Nein, ich werden keinen Marathon rennen, ich pflege nur wieder einmal meine anhänglichen Haustiere. Zwei Kater, einen in der linken Wade, den
anderen in der Rechten. Während ich meine Beine jammernd in die Höhe halte,
sinniere ich über das Wort Marathon. Es klingt für die meisten Menschen
furchteinflössend und ist mit Assoziationen verbunden, die nichts mit den
angenehmen Seiten des Lebens zu tun haben.
Hartes Training, statt Zeitunglesen
und Kaffeetrinken den Sonntagmorgen joggend verbringen, Mahlzeitenplan, täglich
auf die Waage stehen, vor Anstrengung ausgezehrte Gesichter (entspannt sehen
die Marathonis ja nie aus), kein Glas Wein, sondern nur noch Hahnenwasser und
Isostar, und wenn man sich dann am Tag „x“ nicht gut fühlt, war die ganze
Selbstkasteiung umsonst. Aber bei
genauerem Hinsehen ist das Wort selber ein ganz nettes, respektive beinhaltet
verschiedene harmlose bis angenehme Bedeutungen.
„Thon“
(vorausgesetzt er wurde fischfreundlich gefangen) liebe ich in jeglicher Form.
„Hon“ steht
beim Miles&More-Vielfliegerprogramm der Swiss, äh, Lufthansa für „honorable“,
auch das löst keine negativen Bilder aus (die ökologische Seite der Geschichte lasse ich
ausnahmsweise mal aussen vor).
„Mara“ löst Erinnerungen
an eine sehr sympathische Frau aus, mit der ich mal zusammen gearbeitet habe.
„Ara“… nun ja,
steht für einen Papagei (das ginge ja noch) oder für Abwasserreinigungsanlage.
Das kann zeitweise etwas streng riechen, egal ob erste oder zweite Bedeutung.
„Mar“ ist mein
Liebling, neben dem Thon. Wer träumt nicht immer wieder vom Meer? Vom
besänftigenden Meeresrauschen, von den schönen Farben, dem Palmenstrand, den
Wellen auf Hawaii, den Klippen, den wunderschönen Sonnenauf- und untergängen.
Kurz gesagt – Feriengefühl pur.
So gesehen ist
das Wort Marathon also zu Unrecht negativ behaftet. Nach der obigen bedeutungstechnischen
Sezierung ist es im Durchschnitt eher positiv. Eigentlich ist nur das Wort als
Ganzes unangenehm, alle darin enthaltenen Wortteile sind positiv behaftet
(zumindest für mich persönlich, das kann sofort anders aussehen, wenn z.B. der
Thunfisch mit Lebensmittelvergiftung und Mara mit Ex assoziiert wird). Ich bin
darum ab sofort Marathon-Fan, auch ohne mich jeden Sonntagmorgen in die Joggingschuhe
quälen zu müssen.
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