Mittwoch, 29. Juni 2016

Home sweet home



Wieder hier, was für ein Gefühl. Der Garten machte den Eindruck eines Urwalds (eines sehr ungepflegten…), das Haus roch muffig, das Unkraut nutzte die Gunst der Stunde (respektive der drei Monate), um wie wild zu wuchern, der Kräutergarten war zu einem Kräuterwald mutiert, nur die Nachbarn sahen immer noch aus wie früher.

Nach einem herzlichen Empfang mit Blumen, Wein und Knabberzeugs (danke!!) räumten wir leicht wehmütig das Auto aus und alles wieder in die Schränke ein. Auch wenn wir wehmütig zurückgekommen sind, auf all die netten Menschen um uns herum haben wir uns sehr gefreut, aber insbesondere auch auf das eigene Bett, das eben doch immer wieder das bequemste ist. 

Mittlerweile ist der Urwald wieder ein Rasen, der Kräuterwald gelichtet und das Haus entmufft, sämtliche administrativen Dinge sind erledigt (naja, oder hinausgeschoben), der Grill eingeweiht und einige Blitzbesucher wurden bereits erfreut bewirtet. 

Nun müssen wir uns langsam geistig auf den Arbeitsalltag vorbereiten, welcher bereits am Freitag wieder beginnt und unseren bisherigen freien Tagesablauf wohl wieder in ziemlich straffe Bahnen lenkt. Mir fällt der Einstieg vermutlich etwas leichter, weil eine neue Herausforderung auf mich wartet, mit vielen neuen Gesichtern, neuen Aufgaben, einem neuen Arbeitsweg, einem neuen Büro, einer neuen (aber doch immerhin bekannten) Chefin und vielem mehr. Ich bin gespannt, und wer weiss, welche Überraschungen da auf mich warten?

Bevor wir uns jedoch wieder ins Arbeitsleben stürzen, steht die Grobplanung unserer nächsten Ferien (keine monatelangen, leider) an. Meiner Seele tut es immer immens gut, wenn sie bereits eine Ahnung vom nächsten Ferienziel hat. Also nichts wie los, ran an den Globus! Obwohl... eigentlich kommen nur zwei Destinationen in Frage:

Moclinejo...

... oder Riva del Garda:
Dann allerdings mit meinem neuen Mountain-
bike, das ich überraschenderweise gewonnen hab!

Donnerstag, 16. Juni 2016

Von heiter bis durchzogen



Nach ein paar Tagen an absolut traumhafter Turm-Lage gefolgt von nicht so erquickenden Unterkünften sind wir mittlerweile (nebst einem Jahr älter) bereits in der zweitletzten Woche unserer langen Reise angelangt (was uns nicht nur mit Freude erfüllt, schluchz). Mein Vater hat uns nun etwas mehr als eine Woche in seinem Wohnwagen begleitet, was mir riesig Spass gemacht hat. Wir waren unter anderem (nach dem Turm) gemeinsam in den Picos de Europa, einem Bergmassiv in Nordspanien. Allerdings war dort die Unterkunft (also unsere, nicht seine, er hat ja immer dieselbe dabei) dem Wetter entsprechend, sprich sehr durchzogen.
Die sind ja hübsch anzusehen, aber
ein Schafstall vor dem Schlafzimmer
ist geruchstechnisch doch eher ungünstig...
Da Regenwetter in den Bergen noch viel weniger Spass macht als Regenwetter am Meer, beschlossen wir drei kurzerhand, unser Glück am Meer zu suchen. Nichts wie los, Campingplatz und Ferienwohnung suchen, buchen (Internet macht's möglich, wenn auch mit ziemlichen hochpreisigen, spanischen Gigabytes) und abreisen.
Bedrohliche Gewitterwolken
über dem Städtchen Llanes
Der Umzug hat sich gelohnt, mein Vater angelte sich nämlich den schlicht perfekten Platz für sein mobiles Zuhause, während unsere neue Unterkunft erneut dem Wetter entsprechend, aber doch immerhin etwas heiterer war. Unsere Lösung: Frühstück in unserem tristen, äh authentischen, Zuhause, danach sofort Flucht zu meinem Vater ans Meer. Ganz zuvorderst auf der Klippe stand sein Wohnwagen, und dieser wurde zumindest tagsüber unser temporäres Zuhause (mein Vater nahm uns gnädigerweise jeweils mit freudiger Miene auf, hoffentlich nicht nur der Weinflasche in unserem Rucksack wegen).
Der Wohnwagen ganz links im Bild, zuvorderst
an der Klippe, der war's:-)

Heute machte er sich nun leider auf den Heimweg, wir reisten weiter in Richtung Osten nach Donostia/San Sebastian. Einmal mehr hatten wir mittelmässig Lust auf Stadt, zumal der Wetterbericht nach wie vor durchzogen bis regnerisch war. Ein kurzer Zwischenhalt in Getaria liess nichts Gutes ahnen, 13 Grad und Starkregen machten den Kaffeehalt ziemlich ungemütlich. Die Ankunft in San Sebastian hingegen war nicht nur wetter-, sondern auch gastgebertechnisch sehr viel positiver. Ein ausserordentlich nettes Gastgeberpaar hiess uns in einer hellen, hübschen, kleinen Wohnung über der Stadt willkommen. Es fehlt an nichts hier, und gut bewaffnet mit vielen Tipps zu Bars und Gelaterias gingen wir auf Erkundungstour.

Cremoso de Chocolate,
mit Blumenschmuck und
frischen Kräutern
Pinxtos heisst hier das Zauberwort: kleine Gerichte, bei uns eher bekannt als Tapas, stehen bergeweise auf den Bar-Theken. Man betritt das Lokal, schnappt sich einen Platz an der Bar sowie einen Teller und lässt sich von den verschiedenen Kreationen verführen. Bezahlt wird am Schluss, es bleibt ein Rätsel, wie die Bedienung im Griff hat, wer wieviel von was genommen hat (man kann immer wieder zugreifen, warme oder kalte Köstlichkeiten, meist Fisch oder Fleisch, Vegetarier müssen leider unten durch). Drei von den 10 empfohlenen Lokalitäten haben wir bereits getestet, inklusive Schokoladeüberraschung, die direkt vom Tisch gegessen wird (respektive statt Teller wird das Dessert vor dem Gast auf einem Papiertischtuch zubereitet, von dem man die süsse Speise direkt weglöffelt, Schlaraffenland lässt grüssen!).









Morgen steht uns wohl eine weitere kulinarische Tour bevor, zudem möchten wir, um zwischendurch wieder Platz im Bauch zu schaffen, auf die beiden Stadthügel wandern, und natürlich den langen Sandstrand zumindest anschauen, wenn schon nicht nutzen (Wetterbericht lässt nicht auf gute Schwimmbedingungen schliessen). Wir sind gespannt! Am Sonntag fahren wir zu unserer letzten Station, nach Ainsa, das in den Pyrenäen liegt. Die Schneeketten liegen bereit, die Flipflops ebenfalls.

Impressionen von Villademoros, Llanes und San Sebastian:
"Unser" Turm, einfach
perfekt!

Blick aufs Meer von unserer
Turmterrasse

Die Badewanne im Wohnzimmer diente
zur Kühlung der heissenZehen... ideal;-)

Strand in Cadavedo (10 Minuten vom Turm)

Vom Winde verweht, aber DIREKT am Meer!!
Eine seriöse Diskussion mit Papa,
vermutlich ging es um die Menuplanung;-)

Pintxos, eine Art von hunderten! Wer die Wahl hat
hat die Qual...

Meterlange Theken, beladen
mit Pintxos! Unglaublich...





























Freitag, 3. Juni 2016

Von der Happy Cow zum Guinea Pig – oder von der glüclichen Kuh zum Versuchskaninchen


Der Umzug vom Traumhaus ins Waldhaus war leicht traum-atisch. Nicht weil das Waldhaus nicht schön gewesen wäre, ganz im Gegenteil, wunderbar hell, interessantes Design und eine gut ausgerüstete Küche hätte es uns leicht gemacht, uns auch dort wohlzufühlen. Nur, das Haus stand mitten im Nirgendwo, weit weg vom Meer (abgesehen davon hatte es zwar einige tausend Quadratmeter Garten, aber weder einen Gartentisch noch Liegestühle, geschweige denn einen Sonnenschirm). Zur Zeit der Buchung wussten wir natürlich noch nicht, dass wir plötzlich begeisterte Meersuchende werden und nicht mitten im Wald wohnen möchten.
Bei diesen Stränden muss man ja begeistert sein!


Also sassen wir da in unserem Waldhaus, machten zwei schöne Ausflüge, beobachteten zwei wilde Schildkröten
und liessen es uns, wie immer, kulinarisch gut gehen. Aber wir überlegten uns auch, etwas an unserer Situation zu ändern, und zwar entweder das Meer zum Haus holen (wird schwierig) oder das Haus ans Meer stellen (geht mit genau diesem Objekt allerdings auch nicht wirklich gut). Ein Geistesblitz meinerseits führte zu einer kurzen SMS-Konversation mit unserem vorherigen Vermieter, denn der hatte ja noch das andere wunderschöne Haus, das wir ursprünglich gebucht hatten, welches jedoch noch nicht ganz fertig war damals.Und genau jenes wollten wir;-)
...jetzt sieht's ganz anständig aus;-)

Ganz fertig war das Casa Boa auch vor einigen Tagen noch nicht, allerdings stellten wir uns als Versuchskaninchen, eben Guinea Pig, zur Verfügung. Wir sind die allerersten Gäste in diesem Haus, und haben die (natürlich sehr verantwortungsvolle) Aufgabe Bestandesaufnahme zu machen von allem, das nicht funktioniert oder noch fehlt. Dafür wohnen wir praktisch gratis am schönsten Ort, den man sich nur vorstellen kann. Umgeben von Meer, zwei Palmen vor dem Haus, die förmlich nach einer Hängematte schreien, in der absoluten Ruhe. Aus dem Bett lassen sich Fischer beobachten, während wir am Kochen sind, schauen wir aufs Meer hinaus, der Pool ist nach zwei Nächten nun auch gefüllt (und das Reservoir leer). Einziges Problem könnte allerdings dann auftauchen, wenn die Temperatur sinkt. Wir haben noch keine Heizung, und auch kein Cheminée. Naja, immerhin Warmwasser und eine Badewanne (genau, die müsste man ja mal noch auf ihre Dichtheit testen, oder?) Ich hoffe, dass Petrus ein Tierfreund ist und insbesondere für Versuchskaninchen und Guinea Pigs eine Vorliebe hat.

Ab nächster Woche sind wir nicht mehr in Galizien, sondern reisen weiter nach Asturien, wo wir drei Tage in einem alten Turm verbringen und dann eine Woche in die Picos de Europa fahren. Der Turm steht noch in Meeresnähe, die Picos zwar auch, aber dort sitzen wir dann eher in den Bergen statt am Strand. Wir sind gespannt und haben schon mal die Schneeketten bereitgelegt.

Impressionen, wie üblich zu guter Letzt:

Abendessen im Casa Boa, fast egal, was auf
dem Teller liegt, bei dieser Aussicht!

Tintenfisch, einmal musste es sein...
zweimal definitiv nicht!

Blumenwiese am Meer, nähe La Coruña

Riesiges Kreuzfahrtschiff in La Coruña,
interessant zu sehen, wer alles ein- und aussteigt

Hängematte entspannt ungemein!

Manu am Zitroneklauen, einmal im
Leben im Graubereich;-) (Der Dorn
steckt immer noch im Daumen,
ich bin also gerecht bestraft)

Strand/Aussichtspunkt in La Coruña

Privatstrand Casa Boa

Strand in Ferrol, nördlich von La Coruña

Derselbe Strand...

Surfer-Skulptur in La Coruña

Waldhaus