Als Glückspilz erfuhr ich während meiner langen Ferien, dass ich ein richtig gutes Mountainbike gewonnen habe. Offensichtlich nahm ich im vergangenen Jahr an einer Umfrage bei Graubünden Tourismus teil (da mache ich sowieso immer mit, unabhängig von in Aussicht gestellten allfälligen Trophäen), und irgendeine Glücksfee (oder ein Glücksfeerich? Gibt es keine männlichen Glücksfeen? Und wenn doch, wie nennen sich diese?) hat ein Jahr später nun meinen Namen ausgelost, DANKE!
Nach einigen Anpassungen konnte ich am Sonntag endlich
die erste Tour mit meinem neuen Gefährt unternehmen. Ein bisschen Wehmut
(ehrlich gesagt, VIEL Wehmut) fuhr mit, da mein „altes“ Bike immer ein treuer
Begleiter war und mich auch fast nie abgeworfen hat. Mein Eseli und ich (jaja, ich
weiss, in meinem Alter gibt man seinem Velo keine Kosenamen mehr…) haben uns
immer sehr gut verstanden und nun steht es mit hängenden Ohren in der Garage
und wird wohl demnächst versteigert werden (pssst, das weiss das Eseli noch
nicht!).
Oder vielleicht findet sich doch noch ein freier Platz irgendwo bei
uns, wo es sein Gnadenbrot bekommt? (Pssst, das weiss mein lieber Mann noch
nicht!!) Oder wir finden eine andere Unterkunft, wo es gut bereut und genutzt
wird?
Aber zurück zur ersten Tour mit meinem nigelnagelneuen
Scott: Im Prinzip ist es ja auch nur ein Mountainbike, und trotzdem fährt es
sich komplett anders (leider noch immer durch reine Muskel(nicht)kraft
betrieben). Alles ist anders, alles ist neu, und alles passt besser als vorher.
Unglaublich, was Technologie bewirken kann. So lässt sich beispielsweise die
Sattelhöhe ganz bequem vom Lenker aus verstellen, ich muss vor einer
steilen Abfahrt nun nicht mehr anhalten, um den Sattel tieferzustellen. Ich drücke
lediglich kurz auf einen Knopf, und mit einem leisen Säuseln schwebt der Sattel (mitsamt mir
obendrauf) in eine tiefere Position. Nach der Abfahrt drücke ich wieder kurz
auf den Knopf, um wieder in die aufrechte Position zu gelangen (während mein
Mann entweder anhalten oder mit der Kindervelo-Einstellung weiterfahren muss).
Für all jene Leser, die sich dieses Gefühl nicht vorstellen können: Erinnert ihr euch noch an eure Fahrten auf dem Einhorn oder dem Elefanten im Chilbi-Karussell?
So fühlt sich das an, was wohl meine grosse
Freude an dieser Funktion erklärt. Die Federungen lassen sich ebenfalls vom
Lenker aus arretieren und wieder lösen, ich kann also per Knopfdruck vom Chilbi-Gefühl wieder in die harte Realität
zurückkehren.
Vor lauter Freude an den Gampiross-artigen Bewegungen
durchfuhr ich jedes Schlammloch und jede noch so tiefe
Pfütze (stimmt nicht ganz, einige habe ich zu spät gesehen und darum nicht
erwischt). Konsequenz war dann leider eine dringend nötige Reinigungsaktion bei hochsommerlichen
Temperaturen (ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass dies das Vertrauen
zwischen meinem neuen Gefährt (das übrigens auf den Namen Traktörli hört) und
mir stärkt, was hoffentlich dazu führt, dass es mich ebenfalls nie abwirft).
Ich freue mich schon sehr auf meine nächste Tour, und
erst recht auf die nächsten Bikeferien, wo und wann auch immer diese sein mögen
(genau, jetzt mache ich mich an die Bikeferien-Planung, gute Idee!!).
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