Wer wenig schläft hat mehr vom Leben… wer auch immer diese Weisheit erfunden hat, ich war’s nicht! Ich habe das nämlich gestern unfreiwillig empirisch überprüft und bin entschieden dagegen.
Ein konzentrierter Arbeitstag gefolgt von zwei intensiven Abend-Sitzungen liessen mich nicht wirklich durchschnaufen. Um
Mitternacht fiel ich ziemlich erschöpft ins Bett, um viertelnachfünf (es war
noch stockdunkel, und vor allem eiskalt) klingelte der Wecker wieder. In weiser Voraussicht wählte ich kein Klingeln oder Schrillen, sondern ein sanftes Wellengeplätscher
mit Vogelgezwitscher. Aber vor dem Aufstehen bewahrte mich natürlich beides nicht. Also raus aus dem warmen Bett und meine
müden Knochen (vom Geist gar nicht zu reden) gegen die Kälte stählen, die ihnen so ganz unbekannt erscheint.
Jetzt, einige Stunden später, muss ich feststellen, dass
ich die obige Erkenntnis nur dann unterschreiben kann, wenn sie eigentlich sagen
möchte, dass man mit wenig Schlaf mehr vom Leben hat, weil man länger und
intensiver müde ist und sich die Stunden nur zäh in Richtung Feierabend
verziehen. Der Tag scheint somit länger (hingegen in keiner Weise angenehmer). So
gesehen stimmts also doch… bloss vermute ich, dass der Erfinder das irgendwie
anders gemeint hat.
Meine Erkenntnis: Ich brauche mindestens acht Stunden Schlaf
pro Nacht, um die Anzahl Stunden pro Tag so richtig leben (und nicht
durchleiden) zu können. Zudem schlafe ich so gerne, dass ich das locker auch zum
Leben zählen kann.
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