Gestern
Abend folgten wir ziemlich kurz entschlossen der Einladung meiner Eltern. Heute
ist nämlich nicht nur Valentinstag (diesbezügliche Bemerkung meines lieben
Mannes auf der heutigen Rückfahrt: „Halt einfach unauffällig vor einem Blumenladen an,
ich merke dann schon, dass Valentinstag ist.“), sondern auch der Geburtstag
meines Vaters. Schon lange wollten meine Eltern, dass wir nicht erst heute
Nachmittag, sondern schon gestern zu ihnen kommen, denn gestern fand das
traditionelle Fasnachtsessen statt. Alternierend findet dieses bei den verschiedenen
Teilnehmern statt, dieses Mal waren meine Eltern die Gastgeber. Wir gehören
eigentlich nicht zu diesem Zirkel, haben uns dann aber trotzdem umentschieden
(nein, nicht erst nachdem wir das Menu erfahren haben, das ist ein Gerücht!)
und fuhren demzufolge schon gestern Nachmittag statt erst heute ins Rheintal.
Ich habe
mich anerboten, für den Apéritiv Gemüseschnipsel und Dip-Saucen zu basteln. Noch während ich an der Zusammensetzung der ersten
Sauce herumstudierte, mis-en-place schon vorbereitet, ereilte mich ein Gedankenblitz.
Fasnacht gleich Farbe! Also nichts wie los, ab aufs Velo und in die
Backabteilung im Coop. Da gibt’s nämlich Lebensmittelfarbe, und da die Farben Gelb,
Grün und Rot in einer Packung waren, war auch die Anzahl der Saucen inklusive
Farbe klar. So richtig knallig sollten sie werden, meine Sööseli.
Gelb war
einfach: Senf und Curry als Hauptzutaten, dann die Lebensmittelfarbe dazu. Nur,
bevor es die Farbe überhaupt in die Sauce schaffte, verteilte sie sich zuerst mal
überall in der Küche. Der Verschluss der Tube war schwierig zu öffnen, also
versuchte ich es mit Gewalt, was eine Umfärbung der Küche zur Folge hatte.
Zweiter
Anlauf galt der roten Sauce, mit Ketch-Up und Paprika, Randen hatte
ich leider keine zur Hand. Immerhin, das Endergebnis war ziemlich himbeerig pink.
Dann die letzte Herausforderung in Grün: Weder Gurke noch Zucchetti eignen
sich, also musste der letztjährige Schnittlauch aus dem Garten antraben.
Kombiniert mit italienischem Gewürz und einer Kräutersalzmischung sah das am Ende
ziemlich grün aus. Aber auch hier war ich leicht enttäuscht über das Resultat.
Ich hätte doch sooooo gerne den Schock-Effekt gehabt… der aber trotz einer grosszügigen Tube Farbe nicht wirklich eintrat.
Immerhin
waren die Gäste wenigstens darüber leicht irritiert, dass das vorbereitete Gemüse (zufälligerweise) genau
die drei Farben Rot, Gelb und Grün hatte und sie deshalb dachten, das grüne Gemüse dürfe
nur in die grüne Sauce, gelbes in die gelbe und rotes in die rote.
Nur zu gern
hätte ich als Kompensation zu den langweiligen Lebensmittelfarben wenigstens
eine rote Clown-Nase montiert, aber auch das ging in die Hose, weil in
Wiesendangen Fasnacht schon vorüber war. Und die Idee meines Mannes, mir doch
aus einem Tennisball eine solche Nase zu basteln, überzeugte mich nicht
restlos, weshalb ich dann halt mit meiner Originalnase im Gesicht auftauchte. Hauptsache,
der Abend war amüsant, auch ohne knallige Saucen und rote Nase.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen