Sonntag, 5. April 2015

Irgenwie...



Mir fällt auf, dass ich das Wort „irgendwie“ überdurchschnittlich oft verwende. Nicht nur in Texten, sondern vor allem in Gesprächen oder Gedanken. Irgendwie fühle ich mich krank, irgendwie verwirrt, irgendwie macht das schon noch Spass, irgendwie komisch, irgendwie habe ich das Gefühl, irgendwie machen das andere nicht so, und so weiter.

Warum mir das aufgefallen ist, weiss ich irgendwie nicht. Ich lag nachts wach, überlegte mir irgendwie nichts, oder eben irgendwie doch, und irgendwie fiel es mir wie Schuppen vor die Augen. 

Dieses irgendwie benutze ich fast so oft wie „ich“, „du“, oder „wir“. Und sicher häufiger als „ja“ oder „nein“ oder „vielleicht“. Obwohl ich „vielleicht“ auch irgendwie sehr häufig brauche.

Zurück zu meinem wachliegenden Status und meinen Gedanken betreffend „irgendwie“. Eigentlich ist das ein sehr seltsames Wort, finde ich. Es hat keine logische Herleitung, zumindest nicht auf den ersten Blick. Wenn ich das „wie“ wegnehmen, bleibt noch irgend, und da kann ich dann beliebig „wo“ oder „wann“ oder „jemand“ oder „ein“ hinzufügen, und trotzdem weiss ich nicht, was irgend bedeutet oder woher es kommt.
Also nichts wie los, mein guter Kollege Guugel weiss das sicher. Hm, nun ja, er weiss es, aber folgende Erklärung hilft mir irgendwie nicht weiter (und immerhin ist das der Wortlaut aus dem Herkunftswörterbuch, nicht aus irgendeiner unlauteren Quelle):
Hm, es lässt sich nichts darüber finden, auch die Synonyme oder das Idiotikon geben nicht viel her, ausser wieder einen Hinweis zum Wort „iergen“. Und dann meint mein Kollege Guugel, dass ich nach „englisch“ suche. Höööö??? Wie auch immer er von iergen auf Englisch kommt, jedenfalls lässt ihn dieser Kurzschluss nicht mehr los und er bringt mir nichts mehr anderes.

Dafür kenne ich jetzt einige andere Wörter, die mir bislang unbekannt waren und ganz sicher von Nutzen sein werden in meinem künftigen Wortgebrauch:

- Scheibenaufbewahrungsort: Disco
- Erbgutsackgasse: Menschen, die immer nur Mist bauen
- Roboten: Arbeiten, aus dem polnischen „roboty“
- Bachelor: Neumodischer Studienabschluss


     Und nun kann ich meine Frage nach dem „irgendwie“ ad acta legen, bis mir des Nachts das nächste Wort (muss auch nicht zwingend ein Wort sein, kann auch ein Verhalten sein, oder ein Ton, oder ein Bild) in meine Hirnwindungen springt und nicht mehr rausfindet, bis ich der Sache auf den Grund gegangen bin.


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