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Dienstag, 22. September 2015

Klimaprobleme süd-nord



Mein Bruder beklagte sich kürzlich über die Winterhitze in Brasilien: über 40 Grad, im WINTER! Ich weiss ganz genau, weshalb ich in der Schweiz und nicht auf der südlichen Halbkugel wohne. Um sein Leiden etwas besser zu machen (was natürlich nicht wirklich geht) habe ich mich im Gegenzug über das zurzeit herrschende, schwierige Wetter beklagt.

Morgens um sechs ziehe ich Mütze und Handschuhe an, Daunenjacke hängt leider noch im Estrichschrank, aber nicht mehr lange. Dann werfe ich im gut geheizten Zug alles wieder weit von mir und habe die erste Hitzeattacke. Auf dem halben Weg ins Büro breitet sich dann langsam wieder die Hühnerhaut aus bevor 10 Sekunden nach Eintreffen im Büro die zweite Hitzeattacke folgt.


Der Tag vergeht angenehm im T-Shirt, ohne grosse Kleiderwechselei. Dann geht’s wieder auf den Weg zum Bahnhof, bei 23 Grad! Und die Flipflops sind  noch Zuhause im Schrank, ebenso die Sandalen und die kurzen Hosen. Was nun? Die dicke Jacke, die am Morgen so nötig war, stopfe ich zusammen mit Mütze und Handschuhe in meine Tasche und schleiche mich dem Schatten entlang in Richtung Zug.



Zuhause angekommen sitze ich zuerst mal in den Garten zwecks Abkühlung. Nach drei Minuten folgt der zweite Akt der Hühnerhaut, also kommt die Jacke wieder aus der Tasche und wird montiert (ich möchte die letzten Sonnenstrahlen ja draussen geniessen, nicht im Wohnzimmer, wo es natürlich keine Jacke bräuchte). Dann muss entschieden werden zwischen drinnen essen oder draussen ein Feuer machen, damit die Hände nicht blaufrieren.

Dasselbe Spiel beginnt am nächsten morgen wieder von neuem, bis sich die Temperatur dann einheitlich bei Daunenjacke einpendelt.


Mittwoch, 7. Januar 2015

Koffer-Update

Leider nichts gewesen ausser Spesen (und nicht mal das). Sehr gerne hätte ich nämlich heute hier und jetzt ein Update gegeben zum Zustand der vermissten Koffern meiner Schwester. Leider habe ich nichts gehört, und auf meine wiederholten Nachfragen zwar Antworten erhalten, aber nicht diejenigen auf meine Frage (naja, immerhin erhalte ich Antworten). Ich weiss also nicht, ob die Koffern mittlerweile angekommen sind und wenn ja, in welchem Zustand ihr Inhalt ist (fest/flüssig/nicht mehr existent/geändert).
Was nun? Schnell, ein Thema muss her… ah, das Wetter bietet sich immer als dankbare Unterhaltung an. Bloss: Möchte ich mich wirklich dazu äussern? Vielleicht in Form eines anständigen und lauten Dankeschöns an Frau Holle, dass sie uns den so sehr vermissten Schnee geschenkt hat, und zwar in mehr als ausreichenden Mengen. Zumindest bei uns im Flachland. Ich kenne eine ziemlich grosse Gruppe Menschen, die am Samstagmorgen frohgemut nach Splügen ins alljährliche Skiweekend fährt. Ich hingegen habe die Webcams studiert und wäre eher nicht so frohgemut, denn dort oben grünt es ziemlich grün, die Talabfahrt ist nach wie vor geschlossen, und auf dem Berg ist es zwar weiss, aber Wiesendangen hatte noch vor ein paar Tagen deutlich mehr Schnee als der Berg in Splügen.

Ich vermute mal (da kann ich mich natürlich auch irren, ist ja menschlich), dass diese Gruppe Menschen (Männer) sich dann wohl aufs Jassen konzentrieren wird. Und ein oder sogar zwei Glas Wein wird es auch brauchen bis der Tag um ist. Gut zu wissen, dass man(n) sich den eher höheren Alkoholkonsum nach den noch nicht weit zurückliegenden Festtagen ja gewohnt ist. Und wer im Januar auf Alkohol verzichtet, der hätte sich nicht ans schneelose Skiweekend anmelden sollen (ebenso die Nicht-Jasser).


Meinerseits bin ich froh, dass ich zuhause bleiben und das Frühlingswetter geniessen kann.
 

Sonntag, 4. Januar 2015

Glücks- oder weniger Pilze



In der Welt der Biologie gehöre ich zur Familie der Glückspilze. Gerade wird mir dies wieder sehr plastisch vor Augen geführt. Vor ziemlich genau einem Jahr war ich in Brasilien, traf dort nach langer Zeit endlich meinen Bruder wieder, habe seine Frau besser kennen gelernt und sein Töchterchen zm ersten Mal "live" gesehen. Alle seine Kollegen haben mich so herzlich aufgenommen, als würden sie mich schon ewig kennen. Ich hatte eine angenehme, wenn auch sehr lange Reise, ein Hotel zum Wohlfühlen, einen organisierten Taxidienst vom Hotel zu meinem Bruder, nicht so hohe Temperaturen… alles klappte wie am Schnürchen.

Nun ist meine Schwester unterwegs mit demselben Ziel wie ich vor einem Jahr. Ihre Reise begann gestern Morgen um vier, als ihr Mann sie auf den Flughafen Zürich brachte. So weit so gut. Erstes Problem war ein vereistes Flugzeug und ein verspäteter Enteiser in Zürich. Schon leicht nervöse ging es dann los in Richtung Amsterdam, von dort wäre sie mit einem Direktflug nach Maringà weiter gereist. Die Formulierung lässt vermutlich schon darauf schliessen, dass es auch in Amsterdam nicht ganz nach Plan lief. Ihr gebuchter Sitz war leider nicht nur für sie gebucht, sondernfür einen weiteren Passagier, der aus irgendwelchen Gründen Vorrang bekam (wie wählen die eigentlich aus, wer den überbuchten Platz bekommt? Würfeln die??). Sie blieb also in Amsterdam stehen, resp. auf ihren beiden mit Käse und Schokolade gefüllten Koffern sitzen.
 
(...an der Art der Schokolade kann es wohl nicht gelegen haben, dass die Koffern nicht ankamen?? Oder??)
Rasch wurde sie umgebucht, allerdings nicht auf einen Direktflug, sondern auf eine schöne Rundreise via Salvador nach Maringà. Ein paar Stunden später hob sie dann tatsächlich ab, selbstverständlich ohne Gepäck, das zwischenzeitlich irgendwo verloren ging und im Nirvana herumreist. Heute Morgen wäre ihr Transportmittel in Maringà eingetroffen. Auch hier lässt die Formulierung nichts Gutes ahnen: Der Flughafen Maringà war aus nebeltechnischen Gründen geschlossen, da war nichts zu machen. Also weiter nach Londrina, dort ausserplanmässige Landung und Ende der Reise. Nur leider war das die falschen Stadt… Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie kaputt (und eventuell sogar ganz leicht genervt) sie nach der langen Reise war, und noch immer liegen zwei Stunden Taxifahrt (die nicht wirklich nervenschonend ist) vor ihr. 


Und was wohl mit dem Käse und der Schokolade in der Zwischenzeit geschieht? Ob die Koffern noch in Maringà ankommen bevor sie wieder nach  Hause muss? Und ob sie noch gefüllt sind? Und wenn ja, ob der Käse mittlerweile Fondue ist und die Schokolade kreativ geformt? Ich hoffe es nicht… auf jeden Fall wünsche ich ihr eine kurze, angenehme, zwischenfallslose, glückspilzige Heimreise.Und natürlich mindestens ebenso viele glückliche, schöne, überraschende, herzliche Momente wie ich sie dort erleben durfte.
...uuups, falsches Foto erwischt im Brasilien-Archiv;-)
...hier das Richtige:-) und keine Sorge, es haben alle überlebt, ausser das Grillfleisch...