Mir fällt auf, dass ich das Wort
„irgendwie“ überdurchschnittlich oft verwende. Nicht nur in Texten, sondern vor allem in Gesprächen oder
Gedanken. Irgendwie fühle ich mich krank, irgendwie verwirrt, irgendwie macht
das schon noch Spass, irgendwie komisch, irgendwie habe ich das Gefühl,
irgendwie machen das andere nicht so, und so weiter.
Dieses irgendwie benutze ich fast so oft wie „ich“, „du“, oder „wir“. Und sicher häufiger als „ja“ oder „nein“ oder „vielleicht“. Obwohl ich „vielleicht“ auch irgendwie sehr häufig brauche.
Zurück zu meinem wachliegenden Status und meinen Gedanken
betreffend „irgendwie“. Eigentlich ist das ein sehr seltsames Wort, finde ich.
Es hat keine logische Herleitung, zumindest nicht auf den ersten Blick. Wenn
ich das „wie“ wegnehmen, bleibt noch irgend, und da kann ich dann beliebig „wo“
oder „wann“ oder „jemand“ oder „ein“ hinzufügen, und trotzdem weiss ich nicht,
was irgend bedeutet oder woher es kommt.
Also nichts wie los, mein guter Kollege Guugel weiss das
sicher. Hm, nun ja, er weiss es, aber folgende Erklärung hilft mir irgendwie nicht
weiter (und immerhin ist das der Wortlaut aus dem Herkunftswörterbuch, nicht
aus irgendeiner unlauteren Quelle):
Hm, es lässt sich nichts darüber finden, auch die Synonyme
oder das Idiotikon geben nicht viel her, ausser wieder einen Hinweis zum Wort
„iergen“. Und dann meint mein Kollege Guugel, dass ich nach „englisch“ suche.
Höööö??? Wie auch immer er von iergen auf Englisch kommt, jedenfalls lässt ihn
dieser Kurzschluss nicht mehr los und er bringt mir nichts mehr anderes.
Dafür kenne ich jetzt einige andere Wörter, die mir bislang
unbekannt waren und ganz sicher von Nutzen sein werden in meinem künftigen
Wortgebrauch:
- Scheibenaufbewahrungsort: Disco
- Erbgutsackgasse: Menschen, die immer nur Mist bauen
- Roboten: Arbeiten, aus dem polnischen „roboty“
- Bachelor: Neumodischer Studienabschluss
Und nun kann ich meine Frage nach dem „irgendwie“ ad acta
legen, bis mir des Nachts das nächste Wort (muss auch nicht zwingend ein Wort
sein, kann auch ein Verhalten sein, oder ein Ton, oder ein Bild) in meine
Hirnwindungen springt und nicht mehr rausfindet, bis ich der Sache auf den
Grund gegangen bin.
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