Mittwoch, 3. August 2016

Wegweisende Hinweise werden dankbar nicht entgegen genommen



Wie jedes Jahr kümmern wir uns zurzeit um die Organisation des Plausch-Jassturniers. Und wie jedes Jahr haben wir die wiederkehrenden Teilnehmer übers Wochenende mit weiteren Informationen überschüttet. Soweit, so gut. Nun irritieren mich allerdings die einzelnen Rückmeldungen etwas. 

Zum Beispiel schreibt uns da doch unser netter Nachbar, ob er einen Erste-Hilfe-Koffer oder einen Schaumlöscher mitbringen soll. Ich vermute mal, dass er um seine Sicherheit bangt (er hat sich jedoch trotz mulmigem Gefühl angemeldet). Zuerst dachte ich ja, dass das doch ziemlich frech sei, immerhin sind wir sehr auf die Sicherheit unserer Gäste bedacht. Aber dann – aber dann – musste ich doch feststellen, dass seine Angebote vielleicht mit dem Zustand unseres Festzelts zu tun haben.


Jedes Jahr sieht es ein wenig lottriger aus, jedes Jahr brauchen wir noch stärkere Schnüre und Sturmheringe, damit es nicht vom Winde verweht wird und wirklich auch bei schlechtem Wetter (womit wir nämlich rechnen, wenn es so weitergeht wie die bisherigen Jahre) dicht hält. Nun ja, lieber Nachbar, wir haben den Wink mit dem schlagkräftigen Zaunpfahl durchaus verstanden, wenn auch erst auf den zweiten Blick. Vielleicht sollte ich auf das Angebot eines Salats oder Desserts zurückkommen? Eine Löschdecke haben wir nämlich selber, ebenso die hübschen Notfallpflaster mit wahlweise Schwiizerchrüüz oder Mickey Mouse drauf.

Andere Rückmeldungen hingegen lassen darauf schliessen, dass die Teilnehmer weniger um ihre Sicherheit als um ihr leibliches Wohl besorgt  sind. Da stehen mir natürlich die Haare zBerg, nicht wahr! Dabei degustieren wir regelmässig verschiedene Würste von verschiedenen Metzgern, damit dann auf jeden Fall nur die Besten auf den Rost zu liegen kommen. Dasselbe mit der Bier- und Weinsorte. Man stelle sich mal unsere ganzjährige Belastung vor: unzählige Würste müssen probiert, Biere getrunken, Weine getestet werden (was wir ohne Jassturnier natürlich auf keinen Fall tun würden, ist ja klar). Jedenfalls lautete eine Rückmeldung ganz lapidar: Bringe meinen eigenen Maiskolben mit.
Nun gut, wir nehmens persönlich und hoffen, dass wenigstens das Bier schmeckt.

Dann gibt’s noch jene Rückmeldungen, die offensichtlich bemängeln, dass wir keinen Alleinunterhalter haben. Originalton der Nachbarn auf der anderen Strassenseite: Statt zu vergeigen spielen wir gutgelaunt in allen Tonarten.
Ach ja, und ein Hinweis auf das schlechte Wetter der letzten Jahre hat natürlich auch nicht gefehlt. Trotz dieser Rückmeldungen (die interessanterweise allesamt auch Anmeldungen waren) freuen wir uns schon jetzt auf einen amüsanten Abend und sind gespannt, wer diesmal den Preis für den schlechtesten Jasser des Abends holen wird.

Die geschätzten Leser werden gebeten, sachdienliche Hinweise zur Verbesserung unseres Anlasses an folgende Adressen abzugeben:
Wetter: Petrus (der irgendwo auf einer schwarzen Wolke hockt, Näheres ist nicht bekannt)
Sicherheit: Mein Mann (der irgendwo zwischen den Zeltstangen nach Schwachstellen sucht)
Verpflegung: Ich (die diesbezüglich jedoch auf allen Ohren und Augen taub und blind ist)
Rahmenprogramm: Pausenclown (der allerdings grade keine Pause hat und daher bis nach der dem Turnier unabkömmlich ist )

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