Herbst ist neben Winter, Frühling
und Sommer meine Lieblings-Jahreszeit. Nicht weil ich unten grau – oben blau
sehr schätze (insbesondere nicht dann, wenn ich im Grau sein muss), sondern
wegen der schönen intensiven Farben. Und natürlich wegen der Temperaturen.
Vergangenes Wochenende beispielsweise war schlicht perfekt: Samstag bot sich an
für Gartenarbeit, an der Sonne war es angenehm warm, die heruntergefallenen
Blätter waren einigermassen trocken und einfach aufzusammeln, die Finger froren
nicht ein (nun gut, Thermo-Bauhandschuhe sei Dank). Die Windstille erlaubte es
sogar, abends draussen zu essen, schön warmgehalten vom grossen
Feuer.
Und JA, wir sind wohl die einzigen Bewohner im Dorf, die noch immer draussen essen... etwas verrückt muss sein. |
Sonntag dann zeigte sich noch
königlicher, nicht nur weil die Gartenarbeit vollbracht war und ein freier Tag
rief. Nach dem Frühstück zogen wir los, eine Rekognoszierungstour auf den Tanzboden war angesagt, wo wir ende Dezember einen runden Geburtstag feiern werden.
Die letzten Details wollten wir persönlich besprechen und die wunderbare
Aussicht noch einmal bei Tageslicht geniessen. Am Geburtstag selber wird es
dunkel sein, mit Glück beleuchtet vom Vollmond und bei Neuschnee, wer weiss?
Ich stehe schon mal in Kontakt mit Frau Holle und dem Klare-Nacht-Chef.
Oben angekommen erwartete uns die Panorama-Sicht
und das wie immer sympathische Hüttenpersonal,
wobei das Wort "Personal" eigentlich falsch ist.
Wir stürzten uns halb verdurstend auf das grosse Rivella und danach ins
Gespräch mit der Hütten-Chefin. Beim Thema Fondue kam unweigerlich die
Wein-Frage auf. Rot oder weiss? Natürlich traditionsgemäss Weiss, keine Frage.
Aber welcher der fünf Weine? Zwei davon schlossen wir von Beginn weg aus, was
die Chefin jedoch nicht kommentarlos akzeptierte. Wir bissen also in den sauren
Apfel (resp. in die saure Traube) und degustierten trotz vorgängigem
Ausschluss, damit wir sie mit gutem Gewissen von der Liste streichen konnten.
Da blieben also noch immer die
übrigen drei. Aus dem Wallis mussten sie sein, also reduzierte sich die Liste
auf zwei Optionen. Auch diese mussten wir wieder probetrinken, und obwohl es
mich so kurz nach dem Frühstück überhaupt rein gar nicht nach Weisswein
gelüstete, lohnte sich die Degustation. (Ich weiss jetzt, dass ich
grundsätzlich nicht einfach ausschliessen darf, nur weil ich seit Jahren eine
Aversion sagen wir mal gegen Federweissen habe. Manchmal muss ich
offensichtlich zum Glück gezwungen werden.)
Zurück auf der heimischen
Terrasse reichten die zwei verbleibenden Sonnenstunden gerade noch für das Studium
der Sonntagslektüre, natürlich im Liegestuhl, den wir in weiser Voraussicht
noch nicht eingewintert haben. Was will man mehr?
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