Heute kommt mein Kopf nicht mit
dem Tag klar. Um elf Uhr morgens ist es immer noch so dunkel wie um halb acht, ich erwache nicht richtig und habe den starken Drang, mir ganz einfach die
Bettdecke über den Kopf zu ziehen. Einziges Problem: Meine Bettdecke hat es
nicht mit mir ins Büro geschafft, sondern liegt in diesem Moment gemütlich
Zuhause auf meinem Bett. Unfair, oder?
Wenn ich gerade bei den dunklen
Seiten des Lebens bin: Am Wochenende habe ich mich mit dem Steueramt
herumgeschlagen, respektive ich fürchte, ich werde mich noch herumschlagen
müssen. Elf Monate nach Einreichung der Steuererklärung (GEGENWARTSBESTEUERUNG
wohlgemerkt) kam ein 7-seitiger Brief mit gefühlten 356 Punkten, die wir
nachliefern müssen. Sämtliche Punkte, die das Haus etc. betreffen, ignoriere
ich gekonnt, sprich ich überlasse das meinem Mann.
Dummerweise hat es auch
viele Punkte, die ich nicht an ihn abschieben kann. Ich habe zwar damals vor elf Monaten alles fein
säuberlich eingereicht, jeden Zahlungsbeleg beigelegt, schön chronologisch geordnet.
Nun muss ich aber trotzdem noch eine Zusatzzusammenstellung dazu liefern (warum weiss ich
nicht), plus meinen Lebenslauf, meinen Stellenbeschrieb und vermutlich meine Schuhgrösse und Nasenlänge. Ob das überhaupt mit
dem Datenschutz vereinbar ist? Höchst fraglich.
Also nichts wie los, frag ich doch meinen Chef einfach nach einem Stellenbeschrieb. Gibt es nicht. Nun hat mir das
Personalbüro extra wegen dem Steueramt einen Stellenbeschrieb erstellt, den ich
selbstverständlich brav einliefern werde. Das genügt aber noch immer nicht, ich
muss den Stelleninhalt auch noch in Prosa ausformulieren (zum Glück schreibe ich so gerne Texte).
Zudem möchten sie noch einmal
sämtliche Unterlagen, die ich schon für die vergangene Steuererklärung
eingereicht habe. Und die mittlerweile natürlich in meinem papierlosen Büro
nicht mehr vorhanden sind (schliesslich reden wir ja, siehe oben, von
Gegenwartsbesteuerung, nicht wahr?). Meines Wissens wurden diese Unterlagen
damals auf der Gemeinde eingescannt und sicher für die nächsten 75 Jahre im
Archiv abgelegt. Aber ich muss nun alles noch einmal zusammensuchen, sprich
meinen ehemaligen Vermieter kontaktieren, damit er mir den Mietvertrag noch
einmal zusendet, das Polizeiinspektorat in Bern anrufen, damit ich eine Kopie
des nicht mehr gültigen Wochenaufenthalts-Scheins erhalte, etc. Ich bin gut und gerne einen Tag beschäftigt, um Unterlagen zusammenzustellen, die ich
bereits geliefert habe.
Ich weiss also schon jetzt, was meine Pläne für das kommende
Wochenende sind. Wie gut gibt es das Steueramt!! (Ich habe kein Problem mit
Steuern zahlen, aber mit der bodenlosen Bürokratie habe ich meine Mühe…)
Widmen wir uns also wieder den
helleren Seiten und schauen aus dem Fenster.
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