In einer
meiner vielen Ferienlektüren stolperte ich über den Begriff „lucky cow“.
Wörtlich übersetzt heisst das zwar „Glückliche Kuh“, hat jedoch mit tierfreundlicher
Landwirtschaft gar nichts zu tun. Lucky cow ist ein meist gut gemeinter Kommentar
über jemanden, der unverhofft oder unverdienterweise Glück hatte, um das man
ihn jedoch sehr beneidet (in meinem Buch war die lucky cow logischerweise eine
Frau, die ganz ohne eigenes Zutun zu einem äusserst attraktiven, reichen, netten Ehemann kam,
der hervorragend ins Beuteschema all ihrer Kolleginnen passte).
Ich bin genau in diesem Moment auch eine glückliche Kuh. Nicht weil ich
mir einen gut aussehenden, reichen, netten Ehemann angelacht habe (den hab ich
schon), sondern weil ich ganz unverhofft in dem Haus Ferien machen kann, das ich schon lange im Internet anschmachte, fern jeder Realität, ein Traum eben.
Vor ungefähr
einem Jahr, noch ganz am Anfang unserer Ferienplanung, stolperte ich über dieses Haus in Galizien:
Direkt am Meer (näher geht nicht), einsamer weisser Sandstrand
vor der Türe, riesiges, wunderschönes Haus mit dem klingenden Namen „Casa
Minerva“. Nachdem ich vorsichtig auf den Reiter mit den Preisen geklickt habe,
war die Vorstellung, hier Ferien machen zu können, hingegen sofort und
diskussionslos beerdigt. Ganz klar war es weit jenseits unserer Finanzen,
respektive weit über unserer Schmerzgrenze für eine Woche Ferien. Zudem wollten
wir ja auch kein Haus für neun Personen, wer braucht schon vier Schlafzimmer
und fünf Bäder? Trotzdem hat mein Gehirn die schönen Bilder archiviert, und
auch immer mal wieder hervorgekramt.
Trotzdem trat ich in Kontakt mit dem Vermieter eben dieses Traumhauses, er hat nämlich noch
andere Objekte in der Gegend ähnlich stilvoll umgebaut. Anfangs dieses Jahres hat er mir Fotos von seinem neusten Haus, dem Casa Boa, geschickt, welches wir sofort
gebucht haben (obwohl dies die Umbuchung eines anderen Ferienhauses zur Folge
hatte). Auch das neue Haus ist wiederum wunderschön gelegen, stilvoll renoviert und in
einer Grösse, die deutlich besser passt für uns zwei (Casa Minerva aber immer
noch archiviert, weigert sich, die Bilder in meinem Kopf zu löschen).
Letzte Woche
schickte ich dem Vermieter dann, wie üblich vor unserer Anreise, ein SMS mit unserer
ungefähren Ankunftszeit. Seine unmittelbare Rückmeldung: „We upgraded you to
Casa Minerva unless you insist on Casa Boa;-)“ Nach einer kurzen Rückfrage, ob der Vermieter
mich auf den Arm nimmt (schliesslich wusste er schon lange, dass ich mich
auf den ersten Blick ins Casa Minerva verliebt habe) oder nicht, holten wir den Champagner (oder ähnlich) und liessen
die nicht vorhandenen Korken in den Douro knallen (wir sassen grade direkt über dem Fluss auf der
Terrasse).
Seit Samstag
nun wohnen wir genau hier, im Casa Minerva, ich LUCKY COW!!!!!! Einziges
Problem: Wir brauchen ein Megaphon, wenn wir wissen wollen, wo der andere
gerade ist. Dafür erreichen wir nun (sogar indoor) locker die vorgeschriebenen
10‘000 Schritte pro Tag, und zwar alleine mit den langen Wegen zwischen Küche,
Bad, Schlafzimmer, Dusche, Pool, Wohnzimmer und um den Billiardtisch herum.
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ZWEI Waschbecken, ZWEI Geschirrspüler, EINE Küchenhilfe;-) Was stimmt hier nicht? |
Impressionen Dourotal und Galizien:
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Ferienhaus im Dourotal, direkt über dem Fluss |
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Kanutour auf dem Douro |
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Blumenwunder im Garten, das Dourotal in voller Blüte! |
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UNESCO Weltkulturerbe in Pinhão im Dourotal |
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Portweindegustation darf nicht fehlen! |
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Wunderschöne Gegend hinter Peso da Regua... |
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Waschtag in den Gassen Portos... |
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Poesie am Meer, Galizien... |
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Casa Minerva mit Pool |
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Strand Casa Minerva, menschenleer... |
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Wohnzimmer, riesig! |
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Sonnenuntergang Galizien, 10 Schritte vom Haus:-) |
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