Wie vor ein paar Wochen vorgewarnt hier nun mein Bericht
über die GV des Gewerbevereins Nummer zwei (die Nummerierung ist
ausschliesslich chronologisch zu verstehen und hat nichts mit dem Stellenwert
zu tun). Schon lange
(genau genommen seit meiner ersten GV-Teilnahme im eigenen Dorf) hing
dieser Termin wie eine schwarze Wolke über mir. Natürlich war mir bewusst, dass
ich als nicht-Ortsansässige dankbar sein musste Mitglied des
Gewerbevereins zu sein. Trotzdem lag mir dieses Treffen nach meiner
ersten Erfahrung wie ein Stein im Magen. Und dazu kam dann noch das
wunderschöne sommerliche Wetter, auch nicht gerade ein Motivationsfaktor um den Abend mit einer Horde Männer in einem holzigen Raum zu verbringen.
Nun ja, es führte kein Weg an diesem Anlass vorbei. Mein
Mann liess sich leider auch um nichts in der Welt mehr dazu überreden, sich
noch einmal einen solchen Abend anzutun, ich musste also alleine da hin. Immerhin gab er mir noch die nützliche Warnung
mit auf den Weg, dort auf keinen Fall Wein zu trinken sondern mich auf Bier zu
beschränken (der übliche Wein aus dem Dorf soll gut gegen Zahnstein sein, ist aber nicht geeignet als Genussmittel). Ich pedalte
also einigermassen neutral ins übernächste Nachbardorf und stellte erfreut
fest, dass noch nicht so viele Menschen anwesend waren. Das erlöste mich von
einer unendlichen Handschüttel-Namennenn-undgleichwiedervergessen-Runde.
Immer mehr Männer strömten heran, die einen waren mir
bekannt, die meisten jedoch nicht. Immerhin waren auch ein paar Frauen dabei, die Einladung schloss die bessere Hälfte mit ein. Ich machte mich leicht
durstig auf die Suche nach einem Bier (dem Rat meines Mannes folgend), fand
jedoch erschreckenderweise nur Weisswein. Hmpf, und der wurde
ungefragt eingeschenkt, ich musste also in den sauren Apfel (äh, Traube)
beissen - und feststellen, dass ein zweites (und drittes) Glas durchaus erwünscht ist.
Auch die Apérohäppchen erfreuten nicht nur das Auge, sondern auch den Gaumen, kombiniert mit der sympathischen Bewirtung also
ein verheissungsvoller Start für den gefürchteten Abend.
Nach dem Apéro ging es nahtlos zum Abendessen über
(eigentlich eine gute Strategie des Präsidenten, so sind die Anwesenden schon
mal milde gestimmt für die folgenden Diskussionen), und auch das Abendessen war
nicht die gefürchtete Fuhrmanns-Portion Fleisch an einer dunklen Fertig-Bratensauce
aus dem 10-Liter-Eimer, sondern ein Buffet mit exzellentem, frischem
Kartoffelsalat und Schinken im Brotteig. Himmlisch! Geissberger lässt einmal mehr grüssen:-)
...Schweinchen nachher! |
Schweinchen vorher... |
Während die Gewerbler und Innen friedlich am Verdauen waren, fand
dann doch noch der offizielle Teil der GV statt. Dieser war äusserst kurz,
schmerzlos, professionell und interessant präsentiert (auf die politische Rede
im Anschluss gehe ich nicht ein, sonst wird dieser Beitrag zum Polit-Blog, und
das soll er nicht, obwohl meine Füsse kribbelten und meine Stirn sich
automatisch in tiefe Falten legte).
Alles in Allem erlebte ich einen unerwartet
amüsanten, angenehmen, schmackhaften und stimmungsvollen Abend. Natürlich tat
das Dessert-Buffet zum Schluss noch sein Übriges dazu, und auch die eher
unerwartete Diskussion PRO energetische Nachhaltigkeit hätte ich hier nicht
erwartet. Einmal mehr habe ich mich dazu verleiten lassen, vom einen aufs
andere zu schliessen und lag komplett daneben. Mit meinem revidierten Urteil
über den Gewerbeverein Dinhard-Thurtal freue ich mich schon sehr auf den
nächsten Anlass (dann wohl auch inklusive Ehemann exklusive Ausrede), danke!
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