Freitag, 28. Februar 2014

Books are my life (among other things)



Why? There are books I simply can’t forget, not over the years, not over many hundreds of other books I read. They somehow managed to imprint themselves in my mind, to never be forgotten. I haven’t found out the reason why, some of these books (or most of them) don’t contain life-saving content, most of them are fun and easy to read, but still, something in them won’t let me forget. I’m just glad that not all of the books I read and will be reading in the future are memorable otherwise my brain would shut down due to overload (I’m a real heavy bookworm).

I started reading when I was a child and have never stopped since then. Today, I tried to estimate approximately how many books I have read up to now. I soon stopped counting fearing that if all these book contents came back to me I would find myself buried under a huge pile of letters, characters and book covers floating around, trying to worm themselves back into my head. Just imagine all the countless trips to the library my parents had to endure with me. The library only allowed four books per person per month which was by far not enough. Sometimes I got my brother’s or my father’s lot, too, but most of the time I was soon desperate to go back and borrow some more books.

Nowadays, my craving for books can easily be satisfied 24/7, thanks to my e-book reader. Whenever I run out of books I simply go to the internet (directly on my reader, technology still amazes me), browse through the book store and order a new book over the whispernet, seconds later it is there ready for me to read. However, the biggest advantage in my opinion is that I don’t have to drag along 20 books when I go on holiday. It was always a tough decision to make between clothes and books, more often than not the books won. Today, my carry-on luggage is light as a feather, even though it contains dozens of books.

Despite the obvious advantages of an e-book reader, I still love to visit book stores wherever I am, since I definitely prefer real books to e-books. The actual feeling of holding a printed book in my hands, the particular smell of it, reading the first few pages and immediately being transported into another world while still standing in the store, the sudden whispers of other people around me, sometimes the smell of freshly-brewed coffee, what more can I wish for?

Why do I write about this topic? As some of you know, I recently joined facebook (after years of denial I gave in at the beginning of this year, as an easy way to stay in touch with all of the very nice people I met in Brazil). Being still a facebook newbie I got all excited when I found out that I can “like” books I read. This feature triggered my trip down memory lane (fortunately only bookwise), and during this trip my mind stumbled across a book I once read and which impressed me more than most of the other books I read. I still don’t know why I love this book, it probably touched my heart or provoked emotions that won’t let me forget this book. Maybe I will find out when I read it again, for a second, third or even fourth time.

At the risk of being judged by you I mention its title here anyway. It’s called “The Particular Sadness of Lemon Cake” by Aimee Bender and if you ever read this book please let me know what you think about it. Is it just a simple read, without provoking emotions, or can it touch you as well? I’m very interested in other people’s reaction to this book. Please note that I’m in no way connected to the author, and I won’t get any royalties if you buy this book (better still, you can borrow it from me since it is a paperback and not an e-book).  See you soon back in Switzerland and keep on reading!

Mittwoch, 26. Februar 2014

Kleine Alltagsfreuden - grosse Lebensfreude



Kleine Freuden des Alltags: Eigentlich sind sie die grossen Freuden, die das Leben erst lebenswert machen. Sie versüssen den Tag, in kurzen Abständen, immer mal wieder funkelt ein Moment, der mich zum Lachen bringt, mich beruhigt, mich freut oder mich ganz einfach zufrieden dasitzen lässt.

Es braucht nicht viel für einen solchen Moment: Das Lächeln eines fremden Menschen, der mir irgendwo auf der Strasse begegnet, die Sonnenstrahlen, die mir das Gesicht wärmen, der Geruch von Frühling, der in der Luft liegt, ein blinkender Ampelmann. Gestern Nachmittag sass ich mitten in Berlin an der Sonne, bei sagenhaften 15 Grad im T-Shirt. Ich hatte ein gutes Buch dabei, vor mir stand ein Glas Tee. Der Duft von frischer Pfefferminze, das leicht Säuerliche der Limonen, eine etwas scharfe Ingwer-Note und die Süsse des Honigs, dazu die Sonne im Gesicht, was für ein Glück!

Heute Morgen ging ich, einmal mehr ausgerüstet mit einem Lernheft, in mein italienisches Lieblingscafé, und wurde herzlich begrüsst, der Cappuccino kam, ohne dass ich ihn bestellen musste, begleitet von einem freundlichen Lächeln. Nein, es braucht wirklich nicht viel für diese Momente des Glücks, nur sehen muss man sie, dann begegnen sie einem überall und immer wieder.

Nun liegt wieder ein Besucherwochenende vor mir, das letzte. Ich freue mich sehr auf meinen Besuch und darauf, die Stadt zeigen zu können, zu wissen, wo die meiner Ansicht nach lohnenden Plätze sind, und auch zu wissen, wohin ich meine Besucher ganz sicher nicht führe (zum Beispiel ins berühmt-berüchtigte Wurst-Museum). Ein bisschen schwermütig bin ich, weil es wirklich mein letztes Wochenende in Berlin ist, aber ich freue mich auch sehr auf mein eigenes Zuhause, mein Umfeld, meine neue Stelle. Und es bleiben mir immerhin noch ganze acht Tage, die ich für weitere Stadterkundungen nutzen werde.

Nach meinem Wochenend-Besuch aus der Schweiz reist mein Vater an, natürlich wie üblich mit dem Wohnwagen im Schlepptau (nicht, dass er nicht bei mir in der Wohnung wohnen dürfte). Er logiert in Spandau, einer der wenigen Campingplätze in Berlin, die im März schon offen sind. Dass er mich besuchen kommt, ist natürlich nicht nur schön, sondern auch sehr praktisch. Ich kann ihm all mein Gepäck mitgeben, statt es mühsam mit nach Hause zu schleppen. Verantwortlich für das Mehrgepäck ist vor allem der Ampelmann, der hat es mir einfach angetan (ja, ich bin wohl ein einfaches Gemüt, statt auf Berliner Kultur stehe ich auf die rot-grünen seltsamen Figuren).

Die sonstigen Shopping-Musts habe ich ziemlich schnell abgehakt: KaDeWe hat mir die Haare zu Berge stehen lassen und die totale Reizüberflutung ausgelöst, dasselbe am Kurfürsten-Damm. Diese Gegenden lasse ich nun gerne aussen vor und bin  heilfroh, dass ich im vergleichsweise ruhigen und gemütlichen Schöneberg wohne, ohne internationale billig-Shopping-Ketten (eine davon heisst McGeiz, mich schaudert!) oder Starbucks-Filialen.

Jetzt aber weg von Starbucks hin zu meinem Plan für heute: Nachdem ich vor ein paar Tagen mit dem Zug (ich glaube, es war eine S-Bahn, über- und unterirdisch) rund um die Stadt gefahren bin, möchte ich nun im Norden aussteigen und zum Zentrum wandern. Die Stadtrundfahrt mit dem Zug lohnt sich sehr, es gibt tatsächlich einen Schienenring, der sich um die ganze Stadt legt, die Fahrt rundherum dauert es etwas mehr als eine Stunde. Man kann sogar wählen, ob man links- oder rechtsherum fahren möchte (das war eine schwierige Entscheidung, da ich genau im Süden des Rings stand und ursprünglich in den Norden wollte). 

Zwar ist die Innenstadt meist nicht gut sichtbar, dafür Dinge und Gegenden, die man als Berlin-Besucher sonst nicht zu sehen bekommt. Die weniger schönen, grauen, schmutzigen Wohngebiete, die förmlich nach Armut und Kriminalität riechen (vielleicht irre ich mich mit diesem Eindruck, ich hoffe es), aber auch Energiewerke hautnah, Firmengelände so gross wie ein Schweizer Dorf, Schrebergärten soweit das Auge reicht, neue farbenfrohe Wohnsiedlungen und endlose Grünanlagen.  Jetzt klebe ich aber erstmal die abfallenden Schuhsohlen neu an, bevor es losgeht in den Stadt-Dschungel, mit offenen Augen, um die hinter den Häusern hervorzwinkernden Glücksmomente nicht zu verpassen.


Sonntag, 23. Februar 2014

Phänomen Curry-Wurst



Tatsächlich kann ich von meinem ersten Museumsbesuch hier in Berlin berichten! Am Freitagmittag wagte ich den Gang ins Curry-Wurst-Museum. Erwartet hatte ich wenn nicht ein tiefschürfendes Museumserlebnis, dann doch immerhin ein amüsantes. Angetroffen habe ich beides nicht: Der Eintritt von €12,50 (wenigstens mit Curry-Wurst-Verköstigung) ist überrissen, und zwar nicht, weil ich eine kulturelle Banause bin, sondern weil das sogenannte Museum aus etwas wirklich Banalem (eben der Curry-Wurst) etwas Tiefgründiges zu machen. Und das ist es nun mal einfach nicht. Der ganze Ausstellungsraum beschränkt sich auf zwei eher kleine Zimmer, nach 7 Minuten (ok, gefühlt waren es mindestens 20) endet man nicht sehr viel intelligenter als vor dem Besuch im Verköstigungsteil. Dort wird einem von einer gelangweilt dreinblickenden Dame mit Curry-Wurst-Schürze die verlockende Frage „Mit oder ohne Darm?“ entgegengeschleudert. 

Wenn nicht an der Wand auf Grossbildschirm die Boarder-Cross-Übertragung aus Sotschi geflimmert hätte, wäre mein Kartonbecher (jawoll, KartonBECHER) inklusive Ketchup wohl an der Wand gelandet. Mich schaudert immer noch, und innerlich habe ich mich vom Experiment Curry-Wurst verabschiedet.

Am Samstag kam dann der unheilvolle Vorschlag, doch den laut Reiseführer besten Curry-Wurst-Stand Berlins aufzusuchen und den Direktvergleich zu machen. Vor dem ersten Cappuccino war mir das eine zu schwierige Frage, danach willigte ich knurrend ein. Nach einigen Stunden Stadtbummel an der Sonne erspähten wir unter der genannten U-Bahn-Station (natürlich auf Erdgeschoss-Niveau, verwirrender könnte die Bezeichnung U-Bahn hier nicht sein, sie ist nämlich meist eine Ü-Bahn) den Konnopke-Curry-Wurst-Stand. Und mein Unterkiefer krachte mit lautem Getöse auf die Schienen: Eine unscheinbare Wurstbude, mit einer nicht enden wollender Warteschlange! 

Da stellen sich doch tatsächlich hunderte von Menschen in eine Schlange, um genau an diesem einen Stand, und nicht etwa an einem der tausenden anderen, ihre Curry-Wurst zu essen (in ganz Berlin werden jährlich um die 63 Millionen Curry-Würste verspeist, aneinander gereiht sind das ca. 9‘000 KM, also von Berlin nach San Francisco, Quelle: Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie). Natürlich wurde die berühmteste Curry-Wurst auch von uns getestet, und siehe da, sie schmeckte deutlich viel besser als im Museum (kann ja nicht wirklich mit dem Alter zu tun haben?). Diese Tatsache hat mich betreffend Wurst wieder ein wenig versöhnlicher gestimmt.

Wurst war jedoch nicht das Hauptthema dieses Wochenendes, sondern einmal mehr lange Rundgänge und -fahrten in der Stadt, von einem Quartier ins nächste und manchmal auch wieder zurück, von der Sonne in die Wolken, mit dem schnellsten Aufzug Europas (8m/sec) zum besten Panorama der Stadt (Potsdamer Platz), vom reizüberflutenden KadeWe in die Stille des Tiergartens, von der Geschichte in die Moderne Berlins, von den bekannten italienischen Weinen zu den uns eher unbekannten deutschen, die jedoch äusserst gut schmecken. Jetzt ist aber erst mal ein Ruhetag ohne neue Eindrücke angesagt, im Wissen, dass es noch viele weitere interessante Dinge zu entdecken gibt und es mir nicht so rasch langweilig werden wird.