Dienstag, 9. Juni 2015

Mein ewiges Leid (oder Lied?) mit der Temperatur



Ich versuche mich immer noch von der Hitze zu erholen, die ich am Wochenende erleiden musste. Und ja, ich weiss, dass ich mir mit dieser Aussage nicht nur Freunde mache. Jedenfalls leide ich auch dieses Jahr wieder an Temperaturüberdosis, hoffentlich wird das mit zunehmendem Alter besser. Dies zumindest wurde mir von etwas weiseren Damen in meinem Umfeld versprochen. Helfen sollen anscheinend auch regelmässige Saunabesuche, solche habe ich mir für den kommenden Winter vorgenommen.
...oder vielleicht doch besser nicht?
Um sich in dieser Hitze doch ab und zu (und nicht unter Lebensgefahr) bewegen zu können, flohen wir am Sonntag ganz früh in die Höhe. Los ging die Tour in Ebnat-Kappel, wo uns auf dem Parkplatz gerade noch ein paar Nachtschwärmer auf dem Weg ins Bett begegneten. Trotz der frühen Stunde war es schon ziemlich warm und meine Motivation entsprechend tief (mein armer Mann…). Ich liess mir selbstverständlich nichts anmerken, und versuchte auch ohne Gejammer loszupedalen (mehr oder weniger erfolgreich).

900 Höhenmeter später und viele Liter Schweiss ärmer trafen wir auf dem Tanzboden ein. Hechelnd schaffte ich es gerade noch mein Bike an die Stange zu hängen, bevor ich erschöpft auf die nächstbeste Sitzgelegenheit sank (natürlich im Schatten). Nach einigen tiefen Atemzügen realisierte ich, wie perfekt dieser Ort ist, einmal mehr, Sommer wie Winter. Die 360-Grad-Panorama-Sicht mit Zürichsee und rundherum Bergketten ist einfach fantastisch.

Auf der Suche nach einem etwas weniger windigen Platz stolperte ich hinter dem Haus auf ein paar Liegestühle, die mich (unerklärlicherweise) magisch anzogen. Wir liessen uns in die Stühle plumpsen, bestellten einen frisch gebackenen, noch warmen, Früchtefladen und fertig war das Stilleben auf der Alp. Fehlte nur noch der Alp-Hund, der auch gleich daherzuwatscheln kam (und mich mit bettelnden Augen ansah, bis ich das letzte Stück Kuchenkrümel verspiesen habe). 

Da wir wissen, dass alles ein Ende hat (ausser die Wurst), musste ich mich mit dem Gedanken anfreunden, früher oder später wieder in die fiese Hitze des Flachlands zurückzukehren. Immerhin lag zwischen Höhenluft und Flachlandbackofen noch eine klimatisierte Autofahrt, während derer ich meine Füsse tieffrieren liess, damit ich Zuhause nicht auf der Stelle wieder einen Hitzestau habe.

Die gute Nachricht: Heute ist es deutlich kühler und ich geniesse die Hühnerhaut gleich doppelt.


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