Donnerstag, 24. Juli 2014

Wasser (glücklicherweise nicht von oben)



Schweden wird langsam aber sicher zu meiner Lieblingsdestination, mal abgesehen von den Temperaturen (dazu dann später). Obwohl ich so ziemlich das Gegenteil einer Wasserratte bin, liebe ich die vielen grossen und auch etwas kleineren Seen, über die man hier fast im 10-Meter-Takt stolpert. 


Heute waren wir mit unseren Mountainbikes unterwegs, damit sie auch mal wieder etwas frische Luft und Bewegung bekommen, die ärmsten. Ab durch herrliche Waldlandschaften, etwas hügelig (das ist nicht unbedingt mein Lieblings-Terrain, aber hier gibt’s ja keine richtigen Berge), und wohin das Auge reicht Seen. Meist sind die Ufer komplett unbewohnt, allenfalls steht irgendwo versteckt ein hübsches Schwedenhaus, mit Steg und Ruderboot, wie im Bilderbuch.


Die Wälder hier sind von ganz besonderem Reiz: Nicht nur flächendeckend grün, sondern mit einem Waldboden, der mich immer wieder staunen lässt. Dicke Moose übersäen die Erde, die Steine, die alten Baumstrunke, es riecht abwechslungsweise nach Walderdbeeren, Pilzen oder Birkenholz. Wir haben Falken auf der Mäusejagd beobachtet, und Entenfamilien bei der Erziehungsarbeit. Paradiesisch und unvorstellbar ruhig, heute sind wir auf der ganzen Tour nicht einer einzigen Menschenseele begegnet. Für Schweizer Verhältnisse und in Anbetracht der Hochsaison, die hier herrschen soll um diese Zeit, ein absolutes Wunder und einfach nur ein ganz grosser Genuss.


Nun noch kurz zu den Temperaturen, die mein Paradies ein wenig trüben: Das ganz grosse Wetterglück begleitet uns seit unserer Abreise in der Schweiz, immer nur Sonne und ein paar wenige der typischen Schweden-Wolken am Himmel. Mittlerweile jedoch herrschen hier gefühlte 40 Grad (ok, leicht übertrieben, aber wer mich hier sitzen sieht mit tomatenfarbigem Gesicht glaubt mir aufs Wort), laut Wetterbericht sind es „nur“ 30. Die Sonne hat viel mehr Kraft als in der Schweiz, es fühlt sich an als würde sie die Haut schmoren. Wenn ich nicht wüsste, dass man in einem Backofen nicht Velofahren kann, hätte ich mich heute einen Grossteil der Bike-Tour genau in einem solchen gewähnt.


Immerhin bieten die vielen Seen regelmässige Abkühlungsmöglichkeiten, und nach der Rückkehr gab‘s gleich noch einmal ein kühles (naja, relativ kühl mit deutlich über 20 Grad) Bad. Aber danach musste ich für längere Zeit an den Schatten flüchten, bevor es heute Abend wieder in Richtung Sonnenuntergang und Elchtour geht (die letzte war ziemlich erfolgreich mit 5 Elchen, inklusive einem kleinen Kalb, aber wer weiss, vielleicht sehen wir heute wieder welche? Und ganz gerne erspähen würde ich natürlich auch einmal einen Troll, die verstecken sich bisher ganz gut).


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