Es
weihnachtet sehr, auch wenn es draussen noch warme 18 Grad hat. In den Läden
hängt seit Wochen die Weihnachtsdekoration, in der Marktgasse in
Winterthur ist die Weihnachtsbeleuchtung bereits startklar, nur ich bin noch
weit weg von einer weihnächtlichen Stimmung.
Nachbars sei
Dank aber kann meiner fehlenden Stimmung Abhilfe geschaffen werden. Heute nach
dem Abendessen nämlich, als ich nichts ahnend die Teller in die Küche
zurückgetragen habe, schimmerte ein starkes blaues Licht durch die Eingangstür (irgendwie erinnerte es mich spontan an das blaue Präventions-Licht, das in öffentlichen Toiletten das Fixen verunmöglichen soll). Leicht
irritiert deponierte ich das Geschirr auf dem Herd und öffnete die Türe, um dem
seltsamen Licht nachzugehen. Tatsächlich, die Nachbarn haben Weihnachtsdeko
aufgehängt! Und nicht nur aufgehängt, nein, sie ist auch schon voll in Betrieb!
Ich bin noch immer sprachlos, und gehe davon aus, dass ich die kommenden sieben
Wochen im Schlafzimmer kein Licht mehr brauche, sprich, dass wir massiv Strom
sparen können.
Seltsam, wie
zwar diese Beleuchtungen immer mehr als energiefreundliche LED-Lichter
daherkommen, aber sparen wir wirklich Strom, wenn wir die Weihnachtsbeleuchtung
dafür statt vom 1. bis 24. Dezember nun von Mitte November bis Mitte Januar durchgehend aktivieren?
Ich bin äusserst versucht nachzufragen, ob die Kinder denn nun auch einen sieben Wochen dauernden Adventskalender bekommen?
Denn das wäre ja nur konsequent und fair, nicht wahr? Selbstverständlich werde
ich nicht fragen, ich bin ja schliesslich froh, dass die Beleuchtung nur
schlicht blau schimmert und nicht im Sekundentakt die Farbe wechselt und Blitze
versprüht (alles schon vorgekommen hier in Wiesendangen). Zudem ist mir ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis wichtig.
Bin ich böse
mit meinen Bemerkungen zur Beleuchtung? Ja, natürlich. Andererseits habe
ich tatsächlich immer weniger Verständnis für die immer länger werdende
Vorweihnachtszeit, die mittlerweile
Spätsommer-Frühherbst-Mittelherbst-Spätherbst-Frühwinter-Vorweihnachts-Adventszeit-Neujahrszeit
heissen müsste. Und während wir das ganze Jahr über von Energiesparen reden,
geht in dieser Zeit jeweils alles wieder vergessen. Es gibt Statistiken, die aufzeigen, wieviel Energie während der Weihnachtszeit für Beleuchtung
verwendet wird, und ich traue mich nicht wirklich, sie mir genauer anzusehen,
weil ich danach garantiert Alpträume hätte.
Ich muss sagen, dass ich das NICHT gewusst habe. Muss mir nun ernsthaft Gedanken über mein intensives Verhältnis mit Mister Guugel machen. Hätte ich bloss nicht geguugelt! |
Natürlich gehöre ich selber genauso
zur „Ach-wie-schön-sind-Lichter-doch-wenn-es-draussen-dunkel-und-kalt-ist“-Gruppe, aber
ich versuche das auf ein Minimum zu beschränken. Merry
Christmas and happy New Year! Äh, äxgüsi, natürlich Happy Herbst…
...das wäre dann die wirklich coole Alternative... |
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