Klein, aber
oho! Das war einmal, jetzt ist bei mir GROSS angesagt! Dass ich das tun (und sogar überleben) durfte, war schlicht ein
Riesenspass, den ich als erwachsene Person in dieser Form nur ganz selten
erlebt habe. Jaja, ich bin mit wenig zufrieden, ich weiss… Und man muss die
richtigen Freunde haben, dies als kleiner Dämpfer für alle, die jetzt dann
gleich denken „Ich auch! Ich auch!“
Vor
gefühlten fünfzig Jahren habe ich regelmässig einmal pro Woche auf einem
Bauernhof im Dorf ausgeholfen. Nicht weil ich das Sackgeld benötigt hätte,
sondern weil mir die Arbeit Spass gemacht hat (nicht im Blumengarten oder in
der Küche, sondern im Stall und auf dem Feld). Ganz selten durfte ich sogar
Traktorfahren, aber ich habe irgendwie in Erinnerung, dass ich das eine Mal ziemlich
viel Mist gebaut habe und danach seltsamerweise wieder in den Stall verbannt
wurde. Jedenfalls machte ich dann einige Jahre später trotzdem die Fahrprüfung,
aber ausser dass unser Auto „Trax“ heisst, hat es gar wenig mit einer grossen
lauten Maschine zu tun.
Und hier
kommen die richtigen Freunde ins Spiel. Selbiger hat nämlich einen
Landmaschinen-Betrieb im Nachbardorf und genau dort habe ich diese riesigen,
neuen, modernen Traktoren herumstehen sehen. Die sind ungefähr dreimal so gross
wie früher (oder noch mehr?) und sehen schlicht hypercool aus. Einmal mit einem
solchen Gefährt fahren war mein ganz grosser Wunsch, und nachdem nebenher noch
erwähnt wurde, dass ich so ein Ding eh nicht fahren könne, wollte ich natürlich
umso mehr genau das tun. Und ich durfte!
Ein grosses
blaues Ding mit vier noch grösseren Rädern stand da, vollgepackt mit neuster
Elektronik, und tatsächlich hatte die Fahrkabine ziemlich wenig gemeinsam mit
dem Cockpit eines normalen Autos. Von unten staunte ich das Gefährt an,
kletterte dann ein paar Meter hoch auf den Sitz, und liess mir die wichtigsten
Informationen geben. Gas und Bremse hätte ich da erwartet, aber es gibt nur
Gas, keine Bremse… da blieb mir schon zum ersten Mal die Spucke weg, das Gesicht
meines Mannes auf dem Beifahrersitz nahm eine grünliche Farbe an. Dass meine
Beine zu kurz für das Gaspedal waren, war irrelevant, weil es parallel dazu
auch einen Joystick gibt mit so lustigen Plus- und Minusknöpfen dran.
Vorsichtig
ging‘s los, mit langsamer Geschwindigkeit versuchte ich, alle vier Räder auf
der schmalen Strasse zu behalten. Dann etwas schneller voran, mit einem grossen
Grinsen auf dem Gesicht, auch wenn das Beibehalten des Kurses meine vollste
Konzentration erforderte. Eine Stunde waren wir unterwegs, und nur ein einziges
Mal wurde es leicht kritisch. (Dass GENAU dann mein Schwager Zeuge meines „AufderKreuzung-Herumgehopses“
wurde, war nichts als ein ganz blöder Zufall. Jedenfalls nimmt er meine
Fahrkünste seither immer aufs Korn, wenn wir uns begegnen. Nun ja, damit muss
ich leben.)
Riesengross war jedenfalls meine Freude, noch lange danach fühlte ich mich wie ein kleiner König, und wie
ein grosses Kind. Herzlichen Dank!!!!!!
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