Nach einer Nacht in Bozen kamen wir gestern Nachmittag im
Bikemekka Europas an, Wohnungsbezug ist vollbracht und das doch ziemlich hohe
Auto steht mittlerweile in der Tiefgarage, mit ca. 2cm Luft zwischen Dachkoffer
und Garagendecke. Ganz entspannt machten wir uns dann nach einem selber
gekochten Abendessen (ideal an einem tourenfreien Tag, wenn man noch keine
Höhenmeter in den Beinen hat und einfach nur noch sitzen will, aber ganz sicher
nicht auch noch kochen) an die Tourenplanung für heute.
Einfahrtour nannten wir es, naja, wenn ich jetzt meine Beine
(und meine Lunge) frage, sieht das ziemlich anders aus. Etwas mehr als tausend
Höhenmeter laufen bei mir üblicherweise nicht mehr unter Einfahrtour, aber
egal, Spass hat es gemacht und die Muskeln sind bis morgen hoffentlich erholt.
Fazit: Wunderschöne erste Tour, windiges Wetter, echt italienische
Zwischenverpflegung auf dem Monte Velo (kein Witz, der heisst tatsächlich so),
unfreundliche Bedienung, müde Beine, kleiner Unfall mit zum Glück nur
Hautschaden, fehlender Biker bei Fotoshooting (siehe Bild), verirrungsbedingter Umweg
meinerseits, der nicht hätte sein müssen (inklusive Zusatzhöhenmeter und
Gegenwind, der mein Repertoire an Fluchwörtern mal wieder aktiviert hat), Apéro
am See und nun frisch geduscht mit hochgelegten Beinen am Text schreiben. Was
will man mehr? Aussicht auf eine Pizza in der Stadt ist ein Zusatzplus, Hunger
wäre schon da, aber zwei von vier Personen fehlen noch.
Morgen steht zur Entlastung der müden Beine eine Tour bevor,
auf der man ziemlich lange, steil und mühsam schieben muss (der Spruch „Schleiken
statt Biken“ ist sehr treffend). Vermutlich jammern meine Beine morgen noch
etwas mehr als heute, aber da müssen sie wohl durch, wenn sie die sagenhafte
Abfahrt mitmachen möchten. Ich werde ihnen mal noch gut zureden heute Abend
(und morgen ganz sicher den ganzen Tag über), der Weingenuss wird reduziert
(naja, mal sehen), der tiefe Schlaf ist vorbestellt. Ich freue mich! (Und frage
mich gleichzeitig, weshalb, wenn ich doch jetzt schon weiss, dass die
Schlepperei eine unbeschreiblich mühsame Angelegenheit sein wird. Gut, wissen
unsere zwei Mitbiker noch nicht, was ihnen wirklich blüht…).
Genau wegen solcher unglaublicher Bikestrecken nimmt man kaputte Beine in Kauf und schleppt das Bike immer mal wieder denselben Berg hoch. Wunderschöne Abfahrt, die mitten auf dem Hauptplatz in Riva endet. Ohne Zwischenhalt in einer der Hafen-Bars, die sich hier aneinander reihen, bewegt sich mein Mountainbike keinen Meter mehr in Richtung Dusche.
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