Mittwoch, 31. Dezember 2014

Happy New Year

Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Start ins neue Jahr. Es soll euch viel Freude, Sonnenschein, Lachen und schöne Stunden bringen. Rutscht gut, nehmt es gelassen und seid friedlich miteinander;-)

Meinerseits bin ich gespannt, was 2015 im Rucksack hat für mich, natürlich neben vielen Blogtexten, die jetzt dann hoffentlich wieder regelmässiger erscheinen werden.



Dienstag, 23. Dezember 2014

Zügelweihnachten

Dank Luftpolsterverhüllung ist alles wohlbehalten an meinem neuen Arbeitsplatz angekommen, nur ich nicht auf Anhieb. Aber das ist nicht weiter erstaunlich, vermutete ich doch, dass ich den richtigen Weg zum neuen Gebäude die ersten paar Tage nicht finden werde, geschweige denn die richtige Türe erwische. Mittlerweile bin ich fast sicher (nach NUR zwei Tagen!), dass ich den optimalen Weg vom Bahnhof hierher gefunden habe. Allerdings stehe ich nach wie vor morgens vor einer der vielen Türen und weiss nicht, welche nun offen ist, oder wenn sie offen ist, wie es dahinter weitergeht. Das Gebäude befindet sich noch im Umbau, das erschwert die Situation für mich massiv, und ist bezüglich Orientierung natürlich eine gute Ausrede, weshalb ich den direkten Weg einfach noch nicht geschafft habe.

Wenn ich dann aber tatsächlich am Pult sitze (an dem ich übrigens auch stehen kann, das ist eine äusserst geniale Erfindung und tut meinem Gestell nur gut), habe ich einfach nur Spass. Kurz nach Bürobezug nämlich kam ein Arbeitskollege schluchzend zu mir (nein, natürlich war er noch weit weg von Verzweiflung) und beklagte den Verlust seines Bürostuhls. Nett wie ich bin habe ich ihm selbstverständlich sofort meinen eigenen angeboten, was tut man nicht alles für die gute Stimmung im Grossraumbüro. Natürlich wusste ich, dass hinter der Wand noch diese lustigen Kipp-Schaukel-Bürostühle stehen. Nicht zu verwechseln mit Schaukelstühlen!!! Oder Hängematten… leider… 
(Also wenn mir jemand eine Freude machen möchte, sowas wäre ja ziemlich cool;-))
Diese Kippdinger sehen aus wie ein Hocker, nur haben sie unten statt einer flachen Stehplatte eine halbrunde, was heisst, dass man ständig am Ausbalancieren ist. Ganz lustig wird es, wenn man beide Füsse auf den halbrunden Sockel stellt und gleichzeitig die Arme von der Tischplatte entfernt, also quasi freistehend sitzt (öhm, freisitzend steht, freisitzend sitzt?). Hinter mir wartet ein weiches, sicher nachgiebiges USM-Gestell nur auf jenen Moment, in dem es mich rücklings überschlägt und ich mir eine Beule hole, oder das Genick breche, was ich natürlich nicht hoffe.


Ich diesem Sinne wünsche ich euch allen ganz schöne, erholsame Festtage ohne Büro-Zwischenfälle, mit vielen guten Gesprächen, exzellentem Essen und ab und zu einem guten Glas Wein. Ich jedenfalls habe Glücksmomente so:

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Weihnachtslust?

Die ist noch weit entfernt, ungefähr dort wo dieses Jahr auch Frau Holle campiert, sprich seeeehr weit weg. Zusätzlich ist es an meinem Arbeitsplatz sehr ungemütlich geworden während der letzten Tage. Ein grosser Umzug steht bevor, überall stolpert man über Umzugskisten, Leute schimpfen lauthals und ganz unweihnächtlich über die nicht immer funktionierenden Klebebänder, und ich habe dank diesem Umzug ein neues Wort gelernt: 

Luftpolsterhüllen.


Klingt irgendwie nach Sofa, nicht wahr? Gemütlich, weich, aber auch ein wenig nach Luftschloss. Das wahre Gesicht der Luftpolsterhülle ist nicht so verträumt, geschweige denn gemütlich. Vollplastifiziert mit eingeschlossener Luft, damit unsere Bildschirme den Transport auch wirklich unbeschadet überstehen. 

Aber eigentlich mache ich mir fast mehr Sorgen darum, dass meine Elch-Kaffeetasse und mein Schneemann-Hoptimist gut im neuen Zuhause ankommen. Und nicht zu vergessen die Pfeffer-Erdbeer-Schoggi-Tafel, das wäre eine ganz grosse Katastrophe. Ich bin gespannt, was ich am Montagmorgen antreffe, und wie.

In diesem eher ungemütlichen Sinne wünsche ich euch allen eine fröhliche Weihnachtszeit, und sicherheitshalber schon jetzt einen guten Start ins neue Jahr, wer weiss, wann ich das nächste Mal bis zu meiner Tastatur sehe vor lauter Luftpolsterhüllen und Klebebändern.

Samstag, 13. Dezember 2014

Eheversprechen



Warum hinterfragt niemand das Eheversprechen? Also ich meine jetzt nicht die Institution Ehe oder seine eigene Eheschliessung. Nein, ich meine Eheversprechen. Im Prinzip müsste das doch anders heissen? Ich verspreche mich nämlich nicht gerne, und das hat rein gar nichts zu tun mit meiner grundsätzlich eher kritischen Einstellung zur Ehe (und ja, ich bin äusserst glücklich verheiratet, nur damit mich niemand falsch versteht), aber ich verspreche mich nun mal wirklich einfach nicht gerne. Und alle anderen auch nicht, oder?

Wenn ich nur an all die peinlichen Versprecher denke, die mir schon passiert sind… und dann gibt’s ja auch noch, und die sind viel schlimmer, die Freud‘schen Versprecher (oder Vertipper).


Machen wir es kurz: Es unterscheidet ein winzig kleiner Buchstabenteil zwischen Eheversprechen und Eheversprecher… klingt in meinen Ohren irgendwie mittelmässig vertrauenswürdig. Kommt dazu, dass ich doch gar nichts versprechen kann, weil ich nicht weiss, ob ich es auch halten kann. Ich verspreche (nein, nicht mich) zum Beispiel, dass ich am nächsten Morgen Kaffee braue. Wie weiss ich, ob ich den Morgen überhaupt erlebe? Oder, etwas weniger dramatisch, keinen Kaffee kochen kann, weil mir die Bohnen ausgehen, oder ein Stromunterbruch ist? Kein Wasser, Kaffeemaschine kaputt? Kabel vom Hamster angeknabbert? Alle Tassen kaputt (siehe Hamster)? 

Und da soll noch jemand behaupten, ein Eheversprechen (hm, ehe ich mich verspreche, sollte ich gut überlegen) sei zuverlässig?
Naja… gut vertraue ich dem unseren, trotz unglücklicher Wortwahl. 





Wäre denn „Eheversuch“ allenfalls nicht deutlich angebrachter in der heutigen Zeit? Ich finde, man sollte das Wort ändern.


Mittwoch, 10. Dezember 2014

Ein Plädoyer für den Schnee (reimt sich übrigens)

Ich habe mich in letzter Zeit wiederholt gefragt, warum ich mich immer leicht deprimiert fühle. Es gibt keinen eigentlichen, äusseren Grund dazu, mir geht es prima, einmal abgesehen von der hartnäckigen Erkältung (diese Bakterien-Viecher können mir wirklich langsam den Buckel herunterrutschen, ätsch!). Was also könnte der Grund sein?

Vorweihnächtliches Stress-Syndrom: Unmöglich, weil fehlender Vorweihnachsstress. Midlife-Crisis: Nein, weil zu jung (aber nicht mehr lange). 
Ferien-Mangel: Könnte sein, lässt sich aber nicht beheben.
Zuviel Arbeit: Definitiv, lässt sich aber auch nicht beheben und führt normalerweise nicht zu einem leicht deprimierenden Gefühl.

SCHNEEMANGEL!! Genau!! Ich wünsche mir so sehnlichst, dass es wieder einmal so richtig viel Schnee gibt. So viel, dass nichts mehr geht auf den Strassen, dass es mehr Schneemänner als Menschen gibt, dass die Hausdächer dick zugeschneit sind, dass man vor der Türe Langlaufen kann. Und dass über dem ganzen Zauber ein blauer Himmel steht, mit einer strahlenden Sonne.

 Ach wie schön wäre das! Alles wäre ruhig, die Menschen friedlich und gut gelaunt, alles sähe aus wie frisch gestrichen.

Wie lange ich wohl noch warten muss? Geduld gehört nicht zu meinen Stärken, Frau Holle, einfach dass Sie das wissen... (mir ist nur noch kein Druckmittel eingefallen)

Sonntag, 7. Dezember 2014

Hoptitier



Der Joint-Adventskalender von meinem Mann und mir (hat nichts mit dem grünen Ding zu tun, das man rauchen kann, sondern mit joint=gemeinsam) hat neue Wörter zu Tage gebracht. Nicht dass das unser erklärtes Ziel war, ganz im Gegenteil. Mit Recht fragt sich der/die Lesende (ächz, wie wärs mit das Lesende?) nun, was zum Teufel denn ein Hoptitier ist. 





Einmal vorneweg: Das Hoptitier hat rein gar nichts zu tun mit meinen üblichen mittelmässig geliebten Haustieren, den Muskelkatern. Aber es hat durchaus zu tun mit einem Haustier. Ganz neu ist es bei uns, und noch etwas ungewohnt. Eigentlich besteht das Hoptitier aus zwei Adventskalender-Geschenken, die sich hervorragend zu einem netten Haustier kombinieren lassen.

Das Tier im Hoptitier ist eine Kuh, also genau genommen das Fell einer Kuh, noch genauer, natürlich kein echtes Kuhfell. Es sieht so aus wie die Wohnzimmerteppiche in den 70-er oder 80-er Jahren, damals waren es meist noch echte Kuhfelle, die da platt am Boden lagen. Unser Kuhfell ist knapp handtellergross, und ganz plüschig (ok, die Unterseite ist rot-weiss kariert, das gebe ich nur ungern zu und ist mir ein wenig peinlich). Es ist ein Psychopharmakon, getarnt als hübsches kleines unechtes Kuhfell. Es ist ein „dickes Fell“ für Zeiten, in denen man aus irgendeinem Grund einmal dünnhäutig ist. 

Die Anwendung ist ganz einfach, ein allfälliges Suchtpotenzial kann ich bis jetzt noch nicht feststellen, könnte aber schon sein: Man nimmt das Fell gefühlvoll in die Hand, legt es auf eine angenehme Stelle (die Schulter eignet sich gut), lächelt und wartet, bis der Angriff vorüber ist. Die Anwendungsgebiete sind ebenfalls sehr nützlich: Bei angeborener Dünnhäutigkeit, beim häufigen Umgang mit unkreativen oder egoistischen Menschen, bei der täglichen Arbeit, beim Einkaufen, etc.

Der erste Wortteil stammt vom Hoptimisten. Er hopst fröhlich herum, bis man selber wieder grinsen muss. Mein ganz eigener Hoptimist ist kein gemeiner (im Sinne von gewöhnlich)  Hoptimist, nein, er ist ein Hoptimelch, oder Elchimist (hm, klingt irgendwie zu sehr nach  Mist). Auf jeden Fall ein Hoptimist versehen mit einem Elchgeweih, das passt doch ganz gut zur Adventszeit, finde ich. Und Freude auch. Fassen wir also zusammen:
Einmal Dickes Fell, kombiniert mit einem elchigen Hoptimisten, und fertig ist der Zaubertrank, äh, mein Haustier.


Montag, 1. Dezember 2014

Anstrengend!!

Ein anstrengender Tag wars: Start am frühen Morgen mit einer Sitzung in Basel. Nein, halt, stimmt nicht, zuerst stand ich mitten im Bahnhof Basel mit einer gefühlten Million anderer Pendler, als da plötzlich ein adretter junger Mann auf mich zugesteuert kommt, mir drei Küsse gibt und mich höchst erfreut begrüsst. Hm, wer um Himmels Willen könnte das nur sein? Verzweifelt aber erfolglos konsultierte ich mein fotografisches Gedächtnis. Zum Glück merkte mein Gegenüber rasch, dass ich keine Ahnung hatte, wer er war. Mit einem breiten Grinsen gab er die Stichworte Praktikant und Hull's School, damals hatte er noch langes gewelltes Haar, heute hat er keins mehr. Gefreut hat mich die Begegnung trotz kurzer Peinlichkeit meinerseits auf jeden Fall trotzdem.
Nach einem erfolgreicheren „Sich-Erkennen“ mit meiner Kundin (die ich zum ersten Mal gesehen habe und diesmal nicht wissen KONNTE, wie sie aussah) und einer angenehmen Kaffee-Sitzung traf ich meine Eltern, die mich netterweise kurz nach Deutschland chauffierten.

Mein nächster fixer Termin war erst um 17.30 Uhr, ich hatte also, nachdem mich meine Eltern wieder mitten in der Stadt ausgesetzt hatten, ungefähr 4 totzuschlagende Stunden. Shoppingfans würden jetzt den Kopf schütteln und sich fragen, wo denn das Problem sei. Vier Stunden in der weihnächtlich geschmückten Stadt, der Weihnachtsmarkt riecht nach Glühwein und Duftkerzen. Problem: Ich hatte schlicht und ergreifend keine Lust auf Weihnachtseinkauf, geschweige denn einen Bummel durch den überfüllten Markt. Was also tun?
Erstens mal eine Stippvisite in die Buchhandlung, Reiseführer Barcelona. Dann auf die Suche nach einem gemütlich Café in der Stadt, wo ich in Ruhe einen guten Cappuccino trinken und den Reiseführer durchblättern kann. Klappte beides ganz gut, nur war es immer noch erst 15.00 Uhr, also noch längst nicht Zeit mich auf die Socken in Richtung abendliches Treffen zu machen. Ich schlich demzufolge in ein paar Läden herum (also genauer gesagt, in einem einzigen), aber auch da verliess mich sehr rasch die Motivation. Nächster Halt wieder ein Café, ein paar Seiten lesen im Reiseführer, ein Glas Wasser und weiter.

Durchfroren und sehr müde nach dem langen und ereignisreichen Tag machte ich mich auf die Suche nach dem nächsten Treffpunkt, wo ich um 17.01 Uhr eintraf. Weshalb ich das so genau weiss? Die Bar öffnet um 17.00 Uhr, und ich musste erst nachfragen, ob ich denn schon willkommen sei. Mit einem Glas Weisswein, begleitet von Oliven und einer Flasche Wasser, folgten wieder ein paar Seiten Barcelona. Dann "Pliep": Eine Mitteilung von meinem Kollegen, der sich für den Abend abmeldet infolge Müdigkeit. Na, herzlichen Dank, ich bin auch müde! Aber ich wusste, dass sein Tag deutlich viel früher begonnen hatte als meiner, das Verständnis war also da.

Dann wieder "Pliep": Mitteilung von meiner Freundin, dass sie mit zehn Minuten Verspätung eintreffen würde. Naja, auch gut, ich bin einfach nicht schuld, wenn ich schon leicht angetrunken bin bis unsere Runde komplett ist (oder eben nicht ganz komplett). Der amüsante Abend endete zu später Stunde in einer Bar, das heisst, zumindest für die einen endete er dort, die anderen hatten noch zwei Stunden Heimweg vor sich (und wieder andere blieben noch länger dort hängen). 
Ich habe mir ja lange überlegt, ob ich mir ein Hotelzimmer nehmen sollte. Beides hat Vor- und Nachteile: Bleibe ich in Basel, habe ich die mühsame Nacht-Heimfahrt nicht, muss das dafür am nächsten Morgen nachholen. Fahre ich nach Hause, muss ich mich todmüde noch zwei Stunden durch die Nacht quälen, mit meist ziemlich betrunkenen Mitreisenden, macht auch nur mittelmässig Spass. Ich habe mich dann eben doch für die Heimreise am selben Abend entschieden. 

Den letzten Zug erreichte ich gerade noch ganz knapp mit einem Sprint von der Bar zum Gleis. Pünktliche Abfahrt, dann Stillstand und die Durchsage, dass die Gleise blockiert seien, unbestimmte Verspätung. Hätte ich doch ein Hotelzimmer genommen! Nun gut, irgendwann erreichte ich Winterthur und wollte mir ab dort bis nach Hause ein Taxi nehmen (es war schon weit nach Mitternacht). Aber in Winterthur gibt’s um diese Zeit erstaunlicherweise keine Taxis, zumindest keine freien. Dafür gibt es eine ganz lange Schlange von Menschen, die auf das nächste daherbrausende Taxi warten. 

Mit durchfrorenen Zehen entschloss ich mich, dann halt doch den Zug zu nehmen, auch für die letzte Etappe (die unangenehmste in Bezug auf die Mitreisenden). Also nichts wie losgaloppiert, zurück auf das richtige Gleis, hat grade noch gereicht. Und dann ENDLICH krieche ich unter die Bettdecke. Zähneputzen? Knapp noch geschafft, fürs Gesicht Waschen reichte es leider nicht mehr.






Ich merke, dass ich solche Anlässe nicht mehr mit links wegstecke und auch nach einer gut durchschlafenen Nacht immer noch hundemüde bin. Ich werde alt!! Aber meine Basel-Kollegen zum Glück auch, das hilft zwar nicht, aber beruhigt sehr wohl. Auf jeden Fall freue mich schon jetzt auf unser nächstes Treffen, dann ganz sicher mit einem Hotelzimmer in Basel. Schön wars… bis zum nächsten Mal!