Mittwoch, 6. Mai 2015

Man(n) hat es schwer

Ein bunt durchmischter Bekanntenkreis macht das Leben eindeutig interessant. Immer wieder geschehen da Dinge, die das nackte Grauen (häufig) in mir auslösen, oder lautes Gelächter (zum Glück noch häufiger), die weniger lustigen Geschehnisse lasse ich mal aussen vor.

Letztens also mal wieder eine Geschichte, die beweist, dass der Mann es schwer hat im Leben, oder genauer gesagt, im Zusammenleben mit einer Frau (die zugegebenermassen zu neudeutsch "high maintenance" ist). Sie: haarscharf vor ihrem 50. Geburtstag; Er: hat bereits den Zenit, sprich 50, überschritten. Sie hat ein elefantöses Problem mit der fünfnull Tatsache, der sie mehr oder weniger ungeschminkt in die Augen schauen muss. Es lässt sich nicht verhindern, dass auch sie sehr bald den Zenit überschreiten wird, ob sie will oder nicht (und sie will nicht).
Er hat selbstverständlich nur ein Ziel: ihr dieses Ereignis trotzdem so schön wie möglich zu machen (ist SIE nämlich nicht ganz unglücklich, ist SEIN Leben garantiert einfacher). Auf dem Weg zum Ziel sucht er nach Ablenkungsmanövern, damit sie nicht merkt, was er plant. Denn natürlich ist der Aufenthalt auf einer romantischen Insel nur Teil der Überraschung, diesen hat er schon längst gebucht, da kann nichts mehr schief gehen. Dachte er.

Als Ablenkung sollte das neuste Apple-Gadget dienen (er ist ein begeisterter Gadget-Fan und hat ihr schon mehrmals ähnliche Geschenke gemacht), welches er kurzerhand im Apple Store bestellt, fristgerecht für die Abreise auf die Insel. Unglücklicherweise geschieht genau dann das Ungemach: Apple sendet die Bestellbestätigung (oder das automatisch generierte Dankes-Brieflein) nicht an ihn, sondern direkt an sie. Was ihr komplett in den falschen Hals gerät, da sie nun davon ausgeht, dass er ihr zu diesem so speziellen Tag WIEDER nur ein Smartphone schenkt. Sie dampft also vor sich hin bis er nach Hause kommt, dann folgt das grosse Donnerwetter (man stelle sich hier eine sehr emotionale, feurige, aber gigantisch saure Frau vor).

Er findet das erstens ärgerlich seitens Apple, aber viel mehr überlegt er sich nun, ob sie denn sein "richtiges", dem Anlass entsprechendes Geschenk überhaupt Wert ist. Nein, kommt er zum Schluss, ist sie nicht, also beschliesst er, den hochkarätigen Klunker, den sie sich schon so lange wünscht, wieder dem Juwelier zu überlassen.


Damit nun trotzdem alle ruhig schlafen können: Natürlich hat er seine Meinung noch einmal geändert und ihr den (hoffentlich noch nicht schrumpeligen) Finger mit funkelnden Steinen versehen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…. oder so ähnlich. 
Weisheit zur Feier des Tages;-)

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