Mittwoch, 19. November 2014

Ztoadgfürchtischogschtorba

Bitte was? Ah, genau: "Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.", eine Lebensweisheit meines Vaters. Wie oft fällt sie mir ein, wenn ich mir Sorgen mache um etwas, das in der Zukunft allenfalls geschehen könnte. Meist dauert es eine Weile, ich nage an diesem Problem herum, und plötzlich fällt sie mir wieder ein, seine Weisheit: Ztoadgfürchtischogschtorba.

Wie Recht er doch hat, und wie hilfreich dieser Spruch ist. Es geht mir sofort deutlich viel besser, wenn ich mich daran halte. Ich habe als homo sapiens (= einigermassen intelligentes Wesen) die Wahl, ob ich mich fürchten will oder nicht (ok, wenn ein Grizzly zum Angriff bläst, muss ich weder überlegen noch wählen). Aber grundsätzlich kann ich Probleme wälzen, mir Sorgen machen, Falten in die Stirn bauen, depressiv werden. Oder eben nicht!

Sobald ich mir überlege, ob das Sich-Sorgen-Machen überhaupt einen Einfluss auf meine Zukunft hat, und die Antwort ein klares NEIN ist, lasse ich den Gedanken sofort fallen. Denn wieso soll ich mich mit negativen Dingen herumschlagen, die entweder eintreffen oder eben nicht, aber die ich nicht beeinflussen kann? Also geniesse ich doch lieber das Leben als fröhlicher Mensch und widme mich den positiven Dingen. Was nicht heisst, naiv vor sich hin zu vegetieren, ganz im Gegenteil.

Oft ertappe ich mich dabei, wie ich die Stirne in tiefe Runzeln klappe, einen Klumpen im Bauch habe und mich schwer fühle. Bis ich merke, dass ich einmal mehr etwas nachstudiere, das nicht in meinem Einflussbereich liegt. Sollte tatsächlich das negative Ereignis eintreten (was verhältnismässig selten der Fall ist), ist es immer noch früh genug, sich dann Sorgen zu machen.




Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Ich kann also meinem (hoffentlich noch nicht gleich um die Ecke lauernden) Lebensende guter Dinge entgegen gehen, ausweichen kann ich ihm nicht, aber ich kann diesen Weg beschwingt oder weniger beschwingt gehen. Und Zukunftsängste lassen mich definitiv NICHT beschwingter über allfällige Stolpersteine hüpfen. 

Mittlerweile habe ich die Kunst des "Mich-nicht-um-die-Zukunft-Sorgen" ziemlich gut drauf und brauche nicht mehr Tage oder Wochen, bis ich merke, was mich bedrückt. Meist reichen einige Minuten oder Stunden um festzustellen, ob es Zukunftsängste sind oder einfach Dinge, die mich in der jetzigen Situation bedrücken. Dort hilft Papa's Spruch leider nicht, aber ich bin zuversichtlich, dass es dafür andere hilfreiche Weisheiten gibt. Vorschläge sind natürlich sehr willkommen.

Danke, Papa… und hier noch ein paar nützliche Inputs zum obigen Thema: 













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