm Mist erzählt
habe. Bis dahin ist ihm dann sicher schon die nächste Frage zu einem anderen Projekt eingefallen, für
die ich wieder tief in meine grauen Zellen eintauchen muss, in der steten Hoffnung, ihm korrekt Auskunft zu erteilen.
Um wie viel einfacher wäre es doch, ich hätte Schubladen,
klar und eindeutig beschriftet. Diese könnte ich bei Bedarf (und unabhängig
davon, womit ich mich sonst gerade beschäftige) herausziehen, die richtige
Information liegt selbstverständlich zuoberst bereit, et voilà, der Auskunftsdienst hat erfüllt. Es
dürften meinetwegen sogar knarrende, quietschende Schubladen sein, Hauptsache,
sie sind sofort zugänglich, aufgeräumt und gut angeschrieben.
Vielleicht ist es
auch wieder einmal an der Zeit, einen Wunsch ans Universum auszusenden, wer
weiss, vielleicht fallen dann einige kleine Holzschubladen vom Himmel.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen