Mein Bruder beklagte sich
kürzlich über die Winterhitze in Brasilien: über 40 Grad, im WINTER! Ich weiss
ganz genau, weshalb ich in der Schweiz und nicht auf der südlichen Halbkugel
wohne. Um sein Leiden etwas besser zu machen (was natürlich nicht wirklich
geht) habe ich mich im Gegenzug über das zurzeit herrschende, schwierige Wetter
beklagt.
Morgens um sechs ziehe ich Mütze
und Handschuhe an, Daunenjacke hängt leider noch im Estrichschrank, aber nicht
mehr lange. Dann werfe ich im gut geheizten Zug alles wieder weit von mir und
habe die erste Hitzeattacke. Auf dem halben Weg ins Büro breitet sich dann
langsam wieder die Hühnerhaut aus bevor 10 Sekunden nach Eintreffen im Büro die
zweite Hitzeattacke folgt.
Der Tag vergeht angenehm im
T-Shirt, ohne grosse Kleiderwechselei. Dann geht’s wieder auf den Weg zum
Bahnhof, bei 23 Grad! Und die Flipflops sind
noch Zuhause im Schrank, ebenso die Sandalen und die kurzen Hosen. Was
nun? Die dicke Jacke, die am Morgen so nötig war, stopfe ich zusammen mit Mütze
und Handschuhe in meine Tasche und schleiche mich dem Schatten entlang in
Richtung Zug.
Zuhause angekommen sitze ich
zuerst mal in den Garten zwecks Abkühlung. Nach drei Minuten folgt der zweite
Akt der Hühnerhaut, also kommt die Jacke wieder aus der Tasche und wird
montiert (ich möchte die letzten Sonnenstrahlen ja draussen geniessen, nicht im
Wohnzimmer, wo es natürlich keine Jacke bräuchte). Dann muss entschieden werden
zwischen drinnen essen oder draussen ein Feuer machen, damit die Hände nicht
blaufrieren.
Dasselbe Spiel beginnt am
nächsten morgen wieder von neuem, bis sich die Temperatur dann einheitlich bei
Daunenjacke einpendelt.
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